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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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beherrschenden Kraft Remions zu machen.«
    »Comisario«, sagte Delgado steif, »jetzt schießt du aber über das Ziel hinaus. Unser padre ist ein honoriger Mann und weder ein Verbrecher noch ein Staatsfeind!«
    »Was ich auch nicht behaupten wollte.« Garcia sah der jungen Frau in die Augen und stolperte fast, als er erkannte, dass sich in ihnen außer Distanz auch ein vages Interesse an ihm abzeichnete. Oder täuschte er sich? »Es bleibt jedoch die Frage, warum er sich so beharrlich geweigert hat, Dritte hinzuzuziehen. Ich will nichts unterstellen - aber gibt es irgendetwas auf der Hacienda Extebosch, das ungewöhnlich und vielleicht - aus deiner Sicht oder der des padres - nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist? Bitte, Teniente, versuch es mal ganz unpatriotisch zu sehen.«
    Delgado nickte und dachte nach. »Die Umweltschäden.«, meinte sie zögernd. »Wir haben massive Pflanzenschäden. Die uralten Bäume sterben ab. Und mit ihnen die Symbionten. Vielleicht hat der padre Angst davor, dass dies bekannt wird. Der Handel mit den Colocados könnte darunter leider.«
    Die in letzter Zeit verstärkt auftretenden Probleme mit der Umwelt waren Garcia bekannt. Ab und an wurde davon in den Trivid-Sendern berichtet. Die augenfälligsten Schäden wurden von Wissenschaftlern untersucht, aber die Sache schien nicht besonders dringlich zu sein. Schließlich wusste man, dass es für jede Krankheit eine Medizin gab. Allerdings konnte sich Garcia nicht erinnern, dass jemals von einem Baumsterben die Rede gewesen war. Auf Remion gab es jahrtausendealte Riesenbäume, die Hunderte von Metern hoch waren und gemeinsam mit pflanzlichen und tierischen Symbionten ein einzigartiges biologisches Gefüge bildeten, das die tropischen und subtropischen Regionen des Planeten prägte. Die Menschen hatten sich behutsam diesen Gegebenheiten angepasst, siedelten wie Vögel in den Wipfeln der Wälder und nahmen nur das, was die Bäume ihnen bereitwillig darboten und immer aufs Neue reproduzierten. Dass der Mensch für die Umweltschäden verantwortlich war, ließ sich beim besten Willen nicht erkennen. Immerhin lebten Menschen seit über 2500 Jahren auf dem Planeten, achteten darauf, dass ihre Zahl ihm nicht zur Last fiel, und hatten sich seiner Natur nur sanft, behutsam und mit allem schuldigen Respekt aufgepfropft.
    »Und sonst?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht.«
    »Was weißt du nicht, Teniente?«
    »Ob es wichtig ist.«
    »Rede einfach frei von der Leber weg.«
    »Vielen von uns gefällt es nicht, aber der padre sagt, es bringt viel Geld und nützt der Hacienda.«
    »Wovon zum Teufel redest du überhaupt«, explodierte Garcia.
    »Wovon? Habe ich das nicht gesagt? Von den Aras natürlich.«
    »Aras?« Garcia sah sie überrascht an. »Bei euch leben Aras?«
    »Ja, eine kleine Gruppe. Schon seit Jahren, allerdings nicht ständig. Sie kommen und gehen.«
    »Ihr duldet auf Dauer Außenweltler in der Hacienda?« Fast hätte er bitter hinzugefügt, dass die meisten Haciendas nicht einmal nofamilias wie ihn tolerierten. Er verkniff sich die Bemerkung.
    »Der padre hat es ihnen erlaubt. Aber sie sind kein Teil des Lebens auf der Haciendas. Sie haben sich eine Kuppel am Rande der Siedlung gebaut und bleiben weitgehend unter sich.«
    »Und was machen sie dort?«
    Die junge Frau zuckte mit den Achseln. »Sie betreiben Studien. Ein Forschungsprojekt, das die Flora und Fauna des Planeten betrifft. Ich denke, dass sie nach neuen medizinischen Wirkstoffen suchen. Was soll man anderes von den Galaktischen Medizinern erwarten?«
    »Sind die Aras nicht weit über das Stadium hinaus, auf Wirkstoffe der Natur angewiesen zu sein?«
    »Das entzieht sich meiner Kenntnis. Ich weiß nur, dass sie da sind und Remion sie interessiert. Wenn du Genaueres wissen willst, musst du den padre fragen.«
    »Er weiß über das Forschungsprojekt Bescheid?«
    Janita zögerte kurz. »Nein.«
    »Warum soll ich ihn dann fragen?«
    »Warum nicht?« Sie lächelte. »Du hast das doch ohnehin vorgehabt, oder?«
    Garcia nickte. »Allerdings.« Jetzt lächelte er ebenfalls. Zumindest versuchte er es. Das Ergebnis fiel ein wenig verbissen aus. »Wir untersuchen gemeinsam einen Mordfall, Teniente. Wir werden den padre dazu befragen. Und jeden, der uns irgendetwas über Zingerosc und Dochschué erzählen kann. Jeden, der uns aus irgendeinem Grund auffällt. Auch die Aras. Man sagt ihnen nach, dass sie aufmerksame Beobachter sind. Vielleicht können sie uns auf die Spur des Mörders

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