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PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

Titel: PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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... Wollten sie jetzt nachholen, was sie damals versäumt hatten?
    »Unsinn!«, murmelte Raye. Die Maahks unter den Zuschauern waren genauso überrascht wie die Tefroder. Sie schlössen ihre Schutzanzüge; offenbar befürchteten sie, dass der Energieschirm, der ihre Atmosphäre hielt, jeden Augenblick zerstört werden könnte.
    Ein Geräusch ließ Raye aufhorchen, ein dumpfes Dröhnen, das schnell höher und schriller, aber auch lauter wurde. Sie stand wie erstarrt da, schaute in das Loch im Kuppeldach, sah winzige leuchtende Punkte am nachtschwarzen Himmel, die sich rasend schnell näherten, für sie immer größer wurden, bis sie dann Lebewesen in Raumanzügen erkannte, in Kampfanzügen, Geschöpfe, die sie entfernt an die Bronk erinnerten. Sie waren zwei, zweieinhalb Meter groß, kräftig und massiv. Die stämmigen Säulenbeine und die Körper mit der gedrungenen Brust und den vier Armen, die ihnen entsprossen, wurden von roten Kampfanzügen bedeckt.
    Eins der Wesen raste in einem rasanten Sturzflug zum Hallenboden hinab. Raye sah einen Kopf mit einem hoch aufragenden, am Rand gezackten Nackenund Hinterkopfschild, zwei aus dem Stirnbereich entspringenden, jeweils etwa einen halben Meter langen Hörnern sowie einem dritten, kleineren, vielleicht 15 Zentimeter langen auf der vorragenden Nasenund Mundpartie. Der Mund selbst erinnerte sie an einen Vogelschnabel, die bräunlich-grüne Schuppenhaut mit eingelagerten Knorpelplatten an Panzerechsen.
    Solch ein Geschöpf hatte sie noch nie gesehen. Wo kam es her? Weshalb griff es sie an?
    Das Echsenwesen setzte auf und eröffnete sofort das Feuer aus einem schweren Impulsstrahler, den es beidhändig abfeuerte. Raye warf sich zu Boden, entging knapp einem Strahl, der fast ihr Haar versengt hätte.
    Und dann waren weitere dieser Echsengeschöpfe da, Dutzende, Hunderte. Sie waren mit allem bewaffnet, was ein perverser, martialischer Verstand sich nur ausdenken konnte. Mit Nuklearbrennern, deren violett leuchtende Strahlen im Ziel jegliche Masse, die sie trafen, zu einem Miniatur-Fusionsprozess anregten und thermonuklear zerfetzten. Mit Kampfäxten, Schwertern, Stachelkeulen, Vibratormessern, alle aus hochwertigem Stahl und vergleichbaren Materialien, die Stahl gleichermaßen wie Lebewesen durchtrennten. Ihre Kompaktkampfanzüge waren Raumrüstungen mit Verstärkungssegmenten und harnischartigen Panzerungen.
    Wohin?, dachte Raye. Wo finde ich Schutz und Deckung?
    Ihr Blick fiel auf einen der Gänge, durch die die Forrils sich zum Häuten unter die Tribünen zurückzogen, und sie robbte los.
     
     
    Durch die Lücke im Kuppeldach stießen weitere Angreifer vor, weit über zwei Meter große, hoch gewachsene, humanoide Wesen mit bleicher gelber Haut, handtellergroßen blauen Augen und ausdrucksvollen Gesichtern. Doch sie schienen nicht bewaffnet zu sein, ignorierten das Gemetzel, das überall um sie herum stattfand. Ihr Ziel waren die fünf Kampfkreise.
    Strahlen fauchten über Raye hinweg, und irgendwann konnte sie kaum noch etwas sehen, hörte nur noch die Schreie der Sterbenden. Sie kletterte über Leichen hinweg oder schob sie zur Seite, schien dem Schutzraum der Forrils aber einfach nicht näher zu kommen.
    Doch die Angst verlieh ihr ungeahnte Kräfte. Fette Qualmschwaden nahmen ihr die Sicht, doch sie hörte nicht auf, Ausschau zu halten nach den Angreifern, versuchte, sie frühzeitig zu entdecken und den Strahlen ihrer tödlichen Waffen auszuweichen.
    Irgendwann schaute sie wieder nach oben, zu der Lücke im Kuppeldach, und sie glaubte, ihren personifizierten Albtraum zu sehen.
    Sie war Medizinerin, ging in ihrem Beruf voll und ganz auf. Anderen zu helfen, das war die Aufgabe, der sie sich verschrieben hatte. Und die Implantat-Chirurgie, auf die sie sich spezialisiert hatte, bot zahlreiche Möglichkeiten, aber ebenso die große Gefahr eines Missbrauchs. Wann war es noch zulässig, Tefroder oder andere Wesen mit maschinellen, computerisierten Implantaten zu versorgen, wann wurde eine ethische Grenze überschritten, bei der es nicht mehr um medizinische Hilfe ging, sondern die Aufrüstung des Körpers als Selbstzweck betrieben wurde ?
    Das Geschöpf, das sich durch die an den Rändern noch glühende Lücke im Kuppeldach senkte und rasend schnell genau auf die zu flog, hatte diese Grenze längst überschritten. Schon vor langer, langer Zeit.
    Es donnerte über sie hinweg, stoppte in der Luft. Raye sah eine über zwei Meter große, humanoide Gestalt mit zwei Armen und Beinen.

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