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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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gesehen, wohin das führt.
    »Ich weiß es nicht«, beantwortete sie Rhodans Frage. »Sein Zustand ist soweit stabil. Aber er hat viel Blut verloren. Und dann dieses Durcheinander von zerfetzten Nervenbahnen in seiner Brustwunde. Ich weiß nicht, was ich damit machen soll. So gut sind meine Kenntnisse der maahkschen Anatomie nicht, dass ich alles einfach zusammenkleben kann. Und so bleiben kann es auch nicht. Am liebsten würde ich ihm den LemSim wieder einsetzen. Anhand der Abrisse lässt sich deutlich erkennen, was wohin gehört. Aber das ist ja keine ernsthafte Alternative.« Sie breitete das zerrissene Hemd auseinander. »Ich kann nicht einmal vernünftig palliativ behandeln. Ich kann eigentlich nur abwarten und schauen, was passiert, wenn er aufwacht.«
    Sie sah Rhodan an. »Wir wissen so wenig über die Maahks.«
    »Und umgekehrt«, sagte der legendäre Terraner. »Was Grek665½ ja ändern wollte. Aber frag den Bordsyntron, wenn du medizinische Informationen benötigst. Ein paar Dateien sollte es geben.«
    Und die gab es tatsächlich. Wie sich herausstellte, tauschten die Terraner mit ihren Verbündeten routinemäßig detaillierte Informationen zur Notfallhilfe aus, um bei verletzt geborgenen Soldaten der anderen Seite einigermaßen Erste Hilfe leisten zu können.
    Raye ließ die Dateien in den Medosyn kopieren, kehrte dann in die Medostation zurück und machte sich schlau. Es gab einige brauchbare Dokumentationen.
    »Gut«, sagte sie nach einer Weile zu sich selbst. »Dann wollen wir den armen Kerl mal zusammenflicken.« Sie sah auf die Uhr und warf zwei Pepper ein. Es würde ein langes Stück Arbeit werden. Den LemSim ließ sie im Kühlschrank, schön in seinem Behälter mit Nährgel, das dafür sorgte, dass die biologischen Komponenten an der Geräterückseite nicht zerfielen.
    »Komm«, sagte sie zu dem Medorob. »Wir werden improvisieren müssen.«
    Als sie aus dem OP kam, war es nach Mitternacht.
    Raye bog den Rücken durch und seufzte. Zims Schicht hatte gerade begonnen.
    Da konnte sie ebenso gut hier bleiben und im Bereitschaftszimmer schlafen.
    Sie schälte sich aus dem Schutzanzug.

Kapitel 21
     
    12. April
     
    Bi Natham Sariocc stand knapp außerhalb des Schattens der JOURNEE. Ihm klebte das Hemd am Rücken. Die Luft über dem Flugfeld flimmerte in der Hitze. Aber er arbeitete gern hier draußen.
    Die ersten Tage der Flüchtlingshilfe hatte er noch Dienst unten an einem der ausgefahrenen Antigravschächte geschoben. Aber diese gewaltige Schiffmasse über sich hängen zu haben ... das hatte ihm zugesetzt. Immer wieder hatte er sich vergewissern müssen, dass nichts auf ihn herabgestürzt kam. Immer wieder hatte sich sein Magen zusammengezogen, sobald er das Schiff einen Moment lang vergaß und dann plötzlich wieder seinen Schatten wahrnahm.
    Um sich herum die schier endlosen Massen der Flüchtlinge, die irgendwohin wollten, wo es ein Dach über dem Kopf für sie gab, und über sich dieses Megatonnen schwere Schiff - danke, da stand er doch lieber ein paar Stunden lang in der prallen Sonne. Gegen die half ein simples, seit Jahrtausenden bewährtes Mittel: ein Strohhut vom Markt.
    Und irgendjemand freute sich immer darüber, dass Bi Natham ihm den Schweiß treibenden Dienst draußen bei der Vorsortierung abnahm.
    »Ich verstehe nicht, wie du dir das ständig antun kannst«, ächzte Morris Thompson.
    Bi Natham zuckte nur mit den Schultern.
    Morris war ein mittelblonder, jungenhafter Sportlertyp mit stets glatt rasiertem Grübchenkinn und knappe 1,90 groß. Er gehörte zum technischen Personal und war heute mit ihm zusammen für dieses Tortenstück eingeteilt, wie sie die Kreissegmente um die JOURNEE nannten. Inzwischen hatten sie mit verschiedenfarbigem Absperrband und Drei-Meter-Stangen sogar ordentliche Zugangswege abgesteckt.
    »Okay. Ihr beiden mit der Trage immer dem roten Band nach«, sagte Bi Natham zu einer Gruppe Gaids. »Ihr anderen folgt dem grünen.«
    »Aber wir gehören zusammen«, sagte eine der Frauen, die noch gehen konnte. Ihr schwarz glitzerndes Facettenauge lugte unter einem roten Kopftuch hervor.
    »Ist ja nur für zwei Stunden«, antwortete Bi Natham und winkte die Gaids weiter. Sie hatten keine Zeit für Diskussionen. Team-Vorgabe war, in jeder Minute 600 Personen zu borden. Die sperrigen Problemfälle kamen in den Rollo-Haupthangar; alle anderen mussten mit den provisorischen FormenergieEtagen in der MERZ-Bucht Vorlieb nehmen.
    Seit Rhodans Feindflug nach Lertix neulich stand

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