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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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mittels des
    Simusense die gesamte Bevölkerung des Solsystems in virtuelle Welten versetzt und ihnen paradiesische Zustände vorgegaukelt, während ihre in der Realität befindlichen Körper dahinsiechten.
    Heute, fast 150 Jahre nach Monos, waren die Simusense-Systeme natürlich mit Sicherheitsfiltern versehen, die jeden Missbrauch verhindern sollten. Da es sich jedoch um keine Fließbandprodukte handelte, blieben sie in der Anschaffung teuer und waren in der Wartung aufwendig. Tatarosch fragte sich also nicht ganz zu unrecht, warum sich jemand die Mühe machen sollte, für seine Attraktion ausgerechnet eine Welt wie diese zu erwählen.
    Bei Votten IV handelte es sich um eine Agrarwelt, die voll robotisiert war. Da alle Vorgänge, von der Aussaat bis zur Endproduktion, automatisiert abliefen, betrug die Bevölkerung nie mehr als tausend Seelen.
    »Tausend Seelen«, genau so drückte er sich aus. Eine sehr altertümliche Zählweise, oder?
    Bei diesen tausend Aras handelte es sich nicht um sesshafte Siedler, sondern um Mannschaften, die vor allem für die Wartung der Robotanlagen zuständig waren und die in regelmäßigen Abständen ausgetauscht wurden.
    Geschäfte waren mit denen keine zu machen. Selbst wenn sich alle Tausend vom Simusense faszinieren ließen, brachte das keinen Gewinn, der den Aufwand lohnte.
    Tatarosch hatte also allen Grund, dem Ganzen zu misstrauen. Aber als echter Fan wollte er die Chance, wenn sie denn eine war, nicht verpassen.
    Der Orbit von Votten IV war verwaist, es gab keinerlei Raumschiffverkehr. Ebenso herrschte Funkstille, und auf Tataroschs Anrufe um Landeerlaubnis bekam er keine Antwort.
    Aus den Unterlagen über Votten IV kannte er die Koordinaten des Zentralstützpunktes und steuerte den dortigen Raumhafen an. Er ging nahe dem einzigen anderen geparkten Flugobjekt nieder, einem Kleinraumschiff, das immer noch doppelt so groß wie seine Mietjacht war. Auf der Außenhülle war in roten Lettern der Name HADES zu lesen.
    Ringsum herrschte Stille. Nichts rührte sich. Selbst der Wind schien erstorben. Tatarosch stieg aus.
    Kaum hatte er den Fuß auf die Landefläche gesetzt, ging ein unglaubliches Spektakel los. Kaskaden aus Licht und Farben ergossen sich scheinbar aus dem Nichts über das Gelände des Raumhafens. Feuerwerkskörper explodierten knatternd und schossen in unzähligen Mustern, Wunderblumen gleich, in den trüben Himmel, der sich daraufhin in ein rotierendes Sternenmeer verwandelte.
    Tatarosch durchschaute das Blendwerk und blieb unbeeindruckt. Alles nur eine simple Lasershow. Gleichgültig setzte er seinen Weg in die Richtung fort, in der er das andere Raumschiff hinter den Lasereruptionen vermutete.
    Plötzlich trat aus der Farbenflut eine Gestalt heraus. Es war ein Terraner, männlich. Auf den ersten Blick recht gewöhnlich, aber dem Ara stach der über der Stirn zugespitzte Haaransatz ins Auge; schmale Augenbrauen, die sich an den äußeren Enden nach oben bogen, über schräg gestellten Augen; ein Grübchen am Kinn, das sich vertiefte, sobald der Fremde sein - durch und durch süffisantes -Lächeln verstärkte Offenbar konnte er nicht anders lächeln als auf diese Weise.
    »Sei mir willkommen, unbekannter Ara«, begrüßte der Terraner ihn, »tritt ein in die wunderbare Welt der schönen irdischen Künste Lass dich von den Fantasien der bedeutendsten Meister aus vergangener Zeit verzaubern. Wandle durch die üppigen Sonnenblumenfelder eines Vincent van Gogh und lasse dich betören von den samtenen Schönen Paul Gauguins ...«
    Das Feuerwerk erlosch und machte riesigen Bildern von Sonnenblumenfeldern Platz, denen exotische Landschaften folgten mit primitiv anmutenden, leicht und einfach bekleideten Menschenfrauen.
    Es war, als würde Tatarosch durch einen überdimensionalen Kunstkatalog wandeln, dessen Seiten wie von Geisterhand umgeblättert wurden. Der Terraner fuhr marktschreierisch fort:
    »Oder lerne die betörenden, lasziven Damen eines Gustav Klimt kennen und lass dich von ihnen in die morbide Lust eines sterbenden Kaiserreichs entführen. Oder aber... «
    »Kein Interesse«, fiel Tatarosch dem Terraner ins Wort. »Mir steht der Sinn nicht nach einer billigen Lasershow. Du müsstest mir schon weit mehr bieten, um meine Aufmerksamkeit zu wecken. Ist dein Name Ole Lakos?«

     
    »Ja, in der Tat, so heiße ich...«
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass du ein SimusenseSystem zu bieten hast, das den Einstieg in die virtuelle Welt der soeben gezeigten Bilder erlaubt.

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