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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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solche Situation herbeigeführt. Und ich verwahre mich dagegen, in den Strudel deines perversen Denkens gezogen zu werden.«
    »Perverses Denken? Mein Gehirn funktioniert ausgezeichnet und ist allein der Ratio verpflichtet.«
    »Das mag deine Selbsteinschätzung sein, aber dein Handeln spricht eine andere Sprache.«
    »Davon verstehst du nichts. Du bist kein Wissenschaftler und kannst meine Motive nicht nachvollziehen.«
    Rhodan lag eine scharfe Entgegnung auf der Zunge, aber er riss sich am Riemen. Stattdessen sagte er: »Warum hast du diesen Planeten vergiftet?«
    Trantipon sah ihn mit düster glimmenden Augen an. »Liegt das nicht auf der Hand? Ein groß dimensionierter Feldversuch.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich dachte, die Fakten seien dir weitgehend bekannt. Aber ich will dich gern aufklären. Meine Kollegen und ich haben einen neuen Stoff entwickelt, ihn bisher unter Laborbedingungen getestet und wollen jetzt die volle Bandbreite ausloten.«
    »Du hast schon unermesslichen Schaden angerichtet und die Ökologie des Planeten schwer geschädigt. Brech den Versuch sofort ab!«
    »Abbrechen?« Trantipon schien ehrlich erstaunt zu sein. »Ich habe nicht vor, den Versuch abzubrechen.«
    »Wir werden dich dazu zwingen!«, versprach Rhodan. »Mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln.«
    »Wenn du damit andeuten willst, mich zu foltern.«
    »Davon war nicht die Rede. Es gibt andere Mittel.«
    ». kannst du die Instrumente, welcher Art auch immer, getrost wieder einpacken«, fuhr Trantipon ungerührt fort. »Wie ich bereits sagte, will ich das Experiment nicht abbrechen. Aber selbst wenn ich es wollte - ich kann es gar nicht. Es ist ein Selbstgänger.«
    »Du machst so etwas doch nicht, ohne ein Gegenmittel zu haben!«, schaltete sich Tifflor ein.
    »Es gibt kein Gegenmittel«, antwortete der Ara kühl. »Gäbe es eins, würde solch ein Großversuch doch kaum Sinn machen, oder?«
    »Du nimmst in Kauf, dass ein ganzer Planet mit allen Pflanzen, Tieren und sechzehn Millionen Menschen stirbt?«, fragte Rhodan. »Einfach so?«
    »Niemand muss sterben«, behauptete Trantipon. »Alle können gerettet werden. Es ist nur eine Frage des Geldes.«
    »Also hast du das nur inszeniert, um Geld zu verdienen, du verdammter Mistkerl«, rief Garcia aufgebracht.
    Trantipon betrachtete ihn so geringschätzig, als würde er einen aufgespießten Käfer anschauen. »Wir hatten hohe Investitionen, und es ist mehr als gerechtfertigt, einen Teil der Kosten wieder hereinzuholen. Wenn du deine Leute retten willst, zahlst du dafür. Aber das ist nur ein Nebenaspekt. Es geht hier in erster Linie darum, die Wirkungsweise des Stoffes von der ersten Inkubationsphase bis zur Transformation des gesamten Objektes zu beobachten.«
    »Beobachten?« Rhodan konnte es nicht fassen. »Du verurteilst einen Planeten zum Tode - aus Voyeurismus?«
    »Das ist der verkehrte Ausdruck, und das weißt du«, erwiderte Trantipon ungerührt. »Doch wenn du damit meinst, dass ich neugierig bin und meine Forschungsarbeit auch einmal außerhalb des Labors verifiziert sehen will, hast du recht. Ich will es sehen, verstehst du? Keine positronischen Simulationen, keine Versuchstiere im Labor. Der Stoff soll zeigen, dass er das bringt, was wir uns vorgestellt haben. Unter universellen Bedingungen. Er muss entfesselt sein, um sich in all seinen Möglichkeiten zu entfalten.«
    »Du bist krank«, sagte Rhodan.
    Trantipon lächelte dünn. »Durchaus nicht. Psychisch bin ich weitaus gesünder als jeder von euch. Und ich lehne es ab, mich noch länger mit euch zu unterhalten. Nur ein Wissenschaftler kann verstehen, worum es mir geht.«
    Zum ersten Mal meldete sich Ramirez zu Wort. »Ich bin ebenfalls Wissenschaftler«, sagte er und bemühte sich um freundliche Unverbindlichkeit. »Allerdings kein Naturwissenschaftler, sondern Geisteswissenschaftler. Auf abstrakte Art kann ich verstehen, was dich bewegt, wenngleich ich dein Tun scharf missbillige. Dieser Stoff. Ich überlege mir die ganze Zeit, was für eine Art Stoff das sein könnte. Er ist irgendwie lebendig, nicht wahr? Er macht Entwicklungsphasen durch, und diese Phasen willst du sehen. Habe ich recht?«
    Der Ara betrachtete ihn mit einem gewissen Respekt. »Ich halte wenig von sogenannten Geisteswissenschaftlern, aber deine Bemerkung war gar nicht so dumm. Ja, richtig, der Stoff entwickelt sich aus sich selbst heraus, und das macht seine einzigartige Besonderheit aus.« Er setzte wieder dieses maskenhafte Lächeln

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