Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Kommen und Gehen, und es interessierte Synuit nicht einmal am Rande, wer daran beteiligt sein mochte.
    Die Space-Jet flog Pfanne zwei an. Synuit folgte dem kleinen Schiff mit den Blicken, bis es zur Landung ansetzte. Dann, von einer Sekunde zur nächsten, interessierte ihn der Diskus nicht mehr.
    Mehr als fünf Tage Flugzeit und eine Distanz von 3900 Lichtjahren lagen hinter der CONNOYT, als sie das letzte Etappenziel erreichte, ein Doppelsternsystem aus zwei einander umkreisenden Roten Riesen. Trotz des in Sonnennähe herrschenden Gravitationschaos' hatten diese Sonnen mehrere Planeten an sich binden können. Allerdings waren diese Welten ausgeglühte, von Strahlenstürmen zerfressene lebensfeindliche Wüsten. Nie hatte ein raumfahrendes Volk hier eine Station errichtet.
    Der Rücksturz der CONNOYT aus dem Zwischenraum blieb demzufolge unbeobachtet. Ebenso, dass ein Beiboot ausgeschleust wurde.
    Diskusförmig war dieses Boot und ein wenig dicker aufgewölbt als die meisten Space-Jets. Mit geringer Beschleunigung strebte es von dem Mutterschiff weg und nahm Kurs auf eine sternenarme Region im Einflussbereich naher Kugelsternhaufen. Eine von Gezeitenkräften zerrissene Dunkelwolke war schon mit bloßem Auge auszumachen; sie verdeckte einen Teil der Sterne und war dennoch nicht mehr als eine Momentaufnahme der Unendlichkeit.
    Knapp 40 Minuten lang jagte die Space-Jet schneller werdend durch den Raum. Dann verschwand sie von einem Sekundenbruchteil zum nächsten.
    Zwei kurze Überlichtetappen lagen hinter der DERWAY. Sie fiel mit annähernd 200.000 Sekundenkilometern durch den interstellaren Raum. Jederzeit konnte der Diskus wieder in den Zwischenraum eintreten und die letzte Distanz in einer halben Stunde überwinden.
    »Fünf Lichtjahre noch.«
    Perry Rhodans Stimme klang gewöhnungsbedürftig hell, schrill beinahe. Eine Spritzenkur der Aras wirkte auf seine Stimmbänder ein. Er selbst hatte das im ersten Erschrecken als Eunuchenkur bezeichnet, sich mittlerweile aber daran gewöhnt.
    Entspannt saß er im Pilotensessel und ließ alle relevanten Daten vor sich Revue passieren.
    Eine Handvoll Sonnensysteme standen im näheren Umfeld. Die Sonne Cjuis leuchtete im Zentrum des Ortungsholos. Ansonsten nichts von Bedeutung. Rhodan glaubte sogar, die Ruhe und die Verlassenheit des interstellaren Raumes wahrzunehmen. Milliarden Kilometer Einsamkeit - und irgendwann ein winziges, im Atombrand verglühendes Staubkorn, umkreist von noch kleineren Partikeln.
    Wer keine Ahnung hatte, wie sich die Ewigkeit anfühlte, der konnte das zwischen den Sternen begreifen lernen.
    Sogar das Ara-Toxin schrumpfte zur Bedeutungslosigkeit.
    Vorübergehend gab sich der Terraner dem berauschenden Gefühl hin, dass alle Probleme bedeutungslos wurden. Wenige Herzschläge lang durfte er sich eins fühlen mit dem Kosmos und die unglaubliche Harmonie der Schöpfung erleben, dann hielt ihn die Realität schon wieder in ihren Klauen. Sein Traum verwehte. Es war der seit Jahren unerfüllte Traum von einer friedlichen Erforschung der Uni-versen, Seite an Seite mit anderen Lebewesen, vertrauten oder bizarr wirkenden, denen er selbst ebenso fremdartig erschien.
    Warum immer nur Hass und Missgunst und Machtgelüste?, verhallte ein Seufzen in seinen Gedanken. Die Antwort darauf lag vielleicht in der Evolution verborgen.
    Rhodan schaute auf. Sein Blick traf sich mit dem Julians. Hinter Tiffs aufgesetztem Lächeln konnte Rhodan Sorge und Unmut erkennen. In der Hinsicht hatte sich während des Fluges der CONNOYT nichts verändert.
    Glaubst du, mein Freund, ich sorge mich nicht? Kennst du mich nach all den Jahrhunderten immer noch nicht? Rhodan verdrängte die aufkommende Verbitterung.
    Tifflor korrigierte noch ein Detail der Aufzeichnung. Dann gab er die Sendung, mit der er großspurig seine Ankunft ankündigte, auf mehreren Hyperfrequenzen frei. Auf der Trümmerbrücke mochte der Eindruck entstehen, dass ein Schlachtkreuzer im Anflug sei. Aber diese Vorstellung würde sich sehr schnell relativieren, zumal die Springer ohnehin derart großspurige Ankündigungen richtig einzuschätzen wussten.
    Julian grinste schräg. Nach dem polternden Auftritt würde das Interesse an der Space-Jet sehr schnell erlöschen. Aber zweifellos erreichte er damit die Aufmerksamkeit desjenigen, für den diese Ankündigung vor allem bestimmt war.
    Zwei Minuten später jagte er die Aufzeichnung noch einmal durch den Hyperäther. Dann lehnte er sich zurück. Seine düster rot schimmernden

Weitere Kostenlose Bücher