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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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instrumentalisierte, und sei es noch so geschickt. Nun, lauthals plärren, »Hallo-ooo! Wir sind der Terranische Resident Perry Rhodan sowie LFT-Außenminister Julian Tifflor und Opfer einer heimtückischen Intrige«, konnten sie immer noch. Mit welchen Konsequenzen, blieb dahingestellt.
    Auf steilen Rolltreppen überwanden sie mehrere Etagen. Dann ging es einen leicht geschwungenen, schlauchförmigen Korridor entlang, in dessen Seitenwand runde Fenster mit getönten Scheiben eingelassen waren. Sie blickten hindurch ...
    ... und hinab auf einen Dschungel, strotzend vor saftigem Grün.
    Palmwedel, von denen Feuchtigkeit tropfte; meterhohe Farne, Orchideenhaine, Hibiskusbüsche mit großen, fleischigen Blüten. Ein Regenwald breitete sich unter ihnen aus, scheinbar endlos, jedenfalls weiter, als die vom Dunst beeinträchtigte Sicht reichte. Zwischen Tümpeln, von zierlichen Brücken überspannten Bächen und strahlend weißen Kieswegen standen luxuriöse Bungalows und auf den Terrassen davor Sitzgelegenheiten unterschiedlichsten Zuschnitts. Tifflor drängte sich die Assoziation einer multikulturellen Urlaubskolonie auf. Er identifizierte auf Anhieb Angehörige eines guten Dutzends verschiedener Milchstraßen völker, darunter Rubiner, die an übergroße Kängurus erinnerten; Unither, durch ihre Rüssel Cocktails schlürfend; dreiarmige und -beinige Gefirnen, deren dichte Pelze an den dampfenden Körpern klebten... Zwischen Mammutbäumen spannten sich kunstvoll gesponnene Netze der arachnoiden Trebolaner, und in einem Teich tummelten sich Aquas von Beteigeuze III, die unter Wasser dank ihrer organischen Düsen und des Schwimmschwanzes enorme Geschwindigkeiten erreichten. Auch Terraner oder umweltangepasste Menschenabkömmlinge erkannte Tiff: Dookies, deren kleine, kahle Schädel und flache, nasenlose Gesichter nicht zu den grobschlächtigen Körpern passen wollten; Imarter mit birkenfarbener Haut und mächtiger Tonnenbrust, die eine weit höhere Lungenkapazität hatten als ihre Vorfahren; goldbraune, klapperdürre Kamashiten, das grüne Haar traditionell zu Zöpfchen geflochten; und sogar Algustraner, die mit ihren 45 Zentimetern Körperlänge als »große Vettern« der Siganesen galten.
    »Ein Garten«, jubelte Gondüb, »voller Götter! Und Aerimi bedienen sie!«
    »Ich muss dich enttäuschen«, sagte Rhodan, nachdem er seine Teleoptik zurate gezogen hatte. »Das sind leider keine Artgenossen von dir, sondern lediglich Tische.«
    »Tische?«
    Im Weitergehen erklärte Perry dem Kleinen, dass viele Völker, insbesondere humanoide, an ihren Wohn- und Arbeitsstätten Aerm-förmige Einrichtungsgegenstände verwendeten. Gondüb war baff. Der Gedanke, Dsipraens oder Barkhäuser mit leblosen Statuen von Seinesgleichen vollzustellen, erschien ihm absurd.
    Wie subjektiv unsere Wahrnehmung der Welt doch ist, dachte
    Perry. Alles beurteilen wir nur nach unseren Maßstäben, und viel zu selten kommt uns in den Sinn, deren allgemeine Gültigkeit infrage zu stellen. Was aussieht wie eine Ente, watschelt wie eine Ente, quakt wie eine Ente, muss deswegen noch lange keine Ente sein ... Er ermahnte sich zu höchster Wachsamkeit und gelobte permanente Selbstkritik. Der Schein trog oft. Die Intelligenzwesen in dem gewaltigen Palmenhaus wirkten friedlich, entspannt, mit sich und dem Leben vollauf zufrieden, als hätten sie tatsächlich ein Elysium gefunden. Bittere Erfahrung hatte Perry jedoch gelehrt, dass sich hinter so manchem vorgetäuschten Paradies eine wahre Hölle verbarg.
    Der Korridor mündete in einen sechseckigen Raum. Kaum hatten sie ihn betreten, öffnete sich zur linken Hand eine von vier Lifttüren. Perry zögerte kurz, presste die Lippen aufeinander, überwand seinen Widerwillen und ging hinein. Hätte er noch Zweifel gehegt, dass jemand ihre Fortbewegung von fern steuerte, so wären diese nun endgültig ausgeräumt worden. Ohne dass er, Tiff oder Gondüb etwas angefasst oder einen akustischen Befehl gegeben hätte, leuchtete im Anzeigefeld die Zahl 237 auf, und die Liftkabine beschleunigte.
    »Ist doch nett, wenn einem die Entscheidung abgenommen wird«, kommentierte Tifflor ironisch. »Das schont den eigenen Denkapparat.«
    In der 237. Etage erwartete sie ein lang gestreckter Umkleideraum. An einigen der Wandhaken hingen Anzüge, die den ihren aufs Tüpfelchen glichen. Perry schnalzte mit der Zunge. Bekamen sie etwa die Gelegenheit, sich neu einzukleiden? Gegenüber reihte sich Spind an Spind, alle paar Meter

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