PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane
Positronik der CONNOYT immerhin den Empfänger des hypernergetischen Richtstrahls ermittelt: Es war der Moby.
»Planetentransformat löst sich von der Sonne«, meldete einer der Aras an der Ortung.
»Ziel?«, fragte Rhodan.
Salida erschien im Panoramaschirm. Der Moby wurde als winziger Punkt durch eine schwarze Kontur sichtbar gemacht. Dreidimensionale Raumgitter legten sich über das Bild, Vektoren verlängerten jede Richtungsänderung des Sternenwanderers.
»Er bleibt innerhalb der Ekliptik der Planeten«, kommentierte der Orter.
Als wolle er heimkehren, dachte Rhodan, als erinnere er sich daran, dass er einmal der dritte von zwölf Planeten des Systems gewesen ist. Wunschdenken!, schalt er sich dann.
Längst zeichnete sich in den Hochrechnungen ab, wohin der Moby sich auf den Weg gemacht hatte. »Wie lange wird er brau-chen, bis er Oyloz erreicht?«, fragte Rhodan.
»Wenn er weiterhin so beschleunigt und ich eine geeignete Zeit für den Bremsvorgang berechne: sieben Stunden elf Minuten«, antwortete die Positronik.
»Starten und gehen wir auf Abfangkurs?«, fragte Nosghal, der Kapitän der CONNOYT.
»Danke für das Angebot«, sagte Rhodan. »Aber genauso gut könnten wir versuchen, einen Planeten abzufangen. Außerdem verfügt der Moby nach der Speisung über Energiereserven, die er als Waffen von einem Kaliber einsetzen kann, denen weder die CONNOYT, die APPEN noch die anderen Quarantäneschiffe etwas entgegenzusetzen haben.«
»Wir könnten es dennoch versuchen.«
Rhodan überhörte den Kapitän demonstrativ. »Ich möchte Ban Wic sprechen«, richtete er sich an die Positronik.
Das Maschinenhirn spürte den Bordingenieur der CONNOYT ohne merklichen Zeitverlust auf und schaltete ihn zu.
Rhodan sah den Ara, der im Hologramm erschien, zum ersten Mal. Bislang hatten sie sich nur akustisch verständigt. Ban Wic war klein, gedrungen und hatte einen dünnen, roten Kinnbart zum Zopf gebunden. Immer wieder tupfte er sich mit einem weißen Tuch Schweiß von der Stirn.
»Wie lange brauchst du, um das Wasserschneidesystem in Betrieb zu nehmen?«, fragte Rhodan ihn.
Der Ingenieur sah ins Leere. »Abgesehen von der reinen Flugzeit zum Planetentransformat und unter Einsatz aller Montageroboter rechne ich mit zwei bis drei Stunden.«
»Triff bitte alle Vorbereitungen«, sagte Rhodan, und in Richtung des Kapitäns: »Starte!«
Die CONNOYT beschleunigte mit Höchstwerten. Rhodan wog das Risiko ab, mit dieser Energieentfaltung den Moby auf das Schiff aufmerksam zu machen, und befand es gering. Wenn der Hyperimpuls stark genug war, den Moby von seiner Nahrungsquelle abzu-ziehen und in Richtung Oyloz zu beordern, würde der Moby nicht eigenmächtig Umwege in Kauf nehmen, um sich eines vergleichsweise winzigen Objektes zu erwehren, das alles Mögliche, aber keine Gefahr für ihn darstellte. Außerdem glaubte Rhodan nicht, dass dem Moby komplexere Befehle mit abgestuften Zielvorgaben, vor-und nachrangigen Aufgaben verständlich wären.
Nein, solange die CONNOYT sich nicht durch den Einsatz energetischer Waffensysteme bemerkbar machte, auf die der Moby instinktiv reagieren könnte, würde er dem Kommando folgen und sich auf Oyloz konzentrieren.
Keine halbe Stunde später hatte sich die CONNOYT dem Moby bis auf 20.000 Kilometer angenähert. Ein ganzer Schwarm Space-Tu-bes wurde ausgeschleust; sie unterstanden Ban Wic.
Nach und nach und in stundenlanger Arbeit wurden die abgerissenen Rohre eingefangen und neu mit dem improvisierten Pumpwerk verbunden.
»Wir wissen nicht, ob Taotroc noch lebt«, sagte der Kapitän.
»Ich gehe nicht davon aus«, erwiderte Rhodan. »Ban Wic, wie viel Bar tolerieren die Flexorohre?«
»Neunzehn- bis zwanzigtausend Bar.«
Rhodan versuchte, sich diesen Druck vorzustellen. Ein Bar entsprach ungefähr dem Wert, um den sich der hydrostatische Druck pro zehn Meter Wassertiefe erhöhte. Zwanzigtausend Bar würden demnach auf den Grund eines Ozeans lasten, der 2000 Kilometer tief war.
»Wir müssen damit rechnen, dass sich der Druck vor Ort um bis zu zehn Prozent vermindert«, räumte Ban Wic ein.
»Gebt für vier oder fünf Sekunden Druck auf die Leitungen, zweieinhalbtausend Bar.«
»Mehr nicht?«
»Nein. Seid ihr so weit? Jetzt!«
Nach der Einleitung wartete Rhodan die Analyse der gemessenen Daten durch die Positronik ab.
»Leichte Vibrationen spürbar. Ich kann nicht mit letzter Sicherheit sagen, ob diese Erschütterungen nur durch den Wasserbeschuss ausgelöst worden sind.«
»Wie
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