PR Andromeda 02 - Die Methanatmer
Anspannung der Crew wich nach wenigen Sekunden. Im Umkreis von mehreren Lichtjahren registrierten die Ortungen keine Schiffsbewegungen. Die Region zeigte sich vergleichsweise sternenarm, die Ausläufer einer Dunkelwolke verwehrten den Blick auf die Hauptebene Andromedas.
Die JOURNEE beschleunigte sofort wieder. Wenig mehr als drei Minuten würden bis zum nächsten Überlichtmanöver vergehen.
Eine einsame Sonne mit lediglich zwei entfernten kleinen Begleitern stand neun Lichtmonate entfernt.
Von dort kamen plötzlich Peilsignale.
»Wir werden gescannt!«, meldete Cita Aringa.
»Identifizierung?«
»Die Symbolgruppen lassen auf Maahks schließen.«
Mit dem Daumen der rechten Hand massierte Perry Rhodan die kleine Narbe an seinem Nasenflügel. Aufmerksam registrierte er, wie sehr die Umstände alles veränderten. Inzwischen vermutete man die Kastun-Kriegsschiffe überall, jede Ortung wurde zuerst dem unbekannten Gegner zugeschrieben. Dabei konnten selbst Zehntausende Angreifer nicht überall zugleich sein.
»Werden wir angefunkt?« Ein rascher Seitenblick zeigte dem Terraner, dass nur noch 15 Sekunden
bis zum nächsten Eintritt in den Hyperraum fehlten.
»Die Peilsignale sind verstummt.«
»Raumschiffe!«, erklang es gleichzeitig. »Mindestens acht große Raumer haben in der Peripherie des Zwei-Planeten-Systems den Hyperraum verlassen. Die Massewerte deuten auf große Walzen hin.«
»Wir bekommen Geleitschutz, wie es sich gehört«, bemerkte Benjameen da Jacinta, der stellvertretende Expeditionsleiter. Obwohl gebürtiger Arkonide, hatte er auf Terra seine Wahlheimat gefunden und verstand sich selbst weder dem einen noch den anderen Volk zugehörig, sondern als Kosmopolit. Seine Parafähigkeit des Zeroträumens hatte ihn wiederholt in den Brennpunkt der Ereignisse gestellt.
Ein Lächeln umspielte Perry Rhodans Mundwinkel. In seinen Augen blitzte ein Anflug milder Ironie.
Trotzdem schwieg er. Vermutlich hatten sie durch Zufall einen der vielen unbekannten Maahk–Stützpunkte entdeckt. Ohne die ILKIN im Schlepptau hätte er die Gelegenheit ergriffen, mit den Methanatmern Kontakt aufzunehmen. Nur des Frachters wegen tat er es nicht.
Noch zehn Sekunden … Neue Ortungsanzeigen erschienen auf den Schirmen. In Sekunden- abständen materialisierten weitere große Schiffe … dann flog die JOURNEE wieder im übergeordneten Kontinuum.
»Ich hatte den Eindruck, dass sich ein Maahk-Verband sammelt«, stellte die Kommandantin fest. Rhodan nickte knapp. »Es hätte mich gewundert, würden sie nicht gegen die Invasoren vorgehen.
Die Methanatmer haben im Lauf ihrer Geschichte mehr Leid erfahren als andere Völker. Entsprechend sensibel reagieren sie.«
»Wir brauchen schlagkräftige Unterstützung«, wandte Coa Sebastian ein. »Vor allem verfügen die Maahks über ein weitmaschiges Informationsnetz, das helfen kann, Informationen über Stärke und Absicht der Kastuns zu sammeln.«
»Das ist auch ein Grund, Chemtenz anzufliegen, sobald wir den Frachter und die Flüchtlinge in Sicherheit wissen«, erwiderte Perry Rhodan. »Dort haben wir unsere Botschaft und die Niederlassung der Methanatmer nebeneinander.«
Kapitel 4
Ka-Tygo lag rund 2000 Lichtjahre über der Hauptebene von Andromeda, im Außenbereich des zur Milchstraße weisenden Spiralarms, und nicht einmal weit von jener Position entfernt, an der die JOURNEE die Zeitsperre durchbrochen hatte. Es war der dritte von sieben Planeten eines Doppelstern-Systems, das aus einem roten Riesen und einem solähnlichen gelben Normalstern bestand.
Der Rücksturzpunkt des Spürkreuzers und seiner »Fracht« lag zwischen den Umlaufbahnen der beiden äußeren Welten. Aus Sicherheitsgründen hatte Perry Rhodan davon abgesehen, die Ankunft der ILKIN über Funk zu avisieren.
Mit halber Lichtgeschwindigkeit drang die JOURNEE in das System ein. Aus verschiedenen Richtungen wurde sie geortet, doch blieb eine Aufforderung zur Identifizierung aus.
Rhodan schüttelte den Kopf. »Das geht mir zu einfach. Keine Systemverteidigung, keine Aufforderung zu stoppen … Ich will wissen, was hier gespielt wird. Cita, schnellstens die Scanprofile aller Planeten!« Mittels Blickschaltung aktivierte er die Interkom -Verbindung zur ILKIN, die während beider Überlichtetappen unterbrochen gewesen war. Ein bislang unbekanntes Gesicht blickte ihm vom Bildschirm entgegen.
»Die Kommandantin befindet sich seit gut zehn Minuten im Hauptladeraum auf Deck acht«, eröffnete der junge Mann. »Sie
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