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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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eingerichtet hat.«
    »Willst du damit sagen, dass deine Auftraggeber Aras sind?«
    Sie schwieg, dann seufzte sie leise. »Ich weiß nicht, wer meine Auftraggeber sind. Das sind nur Gedankenspielereien, Julian. Vielleicht haben sie Drogendepots in deinem Körper angelegt. Vielleicht gibt es Nanomaschinen, die aus den Molekülen deines Körpers immer neue Moleküle formen, die dein Aktivator nicht schnell genug abbauen kann. Ich habe keine Ahnung. Vielleicht haben sie einen Hyp-no-Befehl in dir angebracht.«
    »Ich bin mentalstabilisiert.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Die Veränderungen an euren Körpern haben ja auch Bestand.«
    Mein Blick glitt wieder über ihr Gesicht, und es war, als würde ich
    sie zum ersten Mal sehen. Der Kopf war nicht ganz so spitz, wie es sonst bei Aras üblich war. Feine Gesichtszüge, gerade Nase, volle Lippen, die typisch roten Augen einer Ara-Frau. Sie hatte die Augenpartie mit breitem Lidschatten betont, der noch immer makellos war, trotz aller Strapazen, die wir hinter uns hatten. Viele feine Falten um Augen- und Mundwinkel, ein für Aras eher unüblich starker Haarwuchs. Die hellblonden, wenngleich sehr dünnen Haare fielen ihr fast bis zur Schulter hinab. Zuvor hatten ihre Züge auf mich apart, aber nicht hübsch gewirkt, jetzt stellten sie für mich den Inbegriff aller Schönheit dar.
    Nein, sie hat recht, dachte ich stattdessen. Es war kaum denkbar, dass ihre Auftraggeber Aras waren. Damit hätten sie nur ihre eigenen Pläne gefährdet.
    Oder aber. was, wenn es mehrere Fraktionen von Aras gab, die gegeneinander arbeiteten? Aber dafür gab es nicht einmal Indizien, und diese Möglichkeit drängte sich nicht gerade mit überwältigender Logik auf.
    »Wie habt ihr das überhaupt gemacht?«, wechselte ich das Thema. »Diese körperlichen Veränderungen, meine ich.«
    »Als man euch nach Jaimbor brachte, hat man euch bewusstlos gehalten. Es war somit kein großes Problem. Man hat in regelmäßigen Abständen die Blutzufuhr gestoppt, überwacht von Maschinenwerk, das geistige Schäden verhinderte. In diesem Zustand hat man auch die Hormonbehandlungen durchgeführt.«
    »Man...«
    »Mehr kann ich dir wirklich nicht sagen, Julian.«
    »Botoxähnliche Füllungen, die die Gesichtsform verändern und gespritzt werden, hätte mein Körper höchstwahrscheinlich schon längst abgestoßen«, dachte ich laut nach.
    »Wenn es sich aber um mechanische Implantate handelt, zwischen die Hautschichten geschobene Plastdrahtgeflechte oder so. soll ich nachsehen, Julian?«
    Ich wusste nicht, ob sie es ernst meinte. »Die würde mein Körper wohl behalten«, stimmte ich zu. »Aber was ist mit diesen Altersund Hautflecken?«
    Ich weiß es nicht, sagte ihr Blick.
    Sie rutschte wieder näher zu mir heran, streckte eine Hand nach mir aus.
    Diese schmalen, langen Finger.
    Ihre Berührung schien wieder Feuer durch meine Adern jagen zu lassen.
    »War es schön vorher?«, fragte sie. »Habe ich zu viel versprochen?«
    Ich wollte die Verheißung, die Zhanas Finger verkündeten, auf keinen Fall aufs Spiel setzen. Trotzdem wollte ich nicht aufgeben.
    »Vergessen wir das Songjanor«, schlug ich vor. »Sprechen wir einfach nicht mehr darüber, sonst werden wir uns in Gedanken zerfleischen und uns ständig fragen, welche Gefühle echt und welche erzwungen sind. Ich finde mich damit ab, dass ich eine Mörderin liebe.«
    »Und ich werde weiterhin alles für dich tun. Ich erfülle dir nicht nur all deine Wünsche, ich werde dich auch am Leben halten. Du kannst mir vorbehaltlos vertrauen.«
    Ich nickte, wenn auch nur zögernd. Ich befürchtete, dass es nicht funktionieren würde. Dafür kannte ich mich zu gut. Mein Zellaktivator hätte verhindern müssen, dass mit mir geschah, was mit mir geschehen war, und ich würde nach Erklärungen suchen. Ich würde mich nicht mit dem zufrieden geben, was sie mir gerade gesagt hatte. Es musste Erklärungen dafür geben, und ich würde sie finden.
    Ich dachte nicht an die Aracom und an die Agenten, die uns über halb Aralon gejagt hatten und irgendwann auch hier finden würden. Ich dachte nur an ihre langen, schmalen Finger.
    Songjanor, dachte ich. Erklärungen würde ich später suchen und finden. Jetzt genoss ich den Augenblick.
    ». und meine Aufgabe hier in der Fundgrube ist es, bei diesen Grenzfällen eine Kategorisierung vorzunehmen. Ich erledige sie stets mit einem Bein im Grab, Rhodan. Manche Dinge, die ich hier angeliefert bekomme, sind wirklich mehr als rätselhaft. Aber man

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