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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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ist so. ja, durchaus so privat, dass ein Terraner wie der Außenminister, der nur regierungsamtlich-militärisch mit der Ara-Kultur kommuniziert, davon noch nie gehört haben wird. Man muss tiefer in die Ara-Gesellschaft einsteigen, um einen Suhyag wahrzunehmen.«
    »Dann wird mir das nicht so einfach gelingen, dir aber schon?«
    »So ist es«, stellte Bowitz lapidar fest.
    »Mich stören einige andere Dinge, die ich nicht verstehe, Tankred: Wenn es angeblich kein Gegenmittel gegen das Ara-Toxin gibt, wozu sind die Quarantäneraumschiffe nutze, die im Orbit um Aralon stehen? Ganz gleich, was es mit diesem Ara-Toxin auf sich hat, wieso helfen umgerüstete Schiffe? Sind sie zum Schutz umgerüstet worden oder haben sie eine andere Aufgabe? Sollen sie etwas verstreuen, ausstrahlen? Und wer hat all die Ara-Raumer eigentlich umgerüstet? Nicht nur auf den technischen Standard nach dem Hy-perimpedanz-Schock, sondern eben auch als Quarantäneschiffe?«
    »Auch das muss ich mir ankreiden«, gestand der Agent ein. »Wir haben viel zu spät davon Wind bekommen. Solch eine gigantische Umrüstung hätte viel früher auffallen müssen. Dass die Quarantäne-Raumer jetzt mehr oder weniger ungetarnt um Aralon kreisen, deutet darauf hin, dass die Urheber dieses Plans ihrer Sache recht sicher sind und davon ausgehen, dass nichts und niemand ihn mehr aufhalten oder gar verhindern kann.«
    »Und warum haben die Aras die Entwicklung dieses Ara-Toxins betrieben oder es zumindest unterstützt? Sie können doch kein Geld mit einer Krankheit verdienen, gegen die es kein Gegenmittel gibt! Ist das nicht ein eindeutiger Widerspruch zu der Moral der Aras, wie ich sie verstehe?«
    »Warum entwickeln Mediziner überhaupt nahezu unantastbare Viren?«, antwortete Bowitz. »Es wäre nicht das erste Mal, dass Grundlagenforschung außer Kontrolle geriet. Vielleicht haben sie versucht, ein begleitendes Gegenmittel zu produzieren, sind aber daran gescheitert.«
    »Aber wird das Toxin dadurch nicht für sie selbst zur Gefahr? Warum sollten die Aras. sollte ein Suhyag«, korrigierte ich mich, »so etwas entwickeln? Ich erkenne die Motivation dahinter nicht.«
    »Wir wissen bisher nicht genau, was auf Aralon gespielt wird. Aber wir müssen so schnell wie möglich konkrete Antworten auf diese Fragen finden.« Bowitz zögerte, wechselte dann abrupt das Thema. »Seid ihr sicher, dass ihr auf Aralon bleiben wollt, bis die Situation geklärt ist?«
    Ich nickte energisch. »Auf jeden Fall.«
    »Warum?«, fragte der Agent. »Warum setzt ihr euch nicht nach Tahun ab und bringt von dort aus die Dinge in Bewegung? Das ist eure letzte Chance. wenn die KAMMARA den Überlichtflug antritt.«
    »Erstens würden wir zu viel Zeit verlieren. Der Flug dauert einige Tage.«
    »Die KAMMARA verfügt über ein Hyperfunkgerät.«
    »Trotzdem. Nach Stand der Dinge ist Aralon das Zentrum allen Geschehens. Hierher ist Trantipon mit seinen beiden Begleitern geflüchtet, hier wurde das Ara-Toxin wohl auch erfunden.«
    »Und zweitens?«
    »Zweitens sind Waffengewalt und Flottenaufmärsche derzeit nicht unbedingt die richtigen Mittel, um Forderungen durchzusetzen, vor allem nicht im Zentrum des arkonidischen Herrschaftsgebiets. Die Aras sind als logisch und messerscharf denkende Wesen bekannt, nicht wahr?«
    »Sicher«, räumte Bowitz ein.
    »Wenn wir die obersten Führungsspitzen, die Mantar-Zada, mit unseren Vorwürfen konfrontieren, werden sie erkennen, dass sie keine Chance mehr haben, ihre Vorhaben umzusetzen. Sie werden auf die Stimme der Vernunft hören.«
    »Das funktioniert nur, wenn ihr ein Druckmittel in der Hand habt, und das habt ihr nicht.«
    Ich tat den Einwand mit einer Handbewegung ab. Wider besseres Wissen?, fragte ich mich.
    »Bist du dir da sicher? Und andernfalls werden wir eins finden. Und das ist zugleich die Lösung für das Problem Jaimbor: Würden wir diesen ungeheuerlichen Vorgang an die große Glocke hängen, brächten wir mehrere Dutzend Völker gegen die Aras auf, all jene, von denen Angehörige nach Jaimbor verschleppt wurden. So weh es auch tut - wir müssen die Situation ausnutzen und Aralon erpressen. Wenn die Mantar-Zada ihre Kenntnisse über das Ara-Toxin weitergeben oder gar dessen Ausbreitung abbrechen, können wir gemeinsam nach einer Lösung für das Problem suchen.«
    »Du sprichst wie ein Diplomat und nicht wie jemand, der voll im Leben steht.«
    Ich lächelte. »Wie ein Außenminister. Ich kann nun mal nicht aus meiner Haut.«
    »Nun gut.«

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