PR Action 29 Das Wanderer Backup
war wie der Roboter selbst. Links war eine Metallwand mit einer Schalttafel zu sehen, die zu dem von Sam erwähnten Essensverteilungssystem gehören mochte.
Auf der anderen Seite führte ein schmaler Gang hinter der Wand mit dem Panorama schirm entlang; er erstreckte sich weiter, als das Licht aus dem Raum ihn erleuchten konnte. Faserbündel liefen entlang des Ganges und zur Decke hin in an die Wände anmontierten Kanälen, und Rhodan konnte die Rückseite des Panorama schirms sehen sowie viele weitere metallene Schächte und Kästen, die teilweise auf den Wänden aufsaßen, teilweise in sie eingearbeitet waren. Gegenüber war die Rückseite eines weiteren Pseudofensters zu erkennen.
»Ist das da drüben ein Raum wie meiner?«, fragte der Unsterbliche.
»Ja, Sir,« antwortete der Roboter diensteifrig.
»Und ist er bewohnt?«
»Meiner Datenbank nach ist er zurzeit frei, Sir.«
»Kannst du die Wartungstür in diesen Raum ebenfalls öffnen?«
»Nein, Sir. Die Öffner sind nur auf das Signal der zugeordneten Serviceeinheit programmiert.«
Rhodan runzelte die Stirn. Er hatte gehofft, über einen anderen Raum in einen richtigen Gang zu kommen, denn die Fortbewegung in dem schmalen und an vielen Stellen durch Metallkästen und Kabelstränge zusätzlich eingeengten Wartungsschacht erschien ihm mühsam und nicht ganz ungefährlich. Er musterte die Rückseite des Schirmes.
»Ist alles Werkzeug, über das du verfügst, fest an deinem Körper installiert?«, fragte er.
»Nein, Sir. Wenn ich bei besonderen Problemen zur Unterstützung biologischer Serviceeinheiten eingesetzt werde, kann ich auch diese mit Werkzeug ausstatten.«
»Eine wandelnde Werkzeugkiste. Daraus sollte sich doch etwas machen lassen.« Rhodan ging in die Hocke und lehnte sich vor, um den Kopf durch die Öffnung zu strecken.
»Sir, Sie ...«
Ein Schlag traf den Großadministrator am Kopf und ließ Sterne hinter seiner Stirn explodieren. Mit einem Auf-stöhnen fiel er auf seine Fersen zurück und stieß mit dem Hinterkopf gegen die andere Wand der Nische.
»... sollten das nicht tun. Verzeihung, Sir.«
Jeder Nerv in Rhodans Kopfhaut schien zu prickeln, und einzelne Muskeln zuckten unkontrolliert. Zudem machte sich in seinem Schädel ein leichtes Brummen vom Sturz gegen die Wand bemerkbar. Er hob die Hände und rieb sein Gesicht.
»Was war das?«, murmelte er.
»Geht es Ihnen gut, Sir? Ich hatte Sie doch gewarnt. Ich hatte Sie gebeten, nicht zu versuchen, in den Wartungsgang zu gehen, Sir.«
»Ja, das hast du«, antwortete Rhodan mit einem leisen Seufzen und warf einen Seitenblick auf den Roboter. »Es wäre mir allerdings lieber gewesen, wenn du mir gesagt hättest, warum ich das nicht tun sollte.«
»Es liegen Schutzfelder vor den Eingängen, um eine Ausbreitung von Ungeziefer zu unterbinden«, erläuterte Sam. »Nur Nichtorganisches kann diese Felder passieren.«
»Ungeziefer.« Rhodan rieb erneut über sein Gesicht und seinen Kopf, um das Prickeln zu vertreiben. »So bin ich schon lange nicht mehr genannt worden.«
»Sir, so war das nicht gemeint, Sir!« Die elektronische Stimme drückte tiefe Bestürzung aus.
»Schon gut.« Rhodan fuhr noch einmal mit beiden Händen durch sein Haar und stand auf.
Er trat aus der Nische, erstarrte jedoch sofort wieder, als er sich einem blauhäutigen Mann gegenübersah, dessen hagerer Körper in einer leuchtend weißen Uniform mit Goldtressen steckte.
Der Ferrone stand mitten im Raum, die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt, und blickte Rhodan mit so stark hochgezogenen Augenbrauen entgegen, dass die Haut auf seiner vorgewölbten Stirn in tiefe Falten geworfen wurde. Der Blick seiner überschatteten schwarzen Augen vermittelte den Eindruck von Entrüstung, und ein Stück weit schwang auch Bedrohung mit.
»Haben Sie wirklich geglaubt, ich mache es Ihnen so einfach, sich meiner Gastfreundschaft zu entziehen, Großadministrator?«, fragte der Mann mit klar akzentuierter Stimme.
Perry Rhodan straffte die Schultern und erwiderte kühl den Blick seines Gegenübers.
»Botschafter Saquola. Ich finde es beeindruckend, wie routiniert Sie mit solchen Euphemismen umgehen wie dem, mich als einen Gast zu bezeichnen. Sie und ich wissen, dass ich gegen meinen Willen hier bin und wohl auch kaum die Wahl habe, wann ich wieder gehe. Warum also diese Augenwischerei?«
Noch einen Moment blieben die Augenbrauen des Ferronen hochgewölbt. Dann zuckten plötzlich die leicht nach unten gezogenen Mundwinkel, und
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