PR Action 23 Jagdziel Rhodan
selben Boot, es besteht momentan kein Anlass zu Misstrauen.«
»Selten so gelacht.«
»Humor ist dir wichtig, ich merke schon.« Lok-Aurazin schaltete die Ortung ssensorik ein. Auf einem der Schirme, mit denen die Zentrale bestückt war, erschien ein Umgebungs-profil. Die Darstellung wechselte im Sekundentakt, so schnell wie Lok-Au-razins Finger über ein Tableau huschten.
Plötzlich hielt der Magadone inne -wie erstarrt.
»Was ist?«, fragte Rettkal.
»Die Fernortung.«
»Und?«
»Da sind sie - die Opulu.«
»Wie viele?«, wollte Rettkal wissen.
Der Magadone nahm Justierungen vor. Schließlich drang ein Laut aus seinem Mund, der entfernt an ein Stöhnen erinnerte. »Zehn...«
»Zehn? Das ist viel...«
»Zehn, die sich aus dem Schwarm gelöst haben. Insgesamt sind es sehr viel mehr.«
Rettkal überlegte, ob der Magadone ihn zu täuschen versuchte. »Was ist mit den zehn? Wohin nehmen sie Kurs?«
»Sie nehmen Fahrt auf ins Innere des Naral-Systems. Auch der sehr viel größere Rest... setzt sich jetzt in Bewegung. Aber er ... verschwindet.«
»Verschwindet?«, echote Rettkal verständnislos.
»Ich kann es dir nicht erklären, aber ...« Lok-Aurazin verstummte. Jetzt erst fiel Rettkal auf, wie stark die eigene Beobachtung den Magadonen erleichterte.
Natürlich. Die Opulu haben ihn zu ihrem Erzfeind erklärt. Aber offenbar war diese Begegnung hier draußen rein zufälliger Natur. Sie haben ihn nicht als Insassen dieses Gleiters erkannt und wenden sich jetzt einem anderen Ziel zu.
»Ich werde versuchen sagte der Magadone leise, den Blick der goldenen Augen fest auf den Bildschirm gerichtet, und nahm eine weitere Schaltung
vor - die jedoch absolut nichts mit den Ortungssystemen zu tun hatte.
Stattdessen legte sich augenblicklich ein bläulich schimmerndes Feld um den Magadonen, das seine Kontur nachzeichnete.
Rettkals Schuss kam zu spät. Die freigesetzte Energie zerplatzte an dem Schild, der von einem verborgenen Projektor erzeugt wurde.
Damit begnügte sich Lok-Aurazin allerdings nicht. »Ausgespielt, Primitivling!«, zischte er triumphierend.
Von irgendwoher zog der Magadone eine eigene Schusswaffe. Wahrscheinlich gab es über das gesamte Schiff versteckte Arsenale.
Ohne Warnung feuerte Lok-Aurazin seine Waffe auf Rettkal ab.
Der Sturz in die große Leere begann.
Die Schwärze des Alls über der Klarsichtkuppel schien sich in die Schiffszentrale herein und in Rettkal zu ergießen.
4.
14. Juni 2167 n. Chr.
Es hatte sich erst einmal setzen müssen - das Begreifen, dass nun noch eine Front eröffnet worden war ...
Rhodan war darüber zutiefst beunruhigt, doch nachhaltiger hatte die Befehlsverweigerung ihres Flottenchefs die Ultima getroffen. Alle Versuche, konstruktiv mit ihr zu sprechen, waren gescheitert, aber Rhodan wurde nicht müde, sich darum zu bemühen, die des-illusionierte Regentin seelisch wieder aufzurichten.
Deshalb blieb er auch an Bord von Liarrs Schiff, obwohl er viel lieber zu Reginald Bull übergesetzt hätte. Doch im Gegensatz zum politischen Oberhaupt der Ekhas-Koalition hatte Bully alles im Griff - so weit jedenfalls, wie dies unter den schwieriger gewordenen
Bedingungen überhaupt möglich war.
Was war geschehen?
Der militärische Befehlshaber der Ekhoniden, ein Has’athor Gultanon, schätzte die Lage offenbar immer noch so ein, wie er es vor Rhodans engagiert betriebener Überzeugungsarbeit getan hatte: Er sah gegen das, was sich im ekhonidischen Hoheitsgebiet an gegnerischen Kräften gesammelt hatte und gegen die Verteidigungsbollwerke des kleinen Reiches anrannte, keine andere Chance als den Einsatz sämtlicher zur Verfügung stehender kriegerischer Mittel.
Die Denkart eines Soldaten unterschied sich häufig elementar von der eines Nichtmilitaristen. Letztere waren häufiger offen für Lösungen, die nicht automatisch auf Blutvergießen bauten, sondern auch moralische Aspekte berücksichtigten. Doch dazu bedurfte es in allererster Linie der Bereitschaft, den »Feind« nicht als das Böse schlechthin zu betrachten und auch ihm Moral zu unterstellen.
Niemand wusste besser als Perry Rhodan, dass dies der schwerere Weg war. Denn er verlangte demjenigen, der Verantwortung trug und richtungweisende Entscheidungen zu treffen hatte, sehr viel mehr ab als ein simples »Feuer aus allen Rohren!«.
Rhodan verurteilte das ekhonidische Militär nicht, weil es offenbar in dieser Denkweise gefangen war. Was er ihm aber sehr wohl ankreidete, war, dass es sich offen gegen jene
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