PR Action 28 Das Venusgehirn
Risiko-Einsatz zu gehen. Die Psi-Kräfte der meisten waren nur schwach ausgebildet, davon abgesehen war ihr Training längst nicht beendet. Er hatte nicht vor, auch nur einen der jungen Leute als Kanonenfutter ins Feuer zu schicken.
Von den Teleportern, denen er vertraute, lag Gucky einsatzunfähig im Krankenhaus. Andere waren bei Einsätzen unterwegs und unabkömmlich. Auf ihre Unterstützung konnte Rhodan derzeit nicht zurückgreifen.
Blieb Tako Kakuta, der die Lage in Terrania unter Kontrolle zu bringen versuchte und von dem angeblich die im wahrsten Sinne des Worte hochexplosive Nachricht gekommen war. Da Rhodan nicht wusste, was auf Terra geschah, war es ohnehin ratsam, Verbindung zu dem Japaner aufzunehmen.
*
Die Pressemitteilung wurde als Tri-vid-Sendung auf allen Kanälen ausge-strahlt. Porogomal Zsiralch erwies sich als der geborene Schauspieler. Zweifellos hatte ihm diese Fähigkeit auf der Karriereleiter der Unterwelt mehr als einmal eine Sprosse nach oben geholfen. Er und Senator Mathijsen gaben sich ergänzende Stellungnahmen ab. Der Merla-Merqa gestand öffentlich seine schändlichen Taten und wies die Hauptschuld auf seinen Partner Saquola.
Tako Kakuta verfolgte Zsiralchs Worte aus einem Nebenraum. Die Komödie kam ihm so abgekartet vor, so übertrieben theatralisch, dass er unwillkürlich damit rechnete, jeder müsste sie durchschauen.
An den Reaktionen einiger Mitarbeiter des Senders erkannte er, dass dem nicht so war. Sie fielen auf die Lügen herein.
»Ich habe immer gesagt, unsere Mutanten haben mit den Zerstörungen nichts zu tun«, hörte er.
»Davon bin ich ebenfalls ausgegangen. Aber man wird ja noch zweifeln dürfen, solange es keine Beweise gibt. Immerhin waren die Hinweise erdrückend.«
»Schwamm drüber. Jetzt ist alles wieder in Ordnung.«
So einfach war die Sache also. Für einen Betroffenen wie Kakuta allerdings nicht. Die Verletzungen, welche die Zweifler ihm zugefügt hatten, waren nicht sichtbar, doch sie reichten so tief wie die Wunden, die Atlan Village zugefügt worden waren, und sie würden so schnell nicht heilen.
Der Teleporter zeigte keine Regung. Was in ihm vorging, ging nur ihn etwas an und keine ihm Fremden, die ihn Minuten zuvor noch für ein Monster gehalten hatten.
In der ersten Stunde nach der Übertragung liefen Umfragen; diese ergaben einen Meinungsumschwung unter der Bevölkerung. Kakutas Plan trug erste
Früchte. Die Unruhen wurden weniger, wenngleich die Wurzel nicht beseitigt worden war. Der Zulauf zu den Extremisten ging deutlich zurück, obwohl Pa-ra-Dox das Feuer mit neuen Vorwürfen zu schüren versuchte. Überlegungen zu einem konspirativen Vorgehen der Regierung, um die Mutanten aus der Schusslinie der Anfeindungen zu nehmen, machten die Runde, fielen aber auf keinen fruchtbaren Boden.
Dabei kommen die Rädelsführer der Wahrheit damit so nahe wie mit keinem anderen ihrer Vorwürfe, dachte Kakuta. Ein zwiespältiges Gefühl blieb in ihm zurück. Er hatte sein Ziel erreicht, doch zu welchem Preis? Was er getan hatte, war nicht nur in der Tradition seiner Vorfahren unehrenhaft.
Er würde sich schämen, Rhodan davon zu berichten. Er hatte eine Methode angewandt, die der Groß administrator trotz des positiven Ausgangs missbilligen würde.
Was den Merla-Merqa anging, war eines Fakt: Porogomal Zsiralch hatte gute Arbeit geleistet und würde erhalten, was der Japaner ihm versprochen hatte.
Kakuta winkelte den Arm an, als sein Kom-Armband anschlug. Er nahm das Gespräch von Farid Antwar entgegen.
»Der Groß administrator hat sich gemeldet. Er benötigt, so Sie abkömmlich sind, Ihre Unterstützung auf der Venus.«
Kakuta atmete auf. Die Nachricht kam genau im richtigen Moment, um ihn aus seinen Selbstzweifeln zu reißen. »Ich komme nach Imperium-Alpha«, kündigte er an und unterbrach die Verbindung.
Da die Vorbereitungen für Porogomal Zsiralchs Abreise von Terra getroffen waren, brauchte er sich nicht länger um den Merla-Merqa zu kümmern, was Kakuta erleichterte. Diesmal teleportierte er auf direktem Weg in die Einsatz-zentrale. Masterson und Antwar waren in ein Gespräch über die weitere Vorgehensweise vertieft.
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»Die Angelegenheit entwickelt sich zum Guten«, empfing ihn der GalAbAgent. »Die Terrania Security verfolgt ein paar Spuren, auf die wir sie gebracht haben. Nach Ihrer Abreise zur Venus übernimmt sie die Untersuchungen auf Terra und wird versuchen, die Anführer der Anti-Mutanten-Bewegung ausfindig zu machen.
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