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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Menschen starben, schaffte er es nicht einmal, die Augen zu schließen. Gelähmt vor Entsetzen starrte er auf den Schädel des Maahks, der ihn niederdrückte. Was immer der Angreifer sagte, er verstand es nicht, wollte es nicht verstehen …
    Ein Strahlschuss zuckte auf.
    Er spürte die unerträgliche Hitze, die den Maahk umfloss und dessen Haut verkohlte. Ein grässliches schwarzes Loch entstand mitten in der Fratze, Haut, Fleisch und Knochen verbrannten, und dann, nach einem einzigen atemlosen Augenblick, fehlte der halbe Schädel des Angreifers.
    Morris schrie sich die Seele aus dem Leib, während hoch über ihm die Glutwolken explodierender Raumschiffe miteinander verschmolzen und ihr grelles Lodern endgültig die Nacht vertrieb.
    Er schrie immer noch, als er aus seiner Deckung hochgezerrt wurde. Dann traf ihn der Schlag ins Gesicht. Er tat schrecklich weh, brachte ihn aber halbwegs wieder zur Besinnung.
    Morris Thompson registrierte, dass jemand ihn schüttelte. So wie damals. Er hörte eine Stimme, aber er reagierte nicht, denn die Erinnerung brach vollends auf.
    »Schlag den Jungen kein zweites Mal, Reginald-Thorn!«, hallte die Stimme seiner Mutter unter seiner Schädeldecke.
    »Diesmal hat er es verdient, Orana. Er hat nicht nur die 3-D-Projektion aktiviert … wenn es nur das wäre.«
    Sein Vater schüttelte ihn. »Sei froh, dass du noch ein Kind bist, sonst …«
    »Reginald!« Mutter ging dazwischen, drückte ihn an sich. »Er ist völlig verstört, siehst du das denn nicht? Und jetzt will ich wissen, was er gemacht hat.«
    »Gemacht? Morris hat das volle Programm aktiviert. Ich weiß nicht, wie er das geschafft hat, aber …«
    »Du meinst, auch die Suggestion?«
    »Die volle Realität. Ich hoffe, er verkraftet die Szenen.«
    »Wie oft habe ich dir gesagt, dass ich das verfluchte virtuelle Zeug nicht in der Wohnung haben will? Es ist deine Schuld, Reginald-Thorn, wenn Morris einen Schaden davonträgt, ganz allein deine Schuld …«
    »Ich entschuldige mein Ungestüm.« Nur langsam fand die Stimme des Maahks Zugang zu Morris Thompsons Bewusstsein. »Ich hätte wissen müssen, dass manche Menschen keine Berührung wünschen. Das liegt daran, dass sie nicht in einem Gelege aufwachsen.«
    »Bitte«, wehrte der Techniker ab, »ich habe die Temperaturregelung repariert, das muss genügen.«
    »Du reagierst seltsam, Thompson. Ich glaube, du hast Probleme.«
    Hastig winkte der Techniker ab. »Was versteht ein Maahk von menschlichen Sorgen? Du lebst dein Leben, ich lebe das meine.«
    »Ich bin ein halber Mensch.«
    Morris Thompson hatte das Schott schon erreicht, als er sich widerwillig umwandte. Noch immer ließ ihn der Anblick des Maahks frösteln, auch wenn er jetzt wusste, was seine Phobie ausgelöst hatte: ein Simulationsprogramm, das die Benutzer in eine Scheinwelt versetzte, die sie mit allen Sinnen als real empfanden. Dabei hatte noch ein Dutzend Schutzengel über ihn gewacht. Jedenfalls entsann er sich einer Jahre zurückliegenden Meldung, dass zwei Programmdesigner durch ihre eigene Entwicklung den Tod gefunden hatten. Und das war nicht einmal ein Kriegsspiel gewesen, sondern die Simulation giftiger Pflanzenwurzeln.
    Morris glaubte, sich verhört zu haben. »Ein Maahk wird niemals ein Mensch sein können«, antwortete er verwirrt. »Weder ein halber, noch weniger … Was euch dazu fehlt, lässt sich mit kalter Logik nicht ersetzen.«
    Grek-halb vollführte eine ausschweifende Bewegung, die Morris als theatralisch empfand. Sie wirkte einstudiert, keineswegs spontan. »Was unterscheidet uns von den Menschen?«
    »Alles«, beharrte der Techniker. »Aber ich glaube, für eine solche Diskussion bin ich nicht geschaffen.«
    »Warte!«
    »Was noch?«, fragte Morris ungeduldig. Die Anzeige im Head-up-Display zeigte ihm, dass die
    Raumtemperatur mittlerweile auf 85 Grad Celsius angestiegen war. Tatsächlich ließ Grek die um den Hals geschlungene Wärmefolie achtlos fallen.
    »Du bist Techniker, Thompson. Glaubst du, dass man Gefühle künstlich erzeugen kann?« Er hatte es am eigenen Leib erlebt. »Natürlich«, sagte er. »Es gibt verschiedene Wege …«
    »Auch für einen Maahk?«
    Morris stieß einen überraschten Laut aus. »Nein, das nicht. Logik und Gefühle vertragen sich nicht.« Sein Gegenüber klopfte sich mit zwei Fingern an den Oberkörper. »Das da«, verkündete er lauter als zuvor und ließ die Finger auf einer silbernen Platte ruhen, »gibt mir die Gefühle. Und ich habe gelernt. Sehr viel über

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