PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis
das Schiff nicht einsetzen konnte. Im Moment macht Rhodan sich allerdings andere Sorgen.
Nachdem Zhana den Chip in die Konsole gesteckt und den Gleiter gestartet hatte, wandte er sich an Pron Dockt. »Weigerst du dich immer noch, Vermutungen zu äußern?«
»Ich ändere meine Überzeugungen nicht im Minutentakt«, gab der Ara zurück.
»Gut, dann reden wir über vage Möglichkeiten.«
»Spekulationen dieser Art sind unwissenschaftlich.«
»Meine Güte!« Rhodan verlor sichtlich die Geduld. »Ich will doch nur wissen, wie wir uns schützen können, wenn sich die ins Auge gefasste Möglichkeit als real erweist: Trantipon hat in der Nähe von Extebosch Ara-Toxin freigesetzt. Was bedeutet das für uns? Wie können wir uns schützen?«
»Ich beharre mit gutem Grund auf meinem Standpunkt«, sagte Pron Dockt kühl. »Ich kann die Situation derzeit nicht abschätzen, und ich kenne nicht den Prozess, der beim Einsatz des Toxins abläuft. Jedenfalls nicht in der Gesamtstruktur. Deshalb will ich ja die Schäden in Extebosch genauestens untersuchen. Erst danach kann ich deine Fragen beantworten. Notfalls auch unter Zuhilfenahme von Hypothesen.«
»Pron Dockt, wie können wir uns schützen?«, beharrte Rhodan.
Die Kälte in der Stimme des Wissenschaftlers schlug in bitteren Humor um. »Wahrscheinlich gar nicht. Vielleicht haben wir uns längst infiziert und müssen alle sterben. Ob die Zellaktivatoren euch schützen werden, weiß ich nicht.« Er machte eine kleine Pause. »Wir drehen uns hier im Kreis, Resident. Du willst von mir Antworten hören, aber die habe ich noch nicht. Falls es sich um das Ara-Toxin handelt und es bereits eine Entwicklungsphase erreicht hat, in der die Atmosphäre des Planeten es weiter trägt, werden hier viele Lebewesen sterben, auch intelligente. Sehr viele.« Jetzt wirkte er halb verzweifelt, halb trotzig. »Aber nichts ist verifiziert. Vielleicht wirkt hier gar kein Ara-Toxin. Und wenn doch, geht es vielleicht nicht in die Atmosphäre. Vielleicht greift es nur Lebensformen an, die der Evolution dieses Planeten entstammen. Vielleicht erlischt die Virulenz nach einer bestimmten Dauer.« Er verstummte und strafte sich dann selbst ab: »Jetzt hast du mich doch dazu gebracht, unwissenschaftliche Spekulationen zu äußern, die niemandem etwas bringen. Lass mich die Dinge einfach untersuchen. Danach werde ich dir Antworten geben können. Und was unseren Schutz angeht: Hautkontakt mit infizierten Pflanzen, Tieren, Böden unbedingt vermeiden. Unsere Schutzanzüge reichen dafür aus.«
»Sollten wir Helme aufsetzen?«
»Wie ich bereits sagte: Wenn es in die Atmosphäre geht, ist es dort höchstwahrscheinlich schon angekommen, und wir sind längst verseucht. Nach meinen bisherigen Erkenntnissen macht es keinen Unterschied, ob man die Luft direkt über einem infizierten Objekt einatmet oder Zehntausende von Kilometern davon entfernt ist. Du kennst die Geschwindigkeit, mit der sich Luftpartikel über den Globus bewegen.«
»Also keine Schutzhelme?«
»Ich werde keinen tragen.«
»Gut, dann werde ich es auch nicht tun. Die psychologische Wirkung auf die Bewohner der Hacienda wäre ohnehin fatal.«
»Wenn wir sehen, dass Trantipon und seine Helfer Schutzhelme tragen, werden wir immerhin wissen, dass wir auch besser von Anfang an welche angelegt hätten«, merkte Zhana makaber an.
»Du hast doch keine Angst, Zhana?«, fragte Tifflor besorgt.
»Angst?«, spottete sie. »Was ist das? Kenne ich nicht. Ich bin freischaffende Söldnerin, wie du dich vielleicht erinnerst. Da kann ich mir keine Angst erlauben.«
»Komm, Zhana, sei ehrlich.«
»Ich habe keine Angst, sondern mordsmäßige Furcht«, gab die junge Ara zu. »Aber ich kann damit umgehen. Ich bekämpfe sie wie einen Feind aus Fleisch und Blut. Und besiege sie. Immer und immer wieder. Das ist mein Überlebensrezept.«
Die Informationen, die sie auf der Space-Tube der CONNOYT erhalten hatten, erwiesen sich als richtig. Als sie sich der Hacienda Extebosch näherten, hatten sie keine Mühe, den Walzenraumer zu entdecken. Er ruhte vier oder fünf Kilometer von der Hacienda entfernt auf einer Lichtung, die von kahlen Riesenbäumen umstanden wurde. Das musste die MOMANTAR sein.
»Dort landen?«, fragte Zhana knapp.
»Nein«, entschied Rhodan. »Wenn Trantipon und die anderen sich in der MOMANTAR aufhalten, haben wir keine Chance gegen sie. Ich setze darauf, dass wir sie auf der Hacienda erwischen. Lande in einem der Hangars. Dort vorn zum
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