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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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manchen Stellen einriss. Doch als er mit den Fingerspitzen über die Maskenteile hinwegtastete, schien alles wunderbar verhaftet zu sein.
    Er suchte seine Kabine auf und hielt das Gesicht in einen kalten Wasserstrahl. Nicht lange, dann trocknete er sich schon wieder ab. Abgesehen von einer leichten Rötung, die eher auf Symptome von Hypertonie hinzudeuten schien, war seine Maske unversehrt. Tifflor zwinkerte sich zu und übte sein tiefschürfendes Lächeln. Sekunden später registrierte er, dass er beobachtet wurde. Zhanas Konterfei zeichnete sich neben seinem Gesicht ab, als Tiff in ein Spiegelfeld schaute. Zhana musste sofort nach ihm die Kabine betreten haben, jedenfalls stand sie mitten im Raum und ließ ihn nicht aus den Augen.
    Zögernd wandte Julian sich um. Sein warmes Lächeln gefror.
    »Wirklich überzeugend sieht das noch nicht aus«, sagte Zhana. »Aber als Außenminister der Liga hat man wohl ohnehin andere Dinge im Kopf.«
    Tifflor musterte die Ara-Frau. Sein Blick verharrte anerkennend auf ihren endlos langen und wohlgeformten Beinen, die in einem hautengen Chamäleon-Catsuit steckten, dann wanderte er langsam höher. Verführerische fünf Zentimeter nacktes Fleisch leiteten zu ihrer Überwurf-Jacke weiter, und der Ausschnitt ließ Tifflor erst einmal schlucken. So üppig ausgestattet kannte er Zhana nicht.
    »Du kommst aus der Medostation?«, hörte Tiff sich fragen und schalt sich zugleich einen verdammten Narren, dass er erst jetzt daran dachte. Warum hatte er den Ara-Operateur nicht informiert und ihn aufgefordert, von Zhana eine Gewebeprobe zu nehmen? Während der Maskenbildung musste es ein Leichtes sein, einige Blutstropfen, Haarschuppen oder auch Haare unbemerkt beiseitezuschaffen. Dann hätte er sehr schnell Gewissheit.
    Andererseits...
    Zhana schien um Jahre gealtert zu sein. Falten prägten ihr Gesicht, und etwas war mit ihrer Nase geschehen. Jedenfalls blähten sich die Nasenflügel unnatürlich weit; Tifflor glaubte, die fast schon verheilten Narben einer Operation zu erkennen. Diese winzigen Hautwulste waren vorher nicht da gewesen.
    ... warum versuchte er nicht selbst, eine Gewebeprobe von ihr zu bekommen?
    Tifflor ging auf die Frau zu. Sie hob den Kopf ein wenig an. Ein trübes Sekret schimmerte in ihren Nasenlöchern. Tifflor registrierte, dass Zhana durch den Mund atmete.
    Sie wich ihm aus. Es fiel ihr schwer, das merkte er - trotzdem ließ sie nicht zu, dass er sie an sich zog.
    »Was ist los?«, fragte Tifflor.
    Zhana fixierte ihn von oben herab. Die zwei Zentimeter, die sie größer war als er, spielten plötzlich eine Rolle. »Ich mag diese Typen nicht«, sagte sie schroff. »Hätte es nicht eine Nummer weniger sein können?«
    Tifflor lachte. »Also haben die Roboter und der Chirurg ihre Arbeit gut gemacht. Was wollen wir mehr?«
    Zum zweiten Mal wich sie ihm aus, als er diesmal nach ihren Armen griff und sie mit sich ziehen wollte.
    »Du solltest deine Maske nicht überstrapazieren«, sagte Zhana warnend. »Ein einziger Fehler.«
    »Noch sind wir nicht auf der Trümmerbrücke.«
    »Vor allem musst du deine Hormonausschüttung in den Griff bekommen, Herr Minister. Deine Erregung, sobald du eine Frau siehst, verrät dich sofort.«
    Tifflor schluckte schwer. Entgeistert blickte er Zhana an. Dann lachte er. »Fast hättest du mich verblüfft.«
    »Ich meine es ernst. Wenn der Gestaltwandler deine Erregung riecht und daraus den richtigen Schluss zieht.«
    »Halt die Luft an!«, fuhr Tifflor auf. »Was soll der Unsinn?«
    Endlich begriff er. Zumindest glaubte er zu verstehen. Zhana hatte sich in dem Moment selbst verraten.
    Konnte sie ihn beeinflussen, wenn er jetzt sofort die Waffe zog und auf sie richtete? Nein, das konnte sie nicht.
    Aber sie konnte ihn mit ihrem Körpergas betäuben - vorausgesetzt, ein Gys-Voolbeerah hatte sie nachgebildet -, und dagegen war kein Kraut gewachsen. Nicht einmal eine Atemmaske hätte ihn vor der Bewusstlosigkeit bewahrt, und der Aktivatorchip konnte die Wirkungsdauer bestenfalls einschränken, aber nicht verhindern, dass er zusammenbrach und Zhana fliehen oder ihn kopieren konnte.
    »Perry hat dir alles berichtet«, entsann er sich und baute Zhana damit die goldene Brücke, die ihm ebenfalls Zeit verschaffen sollte.
    Rhodan hatte wirklich ausführlich über die Gys-Voolbeerah gesprochen, und Zhana hatte ihm wie gebannt zugehört - wie jemand, der auf einfache Weise in Erfahrung bringen konnte, was andere über ihn und sein Volk wussten.
    Perry hatte

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