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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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durchmaß nur ein Drittel dessen. Ein flüchtiges Aufwallen fünfdimensionaler Energien begleitete seine Materialisation, danach war alles wieder wie zuvor.
    Stille.
     
     
    In Andromeda tobte ein Krieg, der nie erklärt worden war. Einsamkeit.
    Wo Intelligenzen im Feuer der Angreifer ihr Leben ließen, starben sie allein. Furcht und Entsetzen hatten längst begonnen, den Schiffsverkehr lahm zu legen.
    Der Maahk wartete. Er wusste, dass die Fremden kommen würden. Sehr bald schon.
    Die Ortungen seines Beibootes schwiegen. Er hatte sie abgeschaltet. Ebenso wie die Funkstation und den Metagrav. Seine Anwesenheit in diesem Raumsektor entsprach nicht der Norm, jede freiwerdende Emission bedeutete ein potentielles, unnötiges Risiko.
    Auf dem einzigen aktiven Holoschirm sah er das Licht der Sterne im optischen Erfassungsbereich. Die fernen Sonnen interessierten ihn nicht. Es gab Wichtigeres. Die Fremden kamen und gingen, wie sie es für richtig hielten. Sie waren stark und unbeugsam. Auch die Maahks einer längst vergangenen Epoche hatten diese Eigenschaften geprägt.
    Eine schwache Erschütterung durchlief den Rumpf des walzenförmigen Beiboots. Der Maahk reagierte mit angespannter Erwartung. Die Sterne auf dem Bildschirm bewegten sich, schienen langsam aus dem Erfassungsbereich zu wandern. Ein weitaus hellerer Punkt schob sich ins Zentrum der Abbildung. Er wuchs, dehnte sich aus – doch das Glühen blieb und wurde eher noch bedrohlicher.
    Wäre der Maahk fähig gewesen, grimmige Freude zu empfinden, hätte er sich wahrscheinlich schon jetzt erhoben und den Schutzanzug geschlossen. So aber behielt er seinen Platz bei und beobachtete mit allen vier Augen die Rundumprojektion. Das Kriegsschiff der Fremden war mit größter Präzision aus dem Hyperraum gefallen. Es zeigte ihm die Bugansicht, das hochgestellte Oval mit dem sonnenhellen Feuer im Zentrum.
    Ein Traktorstrahl hielt das Beiboot im Griff. Die Bewegung wurde deutlicher, je größer das Kriegsschiff aufwuchs.
    Die ferne Sonne zeichnete scharf abgegrenzte Schatten auf den mattgrauen Rumpf, der zunehmend Kontur gewann. Da war die vorgewölbte, geöffnete Bugsektion, in der das Feuer der Intervallkanone loderte. Der Anblick faszinierte den Maahk, als könne er die sich dahinter verbergende Macht mit beiden Händen greifen.
    Allmählich sah er den Rumpf in voller Länge. Strömungsgünstig schlank war das Schiff – ein überflüssiges Detail, solange es sich nur im Weltraum bewegte. Ebenso die beiden am Heck senkrecht abstehenden kantigen Ausleger. Ihre Funktion war unklar, sofern sie nicht ausschließlich die seitlich angeflanschten zylinderförmigen Ausleger trugen. In den ein Drittel der Schiffslänge messenden Röhren konzentrierten sich die übrigen schweren Waffensysteme.
    Der Maahk hatte inzwischen einige dieser Kriegsschiffe aus der Nähe betrachtet. Aber nur der Rumpf der KHOME TAZ war von Hunderten unterschiedlichster Aufbauten übersät, die den Eindruck nachträglicher Installation erweckten.
    Ein Hangar öffnete sich wie ein gieriges Maul. Emotionslos starrte der Maahk in die wesenlose Düsternis.
    Er hatte sein Ziel erreicht. Magnetklammern verankerten das Beiboot. Wieder kamen nur zwei der Fremden, um ihn abzuholen. Sie schienen unbewaffnet zu sein. Der Maahk schloss den Kuppelhelm seines Anzugs und sog den einströmenden frischen Wasserstoff tief in seine Lungen.
    Die Fremden glaubten an ihre Unbesiegbarkeit. Weshalb sonst würden sie ihm derart sorglos gegenübertreten?
    Er verließ das Beiboot durch die Seitenschleuse.
    »Komm!«, empfing ihn einer der Fremden mit unüberhörbarer Ungeduld in der Stimme.
    »Kommandant Takegath erwartet dich.«

BUCH 2
     
    Sieger und Besiegte
     
    Kapitel 8
     
    Bordzeit Spürkreuzer JOURNEE,
    21. März 1312 NGZ
     
    Mulmig war ihm schon zumute. Morris Thompson wusste, dass seine Vorbehalte einer Hinterfragung nicht standhalten würden; dennoch konnte er sie nicht einfach beiseite schieben. Vielleicht, wenn er lange genug an sich arbeitete und einen Kosmopsychologen konsultierte, doch bislang hatte er keinen Anlass dafür gesehen, und nun war es zu spät. Ob er wollte oder nicht, er musste die Zähne zusammenbeißen.
    Wird schon schief gehen!, redete er sich ein.
    Morris ließ den defekten Steuerchip in seine Hosentasche gleiten, dann setzte er das neue, gerade einen halben Quadratzentimeter messende Bauteil ein und vergewisserte sich, dass die Impulse tatsächlich weitergeleitet wurden.
    Vielleicht war der defekte

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