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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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schwierigen Lage auf Attorua nicht einfach Patienten von außerhalb auf?«
    »Das klingt human, aber auch einfacher, als es ist«, sagte der Bordarzt. »Wer nicht transportfähig ist, kommt nicht mal bis aufs Flugfeld. Und dann weiß man ja nie, wann wir wieder einen Risikoeinsatz fliegen. Mit Dutzenden Unbeteiligten an Bord? Die vielleicht schwer verletzt sind?«
    Das , dachte Raye, ist ein Argument . Aber zugeben tat sie es noch lange nicht.
    Sie nickte knapp. »Was hältst du von einem Hausbesuch bei Grek-665½?«
    »Warum sollte ich ihn aufsuchen, wenn er meint, gesund zu sein?«
    »Vielleicht aus professionellem Verantwortungsgefühl. Aber bleib nur liegen. Ich kann das auch selbst erledigen. Ich sag dann auch gleich Rhodan Bescheid.«
    Das immerhin ließ ihn aufhorchen. »Perry? Wieso?«
    »Er hat sich heute morgen über den Zustand des Maahks sehr besorgt gezeigt.«
    »Perry? Heute morgen?« Mimo Serleach kam schwerfällig wieder hoch. »Ich komme mit.« Er ging zu einem Wandschrank, in dem mehrere rote Schutzanzüge hingen. Er hinkte.
    »Was ist denn mit deinem Bein, Mimo? Das müsste doch längst besser sein. Lass mich mal sehen.«
    »Das wird schon«, antwortete er. »Bin bloß müde, das ist alles.«
    Sie zogen sich die Schutzanzüge über, ließen die Helme aber noch im Kragen. Dann schnappten sie sich einen Medorob und machten sich auf den Weg zum Kommandodeck.
    »Hast du eigentlich kein Personal?«, fragte Raye im Antigravschacht.
    »Zwei Schwestern, einen Pfleger, zwei Leute fürs Labor«, sagte Mimo. »Aber die sind alle zum Flüchtlingstransport abgestellt.«
    »Und wer hält jetzt die Stellung?«
    »Die Erstanamnese übernimmt ein Medorob. Ansonsten kann mich der Bordsyntron jederzeit rufen.«
    »Und warum bist du nicht unten und betreust die Flüchtlinge?«
    Mimo seufzte und schwang sich vorsichtig aus dem Schacht.
    »Hab ich ja. Bis heute. Jetzt darf ich nicht mal mehr hinunter in die Ladebucht. Ich hab praktisch Hausarrest.«
    »Wegen dieser Geschichte mit ShouKis Witwen?« Doktor Serleach verzog nur das Gesicht.
    »Es ist ein Jammer«, sagte Raye. »Da wird einem so ein Mittel in die Hand gegeben, und dann das!«
    »Vielleicht kriegen sie sich ja bald wieder ein.« Besonders optimistisch klang der Bordarzt allerdings nicht.
    »Wollen wir's hoffen«, sagte sie. Es geriet ihr auch nicht viel optimistischer.
    Sie betätigten den Melder an Greks Tür. Nichts passierte.
    »Kabine dreißig. Stimmt aber«, sagte Mimo.
    Sie lauschten. Gedämpft waren Laute zu hören. Schreie?
    »Syntron«, sagte Raye. »Öffne die Tür.«
    »Die Türsicherung wurde modifiziert«, erwiderte der Bordsyntron. »Ich habe keine Zugriffsberechtigung.«
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, rief Raye. »Das ist ein Krankenbesuch, verdammt! Wirst du wohl Doktor Serleach seine Arbeit machen lassen!«
    »Ich kann lediglich die äußere Schleusentür öffnen«, sagte der Syntron.
    »Das wär doch schon mal was«, sagte Mimo Serleach. Sie schlossen die Helme.
    Die Tür ging auf. Die Schreie wurden lauter. Es war Kraahmak. Irgendetwas schepperte, klirrte.
    »Hört sich an, als würden Möbel umgeworfen«, sagte Serleach. Sie traten in die enge Schleuse. Hinter ihnen schloss sich die Tür.
    Raye schlug auf den Melder. Grek reagierte nicht. Der Bildschirm blieb dunkel. »Syntron!«, rief sie. »Das ist ein Notfall!«
    »Ich aktiviere den Bildsprechfunk.«
    Das Bild faltete sich auf. Es zeigte eine verwüstete Kabine, in der Grek-665½ auf und ab lief. Der Maahk war nackt bis auf sein Lasky-Baty-Hemd. Er brüllte etwas auf Kraahmak, stolperte über eine Matratze, schlug hin, stand wieder auf. Seine Augen waren weit aufgerissen. Er zerrte mit beiden Händen an dem Hemd. Der Hightech-Stoff hielt es aus, dehnte sich, als wäre er aus Spinnenfäden gewebt.
    »Grek!«, rief Raye. »Grek-665½! Lass uns rein!«
    Der Cyber-Maahk blieb stehen. »D-Doktor Corona«, stammelte er. »Doktor S-Serleach. Hilfe. Bitte.«
    Raye schossen Tränen in die Augen.
    »Wir helfen dir ja«, sagte sie und blinzelte sie weg. »Mach auf.«
    »Bitte!«, brüllte er. »Ich kann nicht mehr! Zu viel Gefühl!«
    Auf einmal bog der graue Riese sich wie unter einem Elektroschock. Er brach brüllend in die Knie, die Tentakelarme kerzengerade zur Seite ausgestreckt, und sein Kreuz bog sich nach hinten durch, bis er mit den Kehraugen fast den Boden berührte. In Sekundenbruchteilen baute sich eine riesige Erektion auf.
    »Syntron!«, rief Raye. »Er kollabiert! Öffne die

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