PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel
Ausleger.
»Jetzt bin ich aber gespannt!«, sagte Zim November, der jedes Detail des fremden Raumers in sich aufsog. Der Emotionaut war verrückt nach Raumschiffen und konnte sich stundenlang damit beschäftigen, Konstruktionen miteinander zu vergleichen. »Wenn ihr mich fragt, können das nur Laderäume sein. Alles andere wäre Quatsch. Nur ... was sollen diese bleichen Typen transportieren?«
Wenige Augenblicke später erfuhren sie es.
Die Sonde glitt durch ein Schott in eine riesige Halle, einen Laderaum -und was sie dort erblickten, ließ Zim und Vorua gleichzeitig aufstöhnen.
Reihe um Reihe von ... »Särge!«, stieß Zim hervor. »Das sind dieselben, wie ihr sie auf Taupan gesehen habt! Ist doch so, Vorua?«
Die Epsalerin nickte. »Sie waren in diesem schwerelosen Zug gestapelt. Genau dieselben!« Sie warf einen Blick auf die Maßangaben am Bildschirmrand. »Drei Meter lang, jeweils einen halben Meter breit und hoch.«
»Und auf Taupan waren sie verschlossen. Ihr habt es nicht geschafft, einen aufzukriegen«, ergänzte Zim.
Die Sonde drang tiefer in den Laderaum vor. Es schien keine Lampen zu geben, lediglich die »Särge« leuchteten von innen heraus und spendeten ein unwirkliches Licht.
»Ich verstehe das nicht«, dachte Coa laut, die Zims und Voruas Erschütterung sichtlich beschäftigte. Immer wieder strich sie sich nervös über das kurze, schwarze Haar. »Was wollen sie mit den Dingern? Ihre Toten abtransportieren? Aber nach allem, was wir wissen, haben sie Tefrod praktisch ohne Verluste eingenommen.«
Die Sonde glitt in einen weiteren Lagerraum. Eine Hand voll entfernt humanoider Roboter hielt sich in der Halle auf, machte sich an einigen der Särge zu schaffen. Die Sonde hielt auf sie zu.
»Da hinten!«, sagte Zim. »Da haben sie bei einem Sarg den Deckel abgenommen! Coa, Steuer die Sonde darauf zu!«
Die Kommandantin schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, Junge, wäre zu gefährlich, ein Rücksignal auszusenden. Sonst kommen unsere lichtscheuen Freunde hier uns doch noch auf die Schliche. Aber wart nur ab, der Pikosyn der Sonde ist leistungsfähig genug, um Vorgänge von Interesse zu registrieren.«
Coa behielt Recht. Nach endlos langen Sekunden nahm die Sonde Kurs auf den geöffneten Sarg. Als sie die ersten Bilder vom Inneren des Sargs lieferte, pfiff die Kommandantin durch die Zähne. »Leute, seht ihr, was ich sehe? Oder träume ich?«
Im Sarg lag eines der bleichen Wesen. Faltige Lider hatten sich über die Augen geschlossen, die langen Arme reichten bis fast an die Knie herunter.
»Es . es ist nicht tot«, sprach Raye die Gedanken aller aus. »Ich weiß nicht, wie ich darauf komme, seine Brust scheint bewegungslos, aber ich spüre, dass dieses Wesen noch lebt. Irgendwie.«
Die Kommandantin wollte ihre Zustimmung äußern, als Cita Aringas Stimme hinter ihr erschall. »He, ihr da, was treibt ihr da eigentlich?«
Coa machte sich nicht die Mühe, sich umzudrehen. Mit nahezu perfekter Beherrschung sagte sie: »Komm, du darfst auch noch mitgucken, Cita.«
Die Funkspezialistin winkte ab. »Danke für das Angebot. Ein andermal vielleicht. Ich weiß ja nicht, was ihr gerade seht, aber auf dem Zentrale-holo läuft Perry.«
»Was?«
Coa Sebastian und die Übrigen rannten aus der Nische. Überlebensgroß hing die Gestalt von Perry Rhodan über ihnen. Der Terraner stand nackt auf einer Sandfläche, die unwillkürlich an eine Arena erinnerte, und lieferte sich einen Ringkampf mit einem muskulösen Tefroder.
»Woher kommen diese Aufnahmen?«, verlangte die Kommandantin zu wissen.
»Aus dem Riesenloch, das die Kastuns in die Mitte Virchos brannten. Offenbar ist das Ganze eine Arena. Auf jeden Fall laufen seit ein paar Minuten dort unten Duelle - insgesamt sind es 192 -, und einer der Kämpfer ist Perry!« Als Coa Sebastian schwieg, fügte sie hinzu: »Die Gorthazi übertragen die Bilder auf allen möglichen Wegen, über das Netz, per TriVideo und was weiß ich. Sie scheinen zu wollen, dass der ganze Planet die Kämpfe mitverfolgt!«
Die Kommandantin der JOURNEE dachte kurz an die Entdeckung, die die Sonde an Bord des Kreuzgestängeraumers gemacht hatte. Dieses Rätsel musste warten. Sie mussten Rhodan helfen.
»Ist Benjameen da Jacinta informiert?«
Cita schüttelte den Kopf. »Ist laut Tess mit dem Virth in der Stadt unterwegs und nicht erreichbar.«
»Ah ja.« Coa Sebastian räusperte sich. »In Abwesenheit der stellvertretenden Expeditionsleitung fällt das Kommando über unser
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