PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke
haben!
Zum ersten Mal hallte eine Stimme durch die Zentrale. Ein befehlsgewohnter, triumphierender Klang.
»Unser Raumschiff MO ist bereit für den Jungfernflug, bereit, diese Galaxis zu erobern. Wir nehmen Fahrt auf!« Rhodan drängte sich zwischen den wartenden Tefrodern hindurch weiter nach vorn, und er registrierte, dass Tifflor ihm dichtauf folgte. Ein flüchtiger Blick zurück zeigte ihm, dass Tiffs Lippen bebten.
Dann sahen sie den Kommandanten des Schiffes. Mehrere Tefroder standen um ihn herum, aber sie verdeckten die Gestalt nicht völlig.
Vorübergehend hatte Rhodan erwartet, einen Springer zu sehen. Koztelka, den Sekretär des Gelau. Andererseits, sagte sich der Resident, konnte Koztelka, wenn er der Gestaltwandler war, irgendeine beliebige Identität angenommen haben.
Keine vier Meter von Rhodan entfernt stand ein Ara.
Der Resident begriff: Das war Schopsna, der Mantarheiler, auf dessen Spur er immer wieder gestoßen war.
Der Ara redete auf die Tefroder ein. Er war leiser geworden, aber Rhodan verstand dennoch, dass Schopsna davon sprach, dass sie mit der MO seinen Meister aufsuchen würden.
»Verdammt«, raunte Tifflor in dem Moment, so zurückhaltend, dass eigentlich nur Rhodan ihn verstehen konnte.
Aber der Ara schaute auf. Suchend blickte er um sich. Vielleicht war das Zufall, vielleicht hatte er den überraschten Laut tatsächlich vernommen.
Sein Blick taxierte Tifflor, wanderte weiter zu Rhodan. Für Sekunden glaubte der Resident, dass der Ara ihn durchschaute. Doch dann wandte Schopsna sich wieder den Tefrodern zu und erteilte seine Anweisungen.
Rhodan atmete auf.
Beinahe hätte er hell aufgelacht. Was war das für ein absurder Moment gewesen! Er jagte den Gestaltwandler, hatte ihn endlich gefunden und stand ihm Auge in Auge, auf wenige Meter Distanz gegenüber - aber der Feind durchschaute seine Maske nicht.
Ein Witz. Ein Witz, dem er womöglich sein Leben verdankte. Oder eine Ironie des Schicksals. Denn mit bloßen Händen hatte er keine Chance, einen Gestaltwandler zu besiegen.
Von Anfang an war Rhodan überzeugt gewesen, dass er die richtige Entscheidung traf; er hatte sich von Tifflors Skepsis nicht beeinflussen lassen. Nun hatte er die Chance, den Gegner zu stellen. Das Raumschiff MO war für sie so etwas wie ein trojanisches Pferd geworden.
Rhodan nickte Tifflor zu, und der Freund nickte kaum merklich zurück. Sie waren am Zug, und sie arbeiteten zusammen, wie sie es immer getan hatten.
Bonusmaterial - Die Linearraumgondel
von Susan Schwartz
Die Aras gehören seit den ersten Jahren zum Kernbestand der Völker im PERRY RHODAN-Kosmos. Aras - das ist heute fast gleichbedeutend mit dem Ausdruck »Galaktische Mediziner«.
In der Medizin haben die Aras wahrhaftig immer wieder Spitzenleistungen gezeigt - im Guten wie im Bösen. Aber heißt das, wir müssten in jedem Ara tatsächlich einen »Mediziner« sehen?
Im Anschluss an jeden Roman der Ara-Toxin-Serie wollen wir deshalb eine etwas andere Facette dieses Volkes zeigen.
Uschi Zietsch - vielen PERRY RHODAN-Lesern besser bekannt unter ihrem Pseudonym Susan Schwartz - macht uns in der folgenden Geschichte mit einer faszinierend schönen, geheimnisvollen Ara-Frau bekannt, einer Geschäftsfrau, die mit Informationen handelt. Und die Information, die sie verkauft, führt den Helden in den Lebensraum der Aarus - jenes Sternen-volkes also, das Susan Schwartz wie keine andere Autorin zu beschreiben weiß.
< AUFZEICHNUNGSBEGINN: 15. September 1341 NGZ, elf Uhr null Sekunden vormittags. ANWESENDE: Der Beschuldigte Dabon Jesm, alias Sorpiner Five, alias Jabou Sorenn, sowie Beamter Muldon Wilfox, Beamtin Katee Sculdan und als Vorsitzender der Untersuchung Walbrun Guider. >
Mein Name ist Dabon Jesm. Die anderen Namen tun nichts zur Sache, ich verwende sie nur zu bestimmten, aber keineswegs illegalen Zwecken. Ich bin Geschäftsmann. Händler und Vertreter. Ich bin immer dort, wo ich gebraucht werde. Ein Mann, den man schnell wieder vergisst, der selbst jedoch die Fähigkeit besitzt, sich rasch auf andere einzustellen und herauszufinden, ob sich eine Verhandlung lohnt oder nicht. Und dabei alles speichert, jedes Gesicht, jeden Namen, nahezu jedes Wort. Auch bei Schlichtungsgesprächen bin ich schon oft eingesetzt werden. Und warum? Weil ich mich nie in den Vordergrund spiele. Ich bin ein Mann der leisen Töne. Ich höre zu. Ich rede nur, wenn ich etwas zu sagen habe. Ich habe ein ausgezeichnetes Gespür für Lügen und
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