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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Xandjis Bauchnabel schlürfte.
    Sie fühlte sich geehrt, dass sie am Bankett teilnehmen durfte, wenngleich als Teil der Tafeldekoration. Außer ihr waren keine persönlichen Assistenten anwesend; ausnahmslos Mediker und
    Medikerinnen, die in der Hierarchie Hrom-Connans nur noch den Primären Koordinator über sich hatten. Selbst von dieser zweithöchsten Führungsebene war bloß eine handverlesene Elite geladen. Der Festsaal der Zentralverwaltung hätte zwanzigmal so viele Personen fassen können. Ospriuk feierte im intimsten Kreis. Dass er Xandji hinzugezogen hatte, um sich mit ihrer Schönheit und Hingabe zu brüsten, erfüllte sie mit großer Freude. Sie dankte es ihm, indem sie sich während der vielen Stunden, die das Gelage in Anspruch nahm, um keinen Millimeter bewegte und nur blinzelte, wenn die Gäste abgelenkt waren. Diese Leistung trug ihr manch anerkennenden Kommentar ein.
    Vor dem Dessert hielt der Primär eine Rede. Er rühmte, wie gut Neu-Tolimon die zusätzliche Belastung durch das »Große Projekt« bewältigt hatte Fast alle Ouarantäneraumer waren abgeflogen und befanden sich auf Kurs zu ihren jeweiligen Einsatzzielen an Brennpunkten der Galaxis. Wiewohl die Restrukturierung auf Normalbetrieb noch einige Wochen erhöhter Anstrengungen mit sich bringen würde, konnte man doch schon eine Bilanz ziehen. Diese fiel äußerst positiv für das Konsortium aus, das die segensreiche Institution des Galaktischen Zoos betrieb. Aber auch dem gesamten Volk der Aras wirkten glorreiche Zeiten, wie sie sich selbst der legendäre Mo nie erträumt hätte. Auf Mo, sein und wohl aller hier Versammelten ewiges Vorbild, sagte Ospriuk andächtig, wolle er nun den Pokal heben.
    Doch das schwere, scharfkantige Trinkgefäß fiel ihm aus der Hand und fügte Xandji eine tiefe Wunde am Unterschenkel zu. Sie war sehr stolz darauf, nicht zusammengezuckt zu sein, als der Leibgardist unvermittelt in den Saal gestürzt war. »Überfall! Wir wurden angegriffen, der Riegel durchbrochen!«
    Augenblicklich änderte sich die Miene des Primären Koordinators, zu dem Xandji weiterhin reglos aufsah. Wie weggeblasen war die gelöste Feierlaune, ersetzt durch kalte Selbstbezogenheit. »Schützt euren Herrn!«, kreischte er. »Auf, werft euch den Frevlern entgegen, alle! Wer hierbleibt, hat seine Stellung verwirkt.«
    Die Festgäste gehorchten und rannten Richtung Tür. Xandji wollte es ihnen gleichtun, doch versagten ihre steifen Muskeln. Osk schrie etwas, das sie nicht verstand. Ein flimmernder Energieschirm baute sich auf, sie beide einschließend.
    Derweil prallten die an der Spitze der Gruppe laufenden Sekundärkoordinatoren gegen unsichtbare Hindernisse, taumelten, erschlafften, kippten um. Der Reihe nach brachen auch die Übrigen zusammen, wie von mächtigen Hieben gefällt. Der Gardist gab einen fauchenden Schuss aus seinem Strahler ab, dann entwand sich dieser seiner Hand. Die Waffe drehte sich in der Luft, bis ihre Mündung auf den Soldaten gerichtet war. Kapitulierend hob er die Arme und sank auf die Knie, um Gnade winselnd. Ein Schlag mit dem Lauf streckte ihn nieder.
    »Das nützt euch nichts. Wer immer ihr seid«, rief Ospriuk, beherrschter nun, mit hämischem Unterton, »hier endet euer Vorstoß. Diesen Schirm zu durchdringen, bedarf es schwerster Geschütze: Die besitzt ihr nicht, das erkenne ich mit meinem Röntgenblick. Ihr könnt euch also genauso gut gleich ergeben. Dann gewähre ich euch vielleicht eine kurze, relativ schmerzlose Hinrichtung.«
    »Wo du recht hast, hast du recht«, erklang eine Stimme, leicht verzerrt durch den Schirm, der die Schallwellen zeitversetzt weiterleitete. Schlagartig wurden zwei Personen sichtbar: ein Terraner mit struppigen, blonden Haaren - und eine Ara, die Xandji hier nie und nimmer erwartet hätte.
    Zhanauta Filgris hob lächelnd die linke Hand und bewegte die Finger in einem eigenartigen Rhythmus. Xandji blinzelte. Ein eisiger Schwall durchlief ihren Körper. Etwas wie eine zweite Haut, die sie rundum eingehüllt hatte, zersprang zu winzigen Schuppen.
    Mit ungekannter Vehemenz ergriff sie den Pokal und drosch ihn Ospriuk, ihrem verhassten Peiniger, an die Schläfe.
    Zhana erklärte ihr, wie sie den Schutzschirm auszuschalten hatte.
    Die Gespielin befolgte die Anweisungen brav. Als das Energiefeld erloschen war, sprang Zhana zum Primären, hob ihn am Revers der Prunkrobe hoch und brachte ihn mit einigen wohltemperierten Ohrfeigen wieder zu sich. Tifflor hielt ihn mit der Strahlwaffe in

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