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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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ins Kleinste bedacht?«
    Filgris meldete einen Versuch der mittlerweile reorganisierten und durch zusätzliche Truppen aufgestockten Wachmannschaft, Wände zu durchbohren und Schläuche zu verlegen. Offenbar woll-ten sie Giftgas in die besetzten Räumlichkeiten leiten. Die in den umliegenden Gängen ausgestreuten Gravo-Minen hatten dies vorläufig vereitelt. Zhanas Skalpell überzeugte Osk, den Funkbefehl zu erteilen, dass derlei in Zukunft zu unterlassen sei.
    Dennoch, dem Primären war insofern recht zu geben, als dass sie diese winzige Bastion nicht mehr lang halten konnten. Wenn erst die Faroghs anrückten...
    »Schön ist unsre Welt, wenn die Starkwinde tosen«, sangen die Aerimi in ihrem Pferch. »Ei, dass der Sand die Kougios schmirgle und der Schneeberg Asche spende...«
    Trauer, Sehnsucht, Heimweh, nicht zuletzt Wut auf die falschen, betrügerischen Götzen und deren grausame Diener schweißten die Entwurzelten, ihren jeweiligen Reisigen Entrissenen mehr und mehr zu einer Einheit zusammen. Umsichtig, behutsam, wie es ihm sein Stammpflanzer Minarell oftmals vorgezeigt hatte, leitete Blaett Gondüb den vielhundertstimmigen Chor und den Vorgang der Verschmelzung. Längst griff er nicht mehr auf altvertraute Lieder zurück, sondern improvisierte, erfand neue, der Situation angepasste Gesänge. Die gefangenen Aerimi folgten ihm willig, voll des Vertrauens. Sie fügten sich seiner musikalischen Autorität, richteten sich daran auf, erhoben sich aus ihrem Elend. Jede einzelne Stimme wuchs und erblühte, ungleich mehr noch aber die harmonische Gesamtheit.
    Dies beschränkte sich nicht auf die von den Hörbüschen erfassten Klänge. Ein Obertonpfleger - und Gondüb fühlte sich inzwischen mit Fug und Recht als solcher - beeinflusste parallel zur akustischen auch die mentale Sphäre: Wenn Aerimi wahrhaftig sangen, so taten sie dies zugleich telepathisch, mit mindestens derselben Intensität. Allerdings addierten sich auf dieser Ebene die Stimmstärken nicht, sie multiplizierten sich! Jeder einzelne Aerm verfügte nur über eine geringe Reichweite. Zusammen jedoch, vereint im Gesang, erstreckten sie ihre Gedanken viel weiter hinaus, als es ihre sonstigen Sinne vermocht hätten.
    »Psionische Energien können sich extrem aufschaukeln«, hatte Peri irgendwann während ihrer gemeinsamen Reise erklärt - der Zweibeiner, der sich, im Rückblick betrachtet, gegenüber den Blaett weit eher wie ein höheres, gütiges Wesen benommen hatte als die
    Schreckgestalten hier im angeblichen Elysium. Er hatte Gondüb von verschiedenen Völkern des Sternenmeers erzählt, die sich in kleinen oder größeren Gruppen zu sogenannten Psi-Blöcken zusammenschlossen. Damit steigerten sie ihre Fähigkeiten sowie deren Aktionsradius gewaltig.
    Warum sollten nicht auch die Aerimi dazu imstande sein?
    Derselbe Peri hatte Gondüb erst vor Kurzem in der Idee bestätigt, eine Ausweitung des nachweislich vorhandenen Psi-Potenzials anzustreben. Von einem winzigen Luftschiff, der schößlingsgroßen Miniaturausgabe eines Dsipraens, war eins der bauchigen Geräte, mittels derer Zweibeiner und Aerimi sich verständigen konnten, in den Pferch gebracht worden. Darüber hielt Gondüb seither Verbindung mit Peri. Dieser hatte ihm auch geraten, die Energien gezielt zu bündeln, wenn er sie gegen die Unterdrücker wenden wollte, um nicht nur die Gefangenen aus dem Zuchthaus zu befreien, sondern sein gesamtes Volk, ja den ganzen von den Götzen geschändeten Planeten Jaimbor.
    Die Aerimi sangen, laut und lauter. In ungleich höherem Ausmaß schwoll ihr mentaler Chor an, schärfte sich ihre kollektive parapsychische Wahrnehmung. Immer schon hatten sie Unwetter und andere Naturphänomene vorhergeahnt, insbesondere Erdstöße. Nun erfühlten sie bewusst die Gesteinskruste, auf der die Kuppeln wie unverschämte Eindringlinge hockten. Gondüb und die Seinen spürten den Verfaltungen nach, den Bruchlinien und weitverzweigten Kanülen; bis hinab in die Tiefe, wo die ewige Glut eingesperrt war, nicht viel anders als sie selbst hier oben.
    Dann, auf eine kurze Nachricht Peris hin, vollzogen sie den entscheidenden Schritt. Anstatt das Vulkanfeuer nur zu beobachteten, riefen sie es, fachten es an, bahnten ihm einen Weg.
    Und das Feuer erhörte ihren Ruf.
    Die Erde begann zu beben.
    Durch nichts angekündigte tektonische Verschiebungen wurden angemessen, plötzliche Spannungsentladungen in den Tiefenschichten. Knapp außerhalb des Umkreises der Kuppelstädte, nahe an der

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