PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel
Arenen. Aus der Höhe wirkten die Kämpfer in ihnen wie Spielzeugfiguren, die Arenen wie Sandkästen, in denen Kinder spielten.
Masquin fragte sich, welchen Gegner er als Nächstes bezwingen würde, als ein sargförmiges Objekt heranschwebte und neben der keuchenden und Blut spuckenden Sonnenkämpferin niederging.
Sein Deckel öffnete sich.
Kapitel 19
21. April 1312 NCZ
»Coa, was machst du da?«
Zim November war auf seinem Weg durch die Zentrale der JOURNEE wie festgewurzelt stehen geblieben und starrte die Kommandantin in aufrichtiger Verwunderung an.
»Psst!«, machte Coa Sebastian. »Musst du denn rumgrölen, dass dich die ganze Zentrale hört?«
Der neunzehnjährige Zim spürte, wie ihm die Röte in die Wangen schoss. Er konnte nur schwer damit umgehen, wenn man ihn zurechtwies. Bildete er es sich nur ein, oder geschah es ihm viel öfter als allen anderen? »Tut mir Leid, Coa«, sagte er. »Ich glaube, dieses Warten geht mir an die Nerven. Immer nur Däumchen drehen - ich meine, startbereiter als jetzt können wir nicht mehr werden. Und jetzt ist auch noch Perry verschwunden .«
»Schon gut«, winkte die Kommandantin ab. »Geht uns allen so.« Die Nachricht, dass Perry Rhodan durch das Tor in einem der kleinen Gelben Meister gegangen war, hatte für erheblichen Aufruhr an Bord der JOURNEE gesorgt. Nicht wenige Besatzungsmitglieder hatten einen militärischen Schlag gefordert, waren aber ausgerechnet von der Waffenmeisterin des Schiffs abgebügelt worden. »Habt ihr sie noch alle?«, hatte die wuchtige Vorua Zaruk ihnen vorgehalten. »Wir sollen mit unseren Silvester-knallern zuschlagen? Damit die Gorthazi den Boden mit uns aufwischen? Und selbst wenn es uns gelänge, irgendeine ihrer Einrichtungen zu zerstören - was, wenn sich Perry ausgerechnet darin aufhält?«
Die Hitzköpfe hatten sich beruhigt und wie die übrige Besatzung der JOURNEE in das Unvermeidliche gefügt. Man wartete.
»Hm, sind keine einfachen Zeiten«, murmelte Zim, überlegte einen Moment und sagte dann: »Aber, Coa, raus damit: Was treibst du hier so heim-lichtuerisch?«
Die Kommandantin richtete sich seufzend von dem kleinen Notschirm auf, über den sie sich gebeugt hatte. Es hatte keinen Sinn, der Junge war zu neugierig. Besser, sie zog ihn ins Vertrauen.
»Naja, du kannst dir vorstellen, dass die Warterei auch mir auf die Nerven geht...«
»Und?«
»Und da dachte ich mir, es kann ja nichts schaden, wenn ich mich etwas umsehe. Schließlich bin ich als Kommandantin der JOURNEE für die Sicherheit des Schiffs verantwortlich. Da muss ich doch wissen, was sich in unserer Nähe so abspielt.«
»Verstehe.« Der Junge grinste schief. Er wusste nicht, was hier geschah, aber es hatte den Hauch des Verbotenen. Das gefiel ihm. »Und auf dem Schirm ist...?«
Coa Sebastian rutschte zur Seite und gab den Blick frei. Zim vergewisserte sich mit einer schnellen Kopfbewegung, dass niemand in der Zentrale ihn beachtete, und verschwand in der Nische. Er beugte sich über das primitive Flüssigkristalldisplay, dem letzten in der Kette der mehrfach redundanten Systeme der JOURNEE.
Zim brauchte einige Sekunden, um einzuordnen, was er sah. Das Bild war aus einer niedrigen Höhe aufgenommen worden, allenfalls einen Meter über dem Boden. Es zeigte eines der bizarrsten Raumschiffe, das Zim je gesehen hatte. Sein Rumpf hatte die Form eines Kreuzgestänges. An den Enden der Stangen war jeweils ein birnenförmiges Objekt befestigt, dessen Spitze nach innen zeigte. Über dem Mittelkreuz ruhte ein Diskus, dessen Ränder die Spitzen der »Birnen« berührte.
Zim registrierte die Maßangaben am unteren Rand des Displays: Gesamtdurchmesser 270 Meter, Durchmesser des Diskus 50 Meter, Länge der »Birnen« 110 Meter, größter Durchmesser der »Birnen« 50 Meter.
»So ein Schiff haben wir auf Taupan gesehen, als wir mit Perry dort waren!«, sagte Zim lauter, als er wollte. »Ja doch, ich habe mir eure Aufzeichnungen angesehen!«
Coa hob warnend einen Finger vor die Lippen. »Nur, dass dieses Schiff hier um die Ecke steht, am nordöstlichen Zipfel des Raumhafens, den die Gorthazi für sich abgezweigt haben. Ich habe mir erlaubt, ein paar Mikrosonden zu streuen. Aber tu mir einen Gefallen, Junge, und behalt das für .«
»He, was treibt ihr beiden da?«, unterbrach sie eine Frauenstimme.
Coas und Zims Köpfe flogen gleichzeitig herum. Raye Corona stand am Eingang der Nische und sah neugierig zu den beiden herüber. »Ist das -wie sagt ihr Terraner? - ein
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