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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Entfernung zum Muttergestirn herrschen selbst in Äquatornähe kühle Temperaturen. Die drei Kontinente sind von einem seichten, stark salzhaltigen Meer umgeben, dem Foynacc.
    Der Planet weist starke vulkanische Aktivitäten auf, die Atmosphäre demzufolge einen beträchtlich erhöhten Kohlenstoffdioxidgehalt von fünf Komma fünf Prozent. Aber nicht nur deshalb ist der Planet für einen unbewehrten Aufenthalt lemuroider Sauerstoffat-mer ungeeignet. Oyloz ist eine Welt in Flammen. Feuerwalzen wandern über die Kontinente und verbrennen dabei die schnell wachsende und rasch verholzende Kernflora. Dabei werden erhebliche Mengen an Kohlenstoffmonoxid freigesetzt. Der Kohlenstoffmonoxidgehalt der Luft liegt - der ständigen Verbrennung von Biomasse wegen - bei 480 ppm. Bekanntlich führen bereits schon 400 ppm bei Lemuroiden zu Hirnschaden und Tod. Wenn du den Helm öffnest, wirst du mindestens eine Atemmaske tragen müssen.«
    Tifflor nickte; die Daten waren ihm bekannt. Diese Atmosphäre war zweifellos der Hauptgrund, warum die Auswanderer von Terra in diesem System nur den Planeten Remion besiedelt hatten. Oyloz zu kolonisieren, hätte ein Terraforming vorausgesetzt, was schon juristisch wegen der Ureinwohner ausgeschlossen war.
    Natürlich waren diese Verhältnisse auch der Grund, warum eine Evakuierung der Remiona auf Oyloz nicht realisierbar gewesen war.
    Er hörte weiter: »Die Brände werden von periodisch ausbrechenden Vulkanen immer wieder neu entfacht. Im Feuer und an den Randzonen der Wanderbrände haben sich eigene Biotope etabliert, kleine und hoch spezialisierte Filialen sogar im Kernbereich der Brände selbst. Interessant ist Oyloz wegen - wenn auch geringer -Khalumvatt-Vorkommen. Ein araisches Konsortium hält Schürfrech-te. Die Lizenz wird zurzeit allerdings nicht ausgeschöpft.
    Sitz des Konsortiums und der Schürfgesellschaft ist ein Raumhafen am Fuß der südliche Ausläufer eines westöstlich verlaufenden Auffaltgebirges Konchols auf Trellcou. Dieser Kontinent bestand ursprünglich aus zwei, die aufeinander zugedriftet sind und sich nun wieder entzerren. Die Plattentektonik von Oyloz ist hoch aktiv; die näheren Gründe dafür sind mir noch nicht ganz bekannt. Der Raumhafen heißt übrigens Typellci.«
    Der Pilot steuert die Space-Tube in die tieferen Atmosphäreschichten und flog auf den Kontinent Trellcou zu. Am fernen Horizont kamen die ersten westlichen Ausläufer des eben genannten Konchols-Gebirges in Sicht.
    »Es gibt eine überaus interessante parageologische Formation«, fuhr Tyb'hars Stimme fort. »Auf jedem der drei Kontinente gibt es ein stehendes Gewässer, über 22 Kilometer tief und von fast kreisrundem Zuschnitt, knapp 20 Kilometer im Durchmesser, Umfang etwa 60 Kilometer.«
    »Interessant«, bestätigte Tifflor und blickte aufmerksam aus der Kanzel.
    »Während das seichte Foinacc-Meer aus Salzwasser besteht, sind diese tiefen Seen mit Süßwasser gefüllt. Die drei Gewässer liegen auf einer Linie und im identischen Abstand zueinander.«
    Tifflor nickte abwesend.
    Die Stimme gewann plötzlich an Lautstärke und Dynamik. »Ich bin mir nicht sicher, ob der Minister die Brisanz dieser Informationen erfasst hat und die Schlüsse zieht, die daraus zu ziehen sind.«
    Tifflor wurde wieder aufmerksam.
    »Deswegen stelle ich noch einmal heraus: Die Wahrscheinlichkeit, dass drei derartige geologische Formationen, ein geologischer Drilling sozusagen, auf natürliche Weise entsteht, liegt nahe bei null.«
    »Es gibt doch Ureinwohner auf Oyloz, nicht wahr?«
    »Ich vermute, dass der Minister nun die Überlegung anstellt, ob die eventuell für diese Formation verantwortlich sein könnten. Die Ureinwohner von Oyloz stehen auf einer technisch primitiven Stufe, die - damit der Minister einen Referenzpunkt hat - etwa dem der prä-astronautischen Ära Terras in den Jahren 1850 bis 1950 entspricht. Sie leben quasi-nomadisch und verkehren mit Schienenfahrzeugen über Land. Einige der Schienen hast du zweifellos während es Anflugs gesehen. Sie bestehen aus einem rotgoldenen Material, über dessen Zusammensetzung mir keine Erkenntnisse vorliegen.
    Vom Wasser halten sie sich die Ureinwohner weitgehend fern. Zur Anlage solcher Gewässer sind sie technologisch völlig außer Stande und werden es auch auf absehbare Zeit sein. Hinzu kommt, dass die Gewässer seit etwa drei Millionen Jahren existieren, wie sich anhand der Erosion ihrer Ufer berechnen lässt.«
    Das Holo erlosch. Der Pilot nahm den

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