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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Abrufkode!« Ozwach nickte knapp in Richtung des Gelau. »Mit Verlaub, Patriarch, aber angesichts der besonderen Situation soll jede Möglichkeit einer Manipulation ausgeschlossen werden.«
    Er benutzte sein Armband für die Kommunikation mit der Datenzentrale. Die Prüfung der Sicherheitsfilter nahm mehrere Minuten in Anspruch. Ozwach registrierte seine beginnende Unruhe, aber dann baute sich über der Tischmitte eine Holoprojektion auf. Die Ergebnisse der DNA-Kontrolle wurden dargestellt und schließlich mit den Speicherdaten verglichen. Von jedem THAU-Anteilseigner lag die komplette Biometrie in einem besonders abgesicherten Speicher vor.
    Nach etwa zehn Minuten zweifelte keiner der Händler mehr daran, dass Patriarch Saghul mit dem Gelau identisch war.
    »Bestehen noch Unklarheiten oder Zweifel, sollten wir sie sofort ausräumen.«
    Keiner der neun Händler meldete sich zu Wort.
    »Gut. Damit komme ich zum Zweck meiner Anwesenheit. Ich schicke voraus, dass ich meine Maßnahmen auch allein anordnen könnte, denn mittlerweile befinden sich mehr als fünfzig Prozent der Anteile in meinem Besitz.«
    Diese Feststellung schlug wie eine Bombe ein, wenn auch mit einigen Sekunden Zündverzögerung. Plötzlich redeten alle durcheinander.
    Patriarch Saghul gab den Händlern einige Sekunden Zeit, genau so lange, wie er brauchte, um seinem Sekretär Koztelka einen bezeichnenden Blick zuzuwerfen. Ozwach ließ sich von der Aufregung der anderen nicht anstecken. Deutlich registrierte er das zynische Lächeln, das Saghuls Mundwinkel umfloss.
    »Genug! Wenn ich mehr als fünfzig Prozent sage, dann meine ich auch mehr als fünfzig Prozent. Die Bestätigung, dass dem so ist, kann jederzeit erbracht werden. Eine Rückfrage bei der Hauptpo-sitronik...«
    »Das wird nicht nötig sein«, platzte Irten Tusay heraus. »Auch nicht die Feststellung, wie viel über fünfzig Prozent sich in einer Hand befinden.«
    »Richtig!«, bestätigte Patriarch Saghul. »Ich will, dass eine Restrukturierung meiner Besitztümer vollzogen wird. Deshalb wird es in der Trümmerbrücke in den nächsten Tagen zu sehr umfangreichen Warenverschiebungen kommen. Ich erwarte von allen Anwesenden, dass sie ihre Lager im Bereich des Stegs mit sofortiger Wirkung räumen und alle Güter und Hilfskräfte in die Pfannen zurückziehen. Der Zeitrahmen für die vollständige Räumung wird mit längstens drei Arkon-Tagen veranschlagt. Die Frist beginnt in diesem Moment. Das ist alles, was ich zu sagen habe. Ich kann nicht überstimmt werden!«
    »Wir können unmöglich.«
    »Schon diese Frist ist zu knapp bemessen. Vor allem steht in den Pfannen nicht ausreichend Lagerraum zur Verfügung.«
    »Was geschieht nach Ablauf der Frist? Wir verfügen im Steg über ausreichend leere Räume, die wir für neue Projekte nutzen könnten.«
    Alle redeten plötzlich durcheinander. Was der Gelau erwartete, bedeutete einen ziemlich großen logistischen Aufwand.
    »Warum sollen die Lager geräumt werden? Dahinter kann kein greifbarer Nutzen stecken.«
    »Ich werde meine Besitztümer im Steg zusammenlegen. Im Übrigen bin ich aufgrund der Mehrheitsverhältnisse keine Rechenschaft schuldig.«
    Patriarch Saghul wandte sich kurz seinem Berater zu, dann erhob er sich und ging ohne weiteren Kommentar. Koztelka folgte ihm mit zwei Schritten Abstand wie ein Schoßtier.
    Genau diesen Eindruck hatte Ozwach, der den beiden unverwandt nachblickte. Er erlaubte sich ein Aufatmen, als sich das Schott gleich darauf hinter dem Gelau und seinen Begleitern schloss.
    Im Grund genommen waren die Bereiche des Trümmerstegs, auf die Saghul soeben kompromisslos seinen Anspruch angemeldet hatte, ohne nennenswerte Ausstattung. Hier wurden schon immer die großen Walzenraumer angedockt und ihre Fracht gelöscht. Das war wie ein Gewohnheitsrecht, wenngleich Gewohnheiten nicht zwangsläufig wirtschaftliche Vorteile bedeuten mussten.
    »Was erlaubt sich dieser Saghul, so mit uns umzuspringen?« Ozwach schaute auf, als Emmett Skov ihn plötzlich ansprach. »Will der Gelau uns wirtschaftlich ruinieren?«
    Der Gelau? Oh ja, der Name hatte nichts von seiner spöttischen Bedeutung verloren. Eher im Gegenteil, erkannte Lamos Ozwach betroffen. Er fragte sich, was für einen außergewöhnlichen Coup der Patriarch plante. In einem solchen Zusammenhang hätten seine Anordnungen womöglich Sinn gemacht. Für ihn zumindest. Es lag nahe, ein Riesengeschäft zu vermuten, an dem die Arkoniden beteiligt waren und von dem nur der Gelau

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