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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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und aktivierten die Projektormündung. Thermomodus, erkannte Tifflor.
    Er wunderte sich in dem Moment, dass er noch bei Bewusstsein war.
    »Willst du mich erschießen?«, fragte Zhana tonlos.
    »Wenn es sein muss, ja. Vorher wüsste ich nur gern, wie viele ihr seid.«
    »Wir?«
    »Die Gys-Voolbeerah.«
    Zhana lachte hell - und verstummte ebenso abrupt wieder. »Du hältst mich offenbar für einen Gestaltwandler«, erkannte sie. »Womöglich gar für den Mörder von Plob Arnoyn?«
    »Bist du es?«
    »Ein Gestaltwandler?«
    »Der Mörder!«
    Zhana schüttelte den Kopf. »Du solltest das besser wissen, Julian. Aber jetzt nimm die Waffe weg. Oder glaubst du wirklich.? Du bist überzeugt davon, dass ich ein Gys-Voolbeerah sein muss? Bei allen Sternengöttern, Tiff, nur weil ich deine Hormonausschüttung riechen kann.«
    »Das ist ein Indiz.«
    »Das ist verrückt, Julian? Als Außenminister der LFT hältst du un-sere Heiler tatsächlich für Stümper? Ich habe meine Riechschleimhäute verändern lassen, zusammen mit den ohnehin geplanten kosmetischen Korrekturen.«
    Tifflor schwieg dazu. Er starrte die Frau nur an. In dem Moment, in dem er eine Veränderung an sich feststellte, entweder den Versuch einer mentalen Beeinflussung oder das Körpergas eines Gys-Voolbeerah, würde er kompromisslos schießen. Zu viel hing davon ab, dass den Hintermännern des Ara-Toxins das Handwerk gelegt wurde.
    »Meine Riechschleimhäute wurden hypersensibilisiert«, schleuderte Zhana ihm wütend entgegen. »Ausgehend von mehr als dreißig Millionen Riechzellen, Julian. Jetzt sind es nach einem stimulierten explosiven Wachstum etwa dreihundert Millionen. Ich wollte dir damit helfen. Dir und dem Residenten.«
    Sie verstummte gurgelnd, zog die Nase hoch. Ein Hauch von Nässe schimmerte auf ihrer Oberlippe.
    Vielleicht, fragte sich Tifflor, waren das abgestorbene überzählige Riechzellen.
    Die Waffe in seiner Hand zielte unverändert auf Zhana. Trotzdem verstand er nicht, weshalb sie nicht angriff. Ging es ihr gar nicht darum, seine Identität anzunehmen?
    »Rhodans Informationen haben mich auf die Idee gebracht.« Zha-na redete einfach weiter. Spürte sie seine Unsicherheit? Tifflor ertappte sich dabei, dass er selbst prüfend die Luft einsog. Aber er schmeckte nur ihr dezentes Parfüm, das zweifellos Pheromone enthielt.
    »Wenn die Gestaltwandler - zumindest Gys-Voolbeerah - sich gegenseitig durch ihren Eigengeruch identifizieren können, egal ob sie sich als Lebewesen zeigen oder als vermeintlich toten Gegenstand, dann muss es auch einer Ara-Frau möglich sein, diese Duftstoffe zu interpretieren. Ich wollte euch helfen, Julian, aber ihr solltet vorher nichts davon erfahren. Du glaubst mir immer noch nicht? Erth Mo-sann hat mich mit den Botenstoffen behandelt. Warum fragst du ihn
    nicht danach?«
    Weil die Gefahr bestand, dass der Ara Erth Mosann ebenfalls ein Molekülverformer war. Tifflor schüttelte den Kopf. Er war im Begriff, sich lächerlich zu machen, dessen war er sich bewusst. Er begriff auch, dass die Gys-Voolbeerah zur Phobie werden konnten. Über kurz oder lang würde er hinter jedem Gegenstand, hinter jeder Person, der er begegnete, einen Gestaltwandler vermuten.
    Das ist ausgeschlossen, sagte er sich. So viele Gys-Voolbeerah können nicht plötzlich in der Galaxis erschienen sein. Sie haben stets nur in kleinen Gruppen operiert.
    Aber das galt für den Fall, dass der Gestaltwandler wirklich ein Gys-Voolbeerah war und nicht Angehöriger eines Volkes, das ähnliche Fähigkeiten beherrschte. Sogar Psi-Kräfte mussten in Erwägung gezogen werden, wenngleich Tifflor die Wahrscheinlichkeit für das Wirken eines Mutanten als äußerst gering einstufte.
    Er hob seinen Arm und aktivierte damit den Minikom an seinem linken Handgelenk. Zwei endlos lange Minuten vergingen, bis er den Ara-Heiler Mosann zu Gesicht bekam. Der Ara bestätigte, dass er Zhanauta zu einer modifizierten Wucherung ihrer Riechzellen verholfen hatte.
    »Mir fehlt allerdings die praktische Bestätigung, dass diese Vervielfachung, einhergehend mit einer gleichzeitigen Sensibilisierung der Riechsensoren, wirklich dazu beitragen kann, den individuellen Geruch eines Gys-Voolbeerah aus Tausenden Duftnuancen herauszufiltern.«
    Mit einem knappen »Danke!« unterbrach Tifflor den Redefluss des Mediziners und schaltete sein Armband wieder ab.
    Er legte die Waffe in ihr Fach zurück, dann wandte er sich Zhana zu.
    Aber die Frau hatte sich bereits wortlos umgedreht und ging. Sie

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