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PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

Titel: PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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und lief zum hinteren Teil des Verschlags unter der Tribüne.
    »Nein!«, kreischte eine weinerliche Stimme. Offenbar hatte einer der sich häutenden Forrils sie gehört. »Geh weg! Weißt du denn nicht, dass ich mich häute? Du darfst mich nicht sehen!«
    Weitere Stimmen fielen ein. Offenbar waren sämtliche Nischen besetzt.
    Raye fluchte leise. Es war sinnlos, die Forrils überzeugen zu wollen, Ruhe zu bewahren. Das Tabu, während der Häutung nicht beobachtet werden zu dürfen, wog zu schwer. Bevor sie den massigen Geschöpfen erklären konnte, in welcher Gefahr sie schwebten und dass sie unbedingt still sein mussten, würden die Echsenwesen längst hier sein.
    »Ich gehe wieder!«, rief sie. »Seid still und rührt euch nicht! Ein Überfall!« Sie hastete zurück in den Vorraum, doch die Forrils schimpften weiter vor sich hin.
    Gehetzt sah sie sich um. Wo konnte sie sich verstecken?
    Vielleicht der riesige Topf? Ausgeschlossen! In ihrer Panik dachte sie wirr. Die Hautsuppe war kochend heiß.
    Die Häute! Sie lief zu ihnen, versuchte sie hochzuheben, doch es gelang ihr nicht. Sie stieg auf den Stapel, zerrte eine einzige Haut hoch und schob sich darunter. Dann hob sie die nächste hoch, und die nächste, und noch eine, und ...
    Nein. Genug war genug. Mehr schaffte sie nicht. Das Gewicht der Felle schien sie schon jetzt zu erdrücken.
    Sie kauerte sich zusammen und schob sich, so tief es ging, unter die Felle. Sie machte sich ganz klein, dachte daran, wie sie als Kind immer unter ihr Bett gekrochen war, wenn sie vor irgend etwas Angst gehabt hatte.
    Sie hatte auch jetzt Angst, aber sie war kein Kind mehr. Sie war eine erwachsene Frau. Als kleines Mädchen hatte sie immer davon geträumt, erwachsen zu sein. Dann würde sie nie wieder Angst haben, Angst vor der Dunkelheit, Angst vor unheimlichen Gestalten, die sich darin verbargen.
    Und jetzt verbargen sich unheimliche Gestalten in der Dunkelheit, und sie hatte Angst. Schreckliche Angst.
    Sie wagte kaum zu atmen. Bildete sie es sich ein, oder erklangen die Schritte nun direkt neben ihr? Sie glaubte zu spüren, wie etwas an den Fellen über ihr zerrte, überlegte, was sie tun konnte, vielleicht das Überraschungsmoment ausnutzen, ein kräftiger Tritt genau dorthin, wo es richtig wehtat...
    Am liebsten hätte sie laut aufgeschrieen. Sie wusste nicht einmal, ob die Echsenwesen überhaupt jene Körperteile hatten, die wehtun konnten.
    Nein, sie hatte nicht die geringste Chance. Sobald der Angreifer sie entdeckte, würde er sie zerstrahlen, bevor sie noch einen Finger rühren konnte.
    Sie hörte einen Schrei, dann weitere dumpfe Schritte, die sich schnell von ihr entfernten. Und Wortfetzen, empörte Beschimpfungen.
    O nein!, dachte sie. Plötzlich schwitzte sie unerträglich.
    Die Angreifer kannten die Traditionen der Forrils nicht. Und hätten sie sie gekannt, sie hätten sich nicht daran gestört.
    Sie wussten nicht, dass ein Forril, der sich häutete, unantastbar war, selbst von Angreifern einer feindlich gesonnenen Sippe geschont wurde, die sein Territorium überfielen.
    Ein lautes Fauchen erklang und verstummte wieder, und sie wusste, was geschehen war.
    Bildete sie es sich nur ein, oder weinte sie wie ein kleines Mädchen?
    Sie schwitzte stärker. Doch noch immer wagte sie kaum zu atmen, sich nicht zu rühren. Die Schritte, die sie hörte, wurden immer undeutlicher, gingen unter in einem allumfassenden Zischen und Prasseln, auf dessen Bedeutung sie sich keinen Reim machen konnte. Angestrengt lauschte sie, hörte jedoch nichts anderes mehr, nur noch dieses seltsame Knistern.
    Ich darf mich noch nicht bewegen. Sie sind noch da. Sie warten darauf, dass ich mein Versteck verlasse. Sie wollen mich töten, genau wie alle anderen ...
    Irgendwann musste sie husten, und da wurde ihr klar, dass es keinen Sinn hatte, noch länger zu warten. Wenn einer der Angreifer noch in der Nähe war, hatte er sie bestimmt gehört. Sie versuchte, sich von den Häuten zu befreien, doch sie lagen wie Blei auf ihr.
    Es wurde unerträglich heiß, auf ihrer Haut genau wie in ihrer Lunge. Warum blieb sie nicht einfach liegen? Noch ein, zwei Minuten, und alles war vorbei ...
    Nein, dachte sie. Ich bin 21 Jahre alt, habe den Mann meiner Träume noch nicht gefunden. Ein ganzes Leben wartet auf mich, ein ausgefülltes Leben. Ich kann unzähligen anderen Wesen helfen, ein glücklicheres Leben zu führen, und ich selbst habe auch Anspruch auf ein solches Leben.
    Sie wusste nicht, woher sie die Kraft

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