PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis
mir sehr gut vorstellen, dass er seinem Kollegen Trantipon an die Kehle springt, wenn man ihn nicht aufhält. Was brodelt in diesem Mann?«
Zhana zuckte die Achseln. »Für mich ist er nicht so undurchsichtig. Na ja, er hat seine Eigenheiten, verkriecht sich am liebsten in seinem Labor oder in seiner ominösen >Fundgrube< auf Aralon. Aber was sein Verhältnis zu Trantipon angeht, scheint mir die Sache einfach zu sein. Pron Dockt ist ein Forscher, der sich dem Kampf gegen das Chaos verschrieben hat. Er will die Gifte des Universums besiegen. Trantipon dagegen fügt den vorhandenen Giften des Universums neue hinzu. Damit ist Trantipon logischerweise der Antipode von Pron Dockt. Eine Herausforderung sondergleichen. Trantipon ist für Pron Dockt gewissermaßen selbst so etwas wie ein lebendes Gift.« Sie wandte sich Perry zu. »Aber ich denke, wir haben Besseres zu tun, als uns über Pron Dockt Gedanken zu machen. Erfüllen wir ihm doch einfach den Wunsch nach einem komfortablen Labor und einem Gefangenen namens Trantipon.«
Rhodan nickte. »Keine Sorge, Zhana, du bekommst deinen Kampf. Und zwar so schnell wie möglich.« Er zeigte zu einem anderen Ausgang aus dem Hangar, als Pron Dockt ihn genommen hat. »Dort führt eine Art Wendeltreppe nach unten. Die nehmen wir. Es macht wenig Sinn, uns durch diese zerstörte Siedlung zu bewegen, wenn wir ohnehin wieder zu der Kuppel der Aras hinabsteigen müssen. Bewegen wir uns gleich am Boden. Das ist einfacher.«
»Sollten wir nicht versuchen, Unterstützung von den Bewohnern der Hacienda zu bekommen?«, fragte Tifflor, während sie die Treppe hinab stiegen.
»Wir kriegen von denen keine Unterstützung«, antwortete Rhodan. »Erstens haben sie genug damit zu tun, die Seuche zu bekämpfen. Zweitens sind die Aras hier seit Jahren zu Gast und werden geduldet. Drittens wären wir als Neuankömmlinge in einer noch größeren Außenseiterrolle als die Galaktischen Mediziner. Erst recht, wenn wir beide uns als Terraner zu erkennen geben.«
»Der Meinung bin ich auch«, sagte Zhana.
»Wenngleich.«, setzte Rhodan an, brach aber wieder ab.
»Was?«, fragte Tifflor.
»Sorgen macht mir allein die MOMANTAR. Sie darf nicht gegen uns eingesetzt werden.« Dann lachte er. »Aber wozu haben wir eigentlich unsere Schiffe im All?«
Er verharrte kurz und aktivierte den Armbandkom, um mit Kommandant Nosghal zu sprechen. Er erklärte ihm, was er vorhatte und worauf zu achten war.
Sie bewegten sich jetzt weniger sorglos als zuvor. Die Kuppel der Aras befand sich nicht mehr weit entfernt, und die Kristallschlacke, die den Boden bedeckte, verursachte knirschende Geräusche. Zhana, die erfahrene Söldnerin, hatte die Führung der Gruppe übernommen und das Problem erkannt. Sie wählte einen Pfad, der einen kleinen Umweg bedeutete und durch brandgerodetes Land führte. Die Umwandlung des Bodens hatte auch hier bereits eingesetzt, und es stank erbärmlich nach Schwefel, aber man kam hier einigermaßen geräuschlos voran.
Plötzlich hielt Zhana inne. »Da vorn sind Leute, die sich unterhalten«, wisperte sie.
»Wie viele?«, flüsterte Rhodan, der etwas zurückhing und dem ein abgestorbener gigantes die Sicht verstellte.
»Drei.«
»Trantipon und seine Leute?«
»Nein, keine Aras, sondern Menschen. Vermutlich Leute von der Hacienda.«
»Was machen sie hier?«
Zhana schlich geräuschlos ein kleines Stück voraus, studierte die Gruppe und kehrte dann zurück. »Sie scheinen wie wir auf der Lauer zu liegen. Alle drei sind bewaffnet. Zwei haben irgendwelche Abzeichen und eine Art Uniform. Vielleicht Polizei? Auf jeden Fall scheinen diese Leute auch etwas gegen Trantipon zu planen.«
»Verdammt!«, fluchte Rhodan leise. »Wenn uns jetzt Einheimische in die Quere kommen. Wir müssen eingreifen!« »Was wollt ihr von den Außenweltlern?«, fragte Rhodan die beiden Männer und die Frau, die mit erhobenen Händen vor ihm standen.
Der Ältere der beiden Männer, der einen Hut mit einem aufgesteckten Blechstern trug, antwortete. »Was geht euch das an? Seid ihr Freunde von Trantipon?«
»Keineswegs«, antwortete Rhodan. »Wir wissen, was er diesem Planeten angetan hat, und wollen ihn zwingen, die Umweltseuche aufzuhalten.«
Der Mann wirkte sichtlich überrascht. »Dann wollt ihr das Gleiche wie wir.«
Rhodan glaubte ihm. Der Mann sah nicht so aus, als würde er ein falsches Spiel treiben. Ähnliches galt für seine Begleiter. Rhodan bemerkte allerdings, dass ihn der jüngere Mann die ganze Zeit
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