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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Schleusen. Gab es mehrere, zwischen denen sie hätten wählen können, tat sich immer nur eine einzige auf - sei es ein schweres, viele Meter breites Portal oder ein getarnter, knapp mannshoher Durchlass, dessen Fugen mit freiem Auge nicht zu entdecken gewesen wären. Die anderen blieben verschlossen. Auf manchen standen arkonidische Ziffernkombinationen; deren Bedeutung erschloss sich Tiff nicht, auch keine andere Systematik. Details über die Kuppeln waren in den aufgefundenen Datenträgern nicht enthalten gewesen.
    Mal ging es links, mal rechts, mal geradeaus weiter; tendenziell nach oben, und Richtung Zentrum. Ob schmaler Wartungsgang oder weitläufige Lagerhalle, niemand begegnete ihnen.
    Zufall? Wohl kaum.
    Rhodan hatte natürlich längst denselben Schluss gezogen. »Man weist uns den Weg.«
    »Den Kettchen, oder uns persönlich?« Das machte einen gravierenden Unterschied. Falls die Halsbänder sie als Funktionsträger auswiesen, beispielsweise als nur für gewisse Sektoren autorisierte Techniker, bestand wenig Grund zur Beunruhigung. Allerdings deutete die verschlungene, durch unterschiedlichste Räume führende Route eher darauf hin, dass sie gezielt an manchen Bereichen vorbeigelotst wurden. Von wem? Wohin? In welcher Absicht?
    »Gute Frage. Rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass schon wir beide gemeint sind; glaube aber nicht, dass man uns in eine Falle locken oder sonst wie ans Leder will. Wir sind unbewaffnet, kinderleicht einzufangen. Also weshalb der Aufwand?«
    Das war die Kernfrage. Angenommen, dieselben geheimnisvollen Unbekannten, die Perry und ihn nach Jaimbor entführt hatten, lenkten auch jetzt ihre Schritte: Weshalb der Aufwand? Hätte man sie denn nicht von vornherein dort hinbringen können, wo man sie offenbar platzieren wollte? »Vielleicht war es notwendig, dass wir ein Hintertürchen benutzen.«
    »Weil wir am Haupteingang aufgeflogen wären, trotz der biokosmetischen Maskerade und der verfälschten Individualimpulse ... Klingt nicht gänzlich unlogisch.«
    Tiff nickte. Vieles sprach dafür, dass Arkoniden und vielleicht auch Aras ihre Hände im Spiel hatten. Mit dem Einsatz von Sicherheitstechnologie höchsten galaktischen Standards war also zu rechnen. Reguläre Neuankömmlinge wurden routinemäßig einer gründlichen Kontrolle samt medizinischer Scans unterzogen. Dabei hätte man die Zellaktivatorchips in ihren Schultern entdeckt. »Demzufolge gäbe es mindestens zwei konkurrierende Fraktionen, beide alles andere als zimperlich. Die eine Seite darf nicht erfahren, dass uns die andere gewaltsam hierher verschleppt hat. Welche davon die Guten beziehungsweise weniger Bösen...«
    Er verstummte, weil Gondüb, der hinter ihnen herstelzte, beleidigt trillerte. »Mit Verlaub, es ist nicht sehr höflich«, übersetzte die
    Translatorbirne, nachdem Tiff sie reaktiviert hatte, »sich so lange in einer Sprache zu unterhalten, die ich nicht verstehe.«
    »Du hast absolut recht«, sagte Rhodan. »Entschuldige bitte, Blaett Gondüb. Wir wollten dich keineswegs missachten, nur durch unsere Spekulationen nicht noch mehr verunsichern. Sobald wir uns besser orientiert und an einem sicheren Ort Zuflucht gefunden haben, klären wir dich rückhaltlos auf, in Ordnung?«
    Damit gab sich der Kleine zufrieden. Dass er aufbegehrt hatte, gefiel und beschämte Tifflor gleichermaßen. Der Aerm war ein Intelligenzwesen, kein Möbelstück, auch wenn er für terranische Augen so aussah.
    Sie kamen in einen kreisrunden Raum mit fünf Flügeltüren. Eine davon fuhr lautlos zur Seite. Perry warf Tiff einen fragenden Blick zu.
    »Vorerst weiter wie gehabt.« Sich einem fremden, durchaus dubiosen Willen zu beugen, schmeckte ihm nicht. Aber ihre einzige andere Möglichkeit hätte darin bestanden, sich partout zu verweigern und Alarm zu schlagen. Damit durchkreuzten sie zwar - vorausgesetzt, die bisherigen Annahmen stimmten - die Absichten ihrer Entführer, begaben sich jedoch in die Gewalt der Beherrscher dieser Anlage und büßten aller Voraussicht nach erst recht ihre Bewegungsfreiheit ein.
    Ein véritables Psychospiel. Im Geiste zog Tifflor den Hut vor den Leuten im Hintergrund, die all das eingefädelt hatten. Die kennen uns verdammt gut. Und sie machen ganz bewusst kein Hehl daraus. Lassen uns die lange Leine spüren, an der sie uns gängeln, im vollsten Vertrauen, dass wir dadurch umso neugieriger werden.
    Ihm widerstrebte sehr, sich einstweilen damit abzufinden, dass man sie manipulierte, ja perfide

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