PR Action 23 Jagdziel Rhodan
Demetria war er erstmals in Kontakt mit Hellquarzen gekommen - durch Lok-Aurazin, durch die Magadonen und Magadu. Auch dort gab es Hellquarze und eine Sonne, die wie die Sonne der Ekhoniden pulste ...
Nein, das konnte kein Zufall sein.
Oder ... war er doch auf einer vollkommen falschen Fährte?
»Noch was?«, wandte er sich an den Freund.
»Momentan nicht, aber ich halte dich auf dem ...« Reginald Bull stockte.
Von irgendwoher sprach jemand auf ihn ein. Sein Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. Er biss die Zähne zusammen, die Kiefermuskulatur trat kurz deutlich sichtbar hervor.
Er nickte in die Richtung des unsichtbaren Sprechers, dann wandte er sich wieder Rhodan zu. »Es kommt Bewegung in die Sache. Aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass es sich um eine positive Entwicklung handelt.«
Noch während er sprach, bemerkte Rhodan die Aufregung, die von der Zentrale-Besatzung, unter die er sich gemischt hatte, Besitz ergriff. Liarr suchte seinen Blick und signalisierte ihm Dringlichkeit. »Moment, bitte, Bully.« An die Ultima gewandt, fragte er: »Was ist?«
»Offenbar ist ihnen der Geduldsfaden gerissen«, sagte Liarr düster.
»Wem?«
»Denen, die Euch zu mir schickten -um das Verhängnis noch aufzuhalten.«
»Die Opulu?«
Liarr bestätigte angespannt. »Jene Opulu, die außerhalb des Systems warteten. Eine riesige Zahl, von der gerade ... « Sie schluckte.
»Offenbar habt ihr es auch mitbekommen«, mischte sich Reginald Bulls Stimme ein.
»... zehn Objekte Fahrt aufgenommen und Kurs ins Systeminnere genommen haben. Die anderen, die große Masse, haben sich ebenfalls in Bewegung gesetzt. Allerdings scheinen sie abzuziehen. Sie wenden sich in eine ganz andere Richtung, die von Naral wegführt.«
»Bully?«
»Moment noch. Jetzt vertröste ich dich. Aber es dauert nur ein paar Sekunden ...«
»Was hast du vor?«
Bully schwieg. Er wartete auf etwas -oder jemanden. Dann tauchte eine Hand auf, die ihm eine Folie reichte. Er griff danach und studierte, was darauf vermerkt war.
»Okay, wir haben es. Als die Opulu eben Fahrt aufnahmen ... Ich meine die, die uns den Rücken kehren, das Gros also ... befahl ich, ihren Kursvektor zu ermitteln.«
»Wohin wenden sie sich?«, drängte Rhodan.
»Wir sprachen vor zwei Minuten darüber.«
Rhodan verstand sofort. »Demetria?«
Bully nickte bedeutungsschwer.
5.
Kriegsalltag
Die NIUE war eines jener Schiffe, von denen gerne und oft gesagt wurde, sie bildeten das Rückgrat der Solaren Flotte: schnelle Aufklärer, die oft vor der Front und im Rücken des Feindes operierten, um den eigentlichen Kampfflotten die entscheidenden Informationen zu besorgen und geheime Kommandomissionen durchzuführen. Schiffe wie die BURMA oder die CALIFORNIA hatten Geschichte geschrieben.
Und Rückgrat musste auch jedes einzelne Besatzungsmitglied haben. Denn jeder, der sich für den Dienst auf einem Leichten Kreuzer entschied, wusste eines mit Gewissheit: Die STAATENKlasse hatte weder die Defensiv- noch die Offensiv-Bewaffnung eines Schweren Kreuzers der TERRA- und erst recht nicht die eines Schlachtkreuzers der SOLAR-Klasse, wie sie gegenwärtig ebenfalls im Krisenherd Naral-System operierten.
Neben ultrastarken Transformgeschützen bot ein 500-Meter-Kugel-raumer zahllose andere Möglichkeiten, von denen die Mannschaft der NIUE nur träumen konnte, allen voran ihr Kommandant, Major Claude Peregrine.
Den kannte Wilbur One auch nur von den täglichen Schaltungen oder dem kurzen Prozedere, mit dem der Wartungsoffizier vor sieben Monaten, acht Tagen und ein paar Stunden in die Crew aufgenommen worden war.
Es war Wilbur Ones erste Station nach seinem Abschluss an der Akademie. Und anfangs hatte ihn das Bordleben mit seinen täglichen unangekün-digten Übungen, die das Blut in Wallung brachten, fasziniert. Aber Übungen, das wusste er nun, waren etwas vollkommen anderes als der Ernstfall.
Schlachten am Simulator zu schlagen hatte nichts mit der erdrückenden Spannung eines realen Gefechts gegen einen realen Gegner zu tun. Nicht ein-mal hier unten, im Herzen der 100-Me-ter- Kugel.
Maschinenraum - nichts hätte den Bereich, in dem Wilbur One arbeitete, treffender beschreiben können. Hier dominierten die gewaltigen Konverter, die die Energie für buchstäblich alles auf dem Schiff lieferten: Energie für den normalen Bordbetrieb, Energie für den Schutzschirm, Energie zum Töten.
Und konnte man sich einen dankbareren Gegner für eine Schlacht vorstellen, als einen, der
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