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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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konspiratives Treffen?«
    Coa Sebastian verdrehte die Augen und murmelte etwas, was Zim nicht verstehen konnte, er aber anhand des Tonfalls eindeutig als deftigen Raumfahrerfluch identifizierte. Dann sagte die Kommandantin resigniert: »Zim, erklär's ihr.«
    Der Emotionaut flüsterte seiner Partnerin hastig Erklärungen ins Ohr, dann beugten sich die drei über das Display. Coa entging nicht, dass Zim den Arm um Rayes Hüfte gelegt hatte. Hatte dieses Geturtel nie ein Ende? Eigentlich sollte sie den Emotionauten zurechtweisen, aber nein ... nur nicht noch mehr Aufmerksamkeit.
    »Was will dieses Schiff hier?«, fragte die Tefroderin.
    Coa Sebastian zuckte die Achseln. »Wüsste ich auch gern. Aber was immer es hier tut, es muss dem Gelben Meister verflucht wichtig sein.
    Dieses Ding ist von Kastuns umringt. Und diese Sonde hier ist die einzige, die durch die schiffseigenen, mehrfach gestaffelten Abwehrmechanismen durchgekommen ist.«
    »Aber ist das nicht zu gefährlich?«, warf Zim ein. »Wenn sie herausfinden, wer sie geschickt hat .«
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Die Sonden handeln autark. Und die Bilder, die du siehst, werden von dieser Sonde über das systemweite Intranet übertragen. Da sind so viele, im Bruchteil von Sekunden wechselnde Zwischen-Stationen im Spiel, das können die Gorthazi nie zurückverfolgen.«
    »Ah ja.« Zim schien von der Auskunft nicht ganz überzeugt. »Und jetzt? Offenbar hat der Gelbe Meister noch weitere Pläne. Aber so schlau waren wir schon vorher. Ich sehe nicht, wie uns deine Entdeckung weiterbringt.«
    »Wer hat gesagt, dass ich schon fertig bin? Lehn dich zurück und genieß die Show!«
    In das Bild auf dem Display kam Bewegung. Der Rumpf des Kreuzgestängeschiffs wurde größer und nahm schließlich die gesamte Bildschirmfläche ein.
    »Du willst rein?«, fragte Raye Corona. »Aber das könnte einen Alarm .«
    »Kinder, Kinder, was treibt ihr drei eigentlich da?«, unterbrach sie eine donnernde Stimme.
    Vorua Zaruk, die gedrungene Waffenmeisterin, stand an der Nische. In ihren Augen blitzte Freude über die Aussicht, der Monotonie des Wartens zu entschlüpfen. »Heckt ihr gerade einen Geheimplan zur Rettung Andromedas aus? So guckt ihr nämlich aus der Wäsche!«
    Coa Sebastians Fluch war diesmal so laut, dass Zim keine Schwierigkeiten hatte, ihn zu verstehen. Erneut lief der Emotionaut rot an. Er hatte Coa einiges zugetraut, aber das .
    »Vorua, wieso nimmst du dir nicht gleich einen Verstärker und läufst durchs ganze Schiff?«, schnauzte die Kommandantin die Epsalerin an. Sie stieß einen Stoßseufzer aus. »Los, komm rein, jetzt ist es sowieso zu spät.«
    Vorua gesellte sich zu der Gruppe, und Zim brachte sie in kurzen Worten auf den Stand.
    Die Epsalerin zeigte auf das Display. »Und ihr seid tatsächlich drin?«
    Die Köpfe der anderen flogen herum. In der Zeit, in der ihre Aufmerksamkeit Vorua Zaruk gegolten hatte, musste die Sonde in das rätselhafte Schiff eingedrungen sein.
    Sie sahen einen schmucklosen Gang, begrenzt von nackten Metallwänden, durch den sich die Sonde ungefähr im Schritttempo bewegte. Coa war trotz des unspektakulären Bilds nicht enttäuscht. Ihr war klar, dass sie nur einen winzigen Ausschnitt der Datenmenge zu Gesicht bekam, die die Sonde übertrug. Die zahllosen Ortungswerte, die den menschlichen Sinnen verschlossen blieben, gingen direkt an die Syntroniken der JOURNEE, die daraus - hoffentlich! - eigene Schlüsse zogen und sie in für Menschen nachvollziehbare Informationen verwandelten.
    »Da ist wer!«, rief Raye Corona unterdrückt.
    Das Wesen ähnelte auf den ersten Blick einem Menschen, aber es war viel größer - die Sonde übermittelte einen Wert von 2,31 Metern - und seine Haut war von einem ungesunden, ausgebleichten Gelb. Aber am auffälligsten waren seine Augen. Sie waren handtellergroß und blau, und Coa hatte das Gefühl, in einen Abgrund des Leidens zu sehen. Dem Wesen fehlte etwas, das spürte sie. Nur was?
    »Ich weiß nicht, wie es euch geht«, warf Vorua Zaruk ein. »Aber mich fröstelt es, wenn ich diese Gestalt nur ansehe.« Die Übrigen schauten die Waffenmeisterin verblüfft an. Es war nicht die Art der Epsalerin, Ängste einzugestehen.
    Die Sonde drang weiter vor. Sie befand sich in dem Diskusteil des Raumschiffs. Die Galaktiker verfolgten Alltagsszenen, die Besatzung verrichtete Routinearbeiten, wie sie auf jedem Schiff anfielen.
    Dann verließ die Sonde den Diskus und gelangte in einen der birnenförmigen

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