Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
dieser Signatur, womit sie zu rechnen hatten. Ozwach fragte sich seitdem, ob der große Unbekannte womöglich gar nicht so unbekannt war. Vielleicht hatte er sich schon monatelang unbemerkt zwischen ihnen bewegt.
    Tusay schaute in die Runde. Sein Blick wirkte gehetzt. Er schien etwas sagen zu wollen, zog es dann aber doch vor, wie alle anderen zu schweigen.
    Der Gelau war noch nicht erschienen, aber schon zog er alle in seinen Bann. Ozwach warf einen Blick auf die Zeitanzeige. Bereits eine zehntel Tonta über den Termin. Ein Ausbund an Pünktlichkeit schien der Mann jedenfalls nicht zu sein.
    »Wir haben keine Spur von ihm, Herr«, wisperte es in Lamos Ozwachs linkem Gehörgang. Die Stimme seines Sekretärs Saedh war gerade noch zu verstehen. »Es gibt nicht viele Möglichkeiten, wo er.«
    Doch, diese Möglichkeiten gab es. Ozwach achtete nicht mehr auf das Raunen aus dem winzigen Empfänger, denn in dem Moment schob sich das Schott zurück. Vier Personen traten ein. Sie waren alle Mehandor - oder Springer, wie sie von den Terranern und längst auch von vielen anderen Völkern genannt wurden. Im Gegensatz zu einigen der THAU-Händler umgab sich der Gelau offenbar nicht mit Tefrodern als Berater.
    Ozwach musste sich nicht fragen, welcher der vier der Anteilseigner sein mochte. Der Mann war groß, schätzungsweise eine Handspanne größer als zwei Meter. Seine prunkvolle Kleidung hätte einem arkonidischen Adligen zur Ehre gereicht.
    Die beiden hinter dem Gelau, in deren filigran geflochtenen Bar-ten Ozwach ein leichtes Funkeln wahrzunehmen glaubte wie von eingeflochtenen winzigen Howalgonium-Kristallen, blieben beiderseits des Schottes stehen. Ozwach brauchte nur noch einen Blick für die Erkenntnis, dass ihre Umhänge im Achselbereich leicht ausgebeult waren. Offensichtlich trugen diese Männer schwere Waffen. Sie waren Leibwachen. Von dem Moment an interessierten sie ihn nicht mehr.
    Und der andere, der neben dem Gelau langsam näher kam? Oder hatte der Unbekannte zwei Handlungsbevollmächtigte geschickt und würde der Konferenz selbst nur als Holoprojektion beiwohnen? Aber dann wären die Wachen überflüssig gewesen.
    Die beiden Mehandor blieben einen Schritt vor dem Tisch stehen.
    Ozwach reagierte überrascht, als zwei der THAU-Händler aufstanden. Vorris und Deltai taten es ihnen nach, dann erhoben sich die anderen ebenfalls, wenngleich zögernd. Ozwach stand nach ihnen auf. So viel waren also ihre Absprachen wert. Sie hatten nicht in Demut erstarren wollen, aber was war dieses Aufstehen anderes als ein Zu-Kreuze-Kriechen?
    »Wir sind vollzählig!« Die Stimme war ein tiefer Bass. »Ich liebe es nicht, Zeit zu verschwenden, kommen wir also gleich zur Sache. Jeder von euch wird schon erkannt haben, dass Umwälzungen bevorstehen.«
    Sie standen immer noch. Ozwach stellte erstaunt fest, dass keiner Anstalten machte, sich wieder zu setzen.
    »Wir sollten erst dann Grundlegendes besprechen, wenn deine Legitimation hinreichend nachgewiesen ist.« Wenn er jetzt nicht die Initiative ergriff und sich zum Wortführer aller auf der Trümmerbrücke aufschwang, wann dann? Ozwach war sicher, dass er dabei nur gewinnen konnte.
    »Auf diesen Einwand habe ich gewartet. Ich war mir nur nicht sicher, ob er von dir, Lamos Ozwach, oder von Irten Tusay vorgebracht werden würde.«
    Der Gelau setzte sich, Sekundenbruchteile nach ihm sein Sekretär.
    »Eine Vorstellung ist nicht nötig - ich bin über jeden von euch informiert. Nur so viel: Der Mann an meiner Seite ist Koztelka, meine rechte Hand in allen geschäftlichen Belangen. Ich für meinen Teil mag es nicht, als Gelau angesprochen zu werden - ich bin Patriarch Saghul, und als dieser werde ich ab sofort höchst offiziell die Geschicke des THAU-Konsortiums leiten. Die Zeit, in der ich aus dem Verborgenen heraus gearbeitet habe, gehört der Vergangenheit an. Ach ja, meine Legitimation. Es wird hoffentlich jeden überzeugen, wenn die Hauptpositronik der Trümmerbrücke meine Identität bestätigt. Mit Blick darauf habe ich mir im Klinikbereich zwei Genproben entnehmen lassen. Darüber hinaus wurden meine Zellschwingung überprüft, Irisscans zur Kontrolle der hinterlegten Merkmale vorgenommen und ebenso meine Stimmabdrücke überprüft. Die vollständige Nachfrage ist von diesem Raum aus möglich, wir müssen also das Gespräch nicht künstlich in die Länge ziehen.« Patriarch Saghul räusperte sich kräftig. »Datenzentrale - die Identifikation.«
    »Ich übernehme das mit meinem

Weitere Kostenlose Bücher