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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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die Replik. »Aber ich bin kein Kriegsschiff.«
    »Der Pilot ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Mörder.«
    »Das ist mir klar. Aber ich bin auch kein Polizeischiff und habe keinerlei juristische Befugnisse«, sagte die Positronik. »Außerdem hast du mich nicht angewiesen, den Flüchtling zu stoppen, mit welchen Mitteln auch immer.«
    »Schick ihm eine Sonde hinterher!«
    »Alle meine Sonden befindet sich in oder bei Salida«, sagte die Positronik. »Ich erforsche auf das Geheiß des Residenten das Planetentransformat.«
    »Gut so. Weitermachen!« Sind unsere Denkmaschinen auch so närrisch, fragte sich Tifflor, oder ist dieses Gerät eine typisch araische Fehlkonstruktion?
    »Kein Grund, mich zu verhöhnen«, wies ihn die Positronik zurecht. »Ich konnte dem Gleiter telemetrisch folgen. Er ist zum Kon-chols-Gebirge geflogen.«
    »Auch gelandet?«
    »Das entzieht sich leider meiner Kenntnis, weil die Reichweite meiner Telemetrie begrenzt ist.«
    Tifflor nickte ergeben. Er würde - mit Perry oder allein - ein Beiboot nehmen und die Spur selbst verfolgen müssen.
    In diesem Moment betrat Zhana die Zentrale. Sie stellte sich neben ihn, Hüfte an Hüfte.
    Er rief Perry auf der CONNOYT.
    Rhodan sah die beiden an und lächelte. Als würden sie über die Rubin-Promenade von Ice City auf Ganymed flanieren, weltvergessen, unter dem aufgehenden Jupiter. Ein romantisches Paar.
    »Wenn du willst, hole ich den Flüchtling zurück«, bot Tifflor an. »Andererseits hat er sich jetzt selbst festgesetzt. Der Gleiter, den er fliegt, ist nicht raumtauglich.«
    Bevor Rhodan darauf antworten konnte, schrie ein Ara auf, der die Ortungsgeräte bediente.
    »Heftiger Hyperausbruch. nein, Hyperimpuls! Starker, gegliederter Hyperimpuls ausgesendet. Eine Signalfolge!«
    »Dekodierung?«
    »Nicht möglich«, erklärte die Positronik. »Keine Referenz-Muster. Kein semantischer Kontext erstellbar.«
    »Schiffstart aus der Nähe der Impulsgabe«, meldete der Ara. »Projizieren?«
    Sie sahen ein kleines Kugelraumschiff mit Beschleunigungswerten, die es an die Grenze der Selbstzerstörung bringen mussten.
    »Feuer!«, befahlen Rhodan und Tifflor gleichzeitig.
    Fahles Glimmern mischte sich in die Holografie. Die Positroniken der APPEN und der CONNOYT hatten Desintegratorgeschütze aus-gelöst, die aber in der Atmosphäre von Oyloz weitgehend wirkungslos blieben. Auch im freien Raum kassierte der aktivierte Schutzschirm des Kugelraumschiffs die Energie problemlos. Das Schiff beschleunigte weiter und strebte senkrecht zur Ekliptik aus dem System.
    »Verfolgen wir ihn nicht?«, fragte Tifflor.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Das Schiff ist außerhalb der Reichweite unserer Waffensysteme. Es hat in wenigen Minuten die Übertrittgeschwindigkeit in den Li-nerarraum erreicht. Da halten weder die vergleichsweise schnelle CONNOYT noch gar die APPEN mit.«
    »Schade«, sagte Zhana.
    Tifflor kehrte mit der Ara-Frau zurück ins Quartier. Sie kleideten sich wortlos aus und paarten sich, Julian mit einer neu erwachten Gier nach Nähe und weiblichen Aromen, Filgris andächtig, sehr langsam, mit der Eleganz einer Tänzerin. Danach lagen sie nebeneinander.
    »Du bist kein braves Mädchen«, sagte Tifflor. Er dachte an das, was sie ihm aus ihrem Leben erzählt hatte. Zhanauta Filgris, die Mörderin. Ob sie etwas bereute? Er sah sie an. Nein. Sie bereute nichts. Änderte das etwas an seinen Gefühlen? Nein. Es änderte nichts. Eine kalte, fast hochmütige Liebe zu ihr hatte ihn erfasst. Eines Tages würde sie abklingen. Dann war es an der Zeit, sie vor Gericht zu stellen.
    »Ich bin kein braves Mädchen«, gab sie ihm recht. »Ich bin eine Frau mit Vergangenheit.«
    »Sagt die Frau mit Vergangenheit, die bei dem Mann mit Vergangenheit liegt. Ob die beiden eine Zukunft haben, fragen sich die Zuschauer.«
    »Eine Zukunft?« Zhana bewegte sich schläfrig. »Die Zukunft ist so ein weites Land. Öde, ungeschaffen, menschenleer.« »Menschenleer? Wir könnten ja gemeinsam einen Menschen machen und beginnen, die Zukunft zu besiedeln.«
    »Du sollst mir keine Anträge machen. Du sollst dich nicht binden. Denn eines Tages wirst du überlegen, ob du mich nicht doch vor Gericht stellen sollst.«
    »Ja«, sagte er. »Und dann?«
    Zhana stützte ihre Wange in die Hand und schaute ihn an. Einen Moment lang überzog ein Glanz wie aus weiter Ferne ihr Gesicht und ließ es fremd erscheinen. Eine Antwort gab sie ihm nicht.

EIN ÄQUIVALENT VON SCHMERZEN
    Kurz darauf hatte die

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