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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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Beispiel.«
    Die Hacienda Extebosch erwies sich als ein Ort des Grauens. Nichts stimmte mehr mit dem Holo aus besseren Tagen überein. Die gigantes im weiten Umfeld waren grau, leblos, alles Grün fehlte. Die Symbionten waren abgestorben. Einige der gigantes schienen von schwarzen Schimmelpilzen, andere von schmutziggrauen Kristallen befallen zu sein. Einige waren bereits umgestürzt und hatten sich in eine schlammige Masse verwandelt. Überall loderten Feuer. Männer und Frauen in notdürftig zusammengestellter Schutzkleidung, die oft nur aus normaler Arbeitskleidung und Gummistiefeln bestand, einige mit Gazemasken, schleppten eingesammelte Kadaver von großen und kleinen Tieren heran, warfen sie in die Feuer oder aktivierten Desintegratoren oder Flammenwerfer, wenn die Feuer überlastet waren. Es stank nach verbranntem Fleisch, Fell und Horn. Es war ein teilweise beißender, teilweise süßlich schwerer, ekelerregender Geruch.
    Die Hacienda als Wohnkonstrukt hatte sich weitgehend auf ein in alle Himmelsrichtungen weit ausuferndes, mit Glas und Glassit verkleidetes Stahlgerüst reduziert, das ohne das Grün der gigantes und mit den deutlichen Lücken in ihren Beständen völlig sinnlos wirkte, wie der Albtraum eines wahnsinnigen Künstlers, der sich als Architekt versucht hatte. Selbst das früher so farbenfrohe Mosaik der Glassitkuppeln wirkte matt und abgestumpft. Eine schmierige, von Schlieren durchzogene Schlammschicht schien darauf zu liegen, als hätten die Bewohner voller Kummer ihre Fröhlichkeit und Lebensfreude, die sich in den Farben spiegelten, mit dreckigem Wasser selbst auslöschen wollen. Aber vermutlich war es einfach diese ungute Luft mit all ihrem Moder, dem Rauch und der vom Wind herangetragenen Flugasche, die sich darauf abgeregnet hatte.
    Pron Dockt, den Koffer in der Hand, ließ sich nicht lange von Sinneseindrücken leiten. Er nickte den anderen zu. »Auf mich werdet ihr ein paar Stunden verzichten müssen«, erklärte er. »Ich melde mich über Armbandkom, sobald ich fertig bin. Dann können wir einen Treffpunkt vereinbaren.«
    »Was hast du vor?«, fragte Zhana.
    »Was wohl?«, sagte der Wissenschaftler bissig. »Proben nehmen, natürlich. Aus allen Stadien des Befalls. Bisher stand mir nur die Schlacke zur Verfügung. Aber hier kann ich etwas über das noch aktive, virulente Gift erfahren, die Wirkungsweise studieren. Wenn es sich wirklich um Ara-Toxin handelt. Die kristalline Schlacke deutete allerdings darauf hin.«
    Tifflor deutete auf Pron Dockts Koffer. »Du willst die Proben an Ort und Stelle analysieren?«
    Der Ara-Wissenschaftler winkte ab. »Du unterschätzt die Schwierigkeiten, diesen Stoff zu analysieren, und überschätzt die Möglichkeiten meines transportablen Minilabors. Ich habe im Wesentlichen nur Sammelbehälter und eine Auswahl an biologischen, chemischen und physikalisch-energetischen Blockern dabei, die teils dekontaminierend wirken, teils die verschiedenen Kontaminierungsphasen einfrieren sollen. Zumindest erhoffe ich mir das. Ich kann über die Natur des Toxins erst etwas sagen, wenn ich es blocken und studieren kann.«
    »Und wenn es sich nicht blocken lässt?«, fragte Rhodan.
    Pron Dockt sah ihn indigniert an. »Dann ist das überhaupt nicht gut für uns und erst recht nicht für diesen Planeten. Ein Gift, das sich nicht blocken lässt, ist definitiv nicht aufzuhalten.«
    »Was brauchst du, wenn du die Proben hast? Das Labor der CONNOYT?«
    »Unter Umständen ja.« Er sah Rhodan an. »Fangt Trantipon und seine Helfer. Deren Labor ist wahrscheinlich besser für diesen Fall eingerichtet als jedes andere im Universums. Und ich will nicht nur sein Labor, sondern auch Trantipon selbst. Ich will ihm Fragen stellen, viele Fragen!«
    »Das wollen wir alle«, sagte Rhodan.
    »Ich meine wissenschaftliche Fragen!«, sagte Pron Dockt bissig.
    »Du willst mit ihm eine wissenschaftliche Diskussion führen?«, fragte Zhana.
    »Von einer Diskussion war nicht die Rede!« Verärgert reckte der Ara ihr die dürre Hand wie eine Raubvogelkralle entgegen. »Ich werde fragen, und er wird antworten. Keine Sorge, ich ziehe ihm die Würmer aus der Nase. Notfalls ziehe ich ihm gleich die ganze Nase aus dem Gesicht!« Mit diesen Worten drehte er sich grußlos um und verschwand.
    »Ein eigenartiger und schwieriger Mann«, seufzte Tifflor. »Aber auf seine Art faszinierend. Ich finde, er ist in seinen Motiven, seinen Trieben, seinem Denken genauso schwer zu fassen wie dieses AraToxin. Ich kann

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