Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
noch rechtzeitig und gelangte ebenso unbemerkt, unsichtbar eben, zurück in die zentrale Verwaltungskuppel.
    »SUCHT NACH DEM ARA-TOXIN!«, hatte ich geschrieben. Dieser Appell betraf nicht nur die beiden Humanoiden, sondern auch mich.
    Dass meine Meister gleich drei Spezialisten einsetzten, ließ
    Rückschlüsse zu. Normalerweise arbeitete ich allein. Dafür war ich ausgebildet, das war der bevorzugte Stil der Unsichtbaren. Nur, wenn außerordentlich diffizile Verhältnisse vorlagen, wurden zusätzliche Kräfte in Stellung gebracht. Mit Sicherheit wussten sie weniger über mich als ich über sie, gefährdeten meine Tarnung also nicht. Freude hatte ich trotzdem keine daran, weil es die Angelegenheit komplizierter machte. Aber meine Meister hatten gewiss ihre Gründe. Bei diesem »Ara-Toxin« musste es sich um eine äußerst heikle Materie handeln, der ich mich deswegen nur unter Wahrung entsprechender Vorsicht nähern durfte.
    Selbstverständlich fragte ich nicht einfach herum. Ohnehin stand zu bezweifeln, dass die mir gleichrangigen Assistenten in ein Geheimnis eingeweiht waren, dessen Aufdeckung derartige Maßnahmen erforderte, oder auch nur im Vorübergehen etwas aufgeschnappt hätten, das mir weiterhalf; von den Subalternen ganz zu schw eigen. Und Vorgesetzte ungefragt anzureden, war bei Strafe verboten... Nach Dienstschluss übernahm ich von meinem eigenen Terminal aus abermals das erwähnte Positronik-Modul. Ich unterdrückte die Verbuchung meines Eingriffs, dann schickte ich »Ara-Toxin« durch sämtliche vakanten Suchmaschinen. Ich landete Myriaden von Treffern, was mich nicht im Mindesten wunderte. Die Verknüpfung der Begriffe »Ara« und »Toxin« kam in den hundert wichtigsten Sprachen der Galaxis ungefähr so häufig vor wie »Kristall« mit »Imperium«. Den Versuch hatte ich gleichwohl unternehmen müssen. Manchmal sah selbst unsereins den Raumhafen vor lauter Schiffen nicht.
    Dies abgehakt, sann ich über die verbliebenen Optionen nach. Wo am besten ansetzen? Selbstredend an der Spitze der Hierarchie. Wenn jemand von Projekten höchster Vertraulichkeitsstufe wusste, dann der Primäre Koordinator. Ospriuk Osk, das Ekel.
    Aber wie kam ich an ihn heran?
    Frech in Ospriuks Residenz einzubrechen, erschien sogar mir zu gewagt. Der Primär schottete seine Intimsphäre sicherlich mit allen Mitteln ab, die sein Reichtum auf den legalen und illegalen Märkten der Galaxis kaufen konnte. Beweis: Die vierte Phiole aus meiner Hüfte hatte keine Codes geliefert, die über die Befugnisse von Monitoringenieuren oder ähnlichen Vertretern des administrativen
    Mittelbaus hinausgingen. Sogar der Macht und unergründlichen Weisheit meiner Meister waren auf Neu- Tolimon Grenzen gesetzt. Sonst hätten sie mich und die Verstärkung ja gar nicht erst in Marsch setzen müssen.
    Apropos, die beiden trieben sich gerade in einem der Kasinos herum. Weisungsgemäß verfolgte ich ihre Bewegungen. Die Korrelationen der Stressbänder zeigten an, dass sie immer wieder Kontakt zu anderen Nummern aufnahmen; wie zufällig, dezent, in einem Rhythmus, der keinen Argwohn erregte, keine drängende Intention erahnen ließ. Gut gemacht, professionell. Immerhin, die Meister hatten mich nicht mit Dilettanten befrachtet. Das war auch kaum zu erwarten gewesen. Dennoch, es schadete nichts, sich zu vergewissern. Beruhigt wandte ich mich wieder meiner eigenen Aufgabe zu.
    Ospriuk Osk. Einen Hebel brauchte ich, eine Schwachstelle, die ich ausbeuten konnte. Und es gab sie. Ich hatte sie bereits kennengelernt, flüchtig. Wie hieß sie doch gleich? Ah ja, Xandji. Ihr Name tat nichts zur Sache, ihre Persönlichkeit zählte wenig mehr als jene der »Tierchen«. Sie erfüllte eine Funktion. Ihre Vorgängerin hatte sich früh verschlissen - Ospriuks Vorlieben und Praktiken lagen wohl eher im ... ähem... anspruchsvollen Bereich.
    Wenn schon. Der Primär war nicht der Typ, seiner Konkubine Zugriff zu heiklen Daten zu gewähren. Gab es Billigeres, als sexuelle Beziehungen zu utilisieren? Auf dieser Ebene schirmte einer wie er sich ganz besonders sorgfältig ab.
    Nein, Xandji konnte ihm nicht gefährlich werden.
    Dachte er.
    Sehr im Unterschied zu meinen beschränkten Ressourcen im Exklusiven Bezirk von Kartum (woran ich mich freilich nach der vierten Phiole nur vage erinnerte), konnte ich hier aus dem Vollen schöpfen. Mir das Nutzungsrecht für ein komplett ausgestattetes Labor zu verschaffen, war das Werk weniger Minuten. Schließlich stellte der ganze Planet

Weitere Kostenlose Bücher