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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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vielleicht sogar noch mehr. Lass es doch einfach darauf ankommen. Wenn du mich liebst.«
    Sie schwieg eine Weile. »Man muss der Liebe manchmal nachhelfen«, sagte sie. »Natürlich werde ich dir die Wahrheit sagen. Ich liebe dich doch.«
    »Und du kannst so etwas?«
    »Ja«, sagte sie. »Und wenn nicht ich, dann meine Auftraggeber. Sie haben Mittel und Wege.«
    »Was meinst du damit?«
    »Zum Beispiel Songjanor.«
    »Songjanor?« Ich hatte den Begriff schon einmal gehört, wusste aber auf Anhieb nichts damit anzufangen.
    »Ein höchst wirksames Aphrodisiakum, das das Opfer für geraume Zeit an eine andere Person bindet, das dieses Mittel ebenfalls in sich trägt.« Sie lächelte, genau wie in dem Augenblick, in dem sie mir gestanden hatte, dass sie mich ebenfalls liebte.
    Also doch, dachte ich. Alles ein abgekartetes Spiel. Ich werde manipuliert. Die Hintermänner dieser Sache überlassen nichts dem Zufall.
    Aber. »Man hat es dir also ebenfalls gespritzt?«
    »Natürlich. Anders funktioniert es nicht.«
    Erst jetzt wurde mir klar, was sie gesagt hatte, und ich verspürte bodenlose Traurigkeit. Irgendwann wird es vorbei sein , dachte ich. Irgendwann wird die Wirkung des Songjanor nachlassen, und ich werde aufhören, sie zu lieben. Etwas flüsterte mir zu, dass ich stattdessen Erleichterung verspüren sollte, doch ich hörte nicht darauf.
    »Wenn du mich ebenfalls liebst«, sagte ich, »musst du mir die Wahrheit sagen.«
    »Muss ich das?«
    »Ja«, beharrte ich einfach.
    Sie lächelte wieder. »Dann werde ich dir die Wahrheit sagen, Julian.«
    Ich beschloss, die Gunst der Stunde zu nutzen. So blind schien die Liebe mich nicht zu machen. »Wer sind deine Auftraggeber?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Zhana.«
    »Julian«, sagte sie vorwurfsvoll. »Ich schwöre dir, ich weiß es nicht.«
    »Wie hast du mir dieses Songjanor verabreicht?«
    »Es genügt schon der kleinste Hautritzer, um den Auslöser zu übertragen und wirksam werden zu lassen. Du erinnerst dich, wie ich dich im zweiten Schutzversteck scheinbar unbeabsichtigt gekratzt habe. Das Aphrodisiakum selbst hast du da schon längst in dir getragen. Die Triggersubstanz hat es aktiviert.«
    Ich kam noch immer nicht ganz damit klar. Ich wusste nun, dieses Gefühl war künstlichen Ursprungs, doch es kam mir so echt vor. Ich hätte für die Liebe zu Zhana mein Leben geopfert.
    Ich rutschte ein Stück von ihr zurück. »Kommt dir. die Situation, das alles. nicht seltsam und unangenehm vor? Ich liebe dich, weiß aber gleichzeitig, dass ich beeinflusst werde.«
    »Und es ist dir egal. Ja. Mir ergeht es genauso. Vergiss nicht, man hat es mir ebenfalls gespritzt. Falls du das meinst, Julian.«
    »Genau das meinte ich«, sagte ich. »Aber wie ist das möglich?«
    Fragend sah sie mich an.
    »Es wird bald zu Ende sein. Ich bin Zellaktivatorträger«, erläuterte ich. »Mein Chip muss solch ein Aphrodisiakum binnen kürzester Zeit abbauen. Es wird bei mir bald wirkungslos werden.« Ich verspürte wieder diese unermessliche Traurigkeit.
    Es würde bald vorbei sein. Ich hatte gerade die Liebe meines Lebens gewonnen und musste mich damit abfinden, sie in absehbarer Zeit wieder zu verlieren.
    Ich konnte den Blick in ihren Augen nicht deuten. Ein Teil Traurigkeit lag darin, gleichzeitig aber auch unbändige Zuversicht. »Bist du sicher? Ich würde nicht darauf wetten, Julian.« »Zhana«, sagte ich, »man hat Perry und auch mir schon letale Giftinjektionen gespritzt, und ich habe überlebt. Ich bezweifle, dass ich länger als ein paar Stunden von dieser fremden Substanz beeinflusst werden kann. Das ist völlig unwahrscheinlich.«
    »Aber du liebst mich?«
    Ich verstand die Frage in diesem Zusammenhang nicht ganz und nickte zögernd.
    »Also funktioniert es. Wann habe ich dich gekratzt? Hätte der Zellaktivator diese fremde Substanz nicht schon längst abbauen müssen?«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Ich habe volles Vertrauen in meine Auftraggeber«, fuhr sie fort. »Ich weiß nicht, wie sie es angestellt haben, aber es wird funktionieren.«
    »Das hoffst du.«
    Sie schüttelte energisch den Kopf. »Das weiß ich. Vielleicht haben sie experimentelle Drogen entwickelt, gegen die selbst der Zellaktivator machtlos ist.«
    »Der Zellaktivator wirkt sämtlichen Giften entgegen.«
    »Ist aber nicht absolut wirksam, nicht wahr? Vielleicht haben sie ein spezifisches Zellaktivatorgift entwickelt, das die Vitalenergie direkt affiziert, wenigstens für einige Zeit, bis sich der Zellaktivator darauf

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