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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Planeten auf teilweise exzentrischen Umlaufbahnen!« Die Stimme des Mannes an den Ortungen riß Bully aus seinen Betrachtungen. »Nummer eins dürfte ein glutflüssiger Riese sein, drei und vier sind erstarrte Eiswelten. Lediglich zwei liegt innerhalb der Öko-Sphäre.«
    »Hinweise auf eine Zivilisation?«
    »Wir empfangen schwache hyperenergetische Streustrahlungen. Die Möglichkeit einer Abschirmung ... Energieortung! Bei den Göttern Lemurias, das müssen einige tausend Reflexe sein.«
    »Raumschiffe?«
    »Ich ... weiß nicht. Es gibt keine Masseanzeige.«
    »Auf den Hauptschirm damit!«, befahl Reginald Bull.
    Eine Legion schwach blinkender Reflexe erschien. Ihre Verteilung mochte rein zufällig sein, und aus einzelnen Zusammenballungen eine Systematik abzuleiten, schaffte nicht einmal die Positronik.
    »Sie treiben im Sonnenwind«, behauptete jemand.
    »Sie?« Bull wandte sich zu dem Mann um, der die Frage lediglich mit einem Achselzucken quittierte.
    Unwillig registrierte er, daß die meisten Schlachtschiffe immer noch beschleunigten und tiefer in das System eindrangen. Die Kommandanten ignorierten die Erscheinung — oder sie vertrauten auf die Schutzschirme. Nur noch wenige Lichtminuten trennten die lemurische Flotte von den Energieballungen. Die Auswertungen zeigten eine schwache fünfdimensionale Amplitude, der Ortungsoffizier sprach prompt von »hyperaktiven Strukturen«.
    »Was das auch sein mag, es pendelt zwischen unserem Raum und der fünften Dimension. «Bully kniff die Brauen zusammen .»Ist es materiell?«
    »Pseudo-materiell«, behauptete der Orter Augenblicke später. »Das zu erklären wäre Aufgabe eines Hyperphysikers. Je weiter wir uns nähern, desto deutlicher wird eine schwache Struktur. Was immer das ist — es hat die Schwingung von Hyperkristallen.«
    »Kristalline Struktur?«
    »Die Daten erlauben keine eindeutige Zuordnung.«
    Lichtreflexe trieben durch den Raum, irisierende, an Amöben erinnernde Gebilde. Oder an zuckende Quallen ohne Nesselfaden. Sie durchmaßen nicht mehr als fünf Meter — und neigten zur Gruppenbildung. Mindestens hundert dieser filigran anmutenden Gebilde näherten sich dem beschädigten Schlachtschiff.
    Noch widerstrebte es Bull, sie als »Wesen« zu bezeichnen, obwohl er tief in seinem Inneren schon davon überzeugt war. Mehr noch. Seine Gedanken überschlugen sich. Er dachte an Mervan und Abartes, die beiden geretteten Techno-Spezialisten, die über Gercksvira ebenfalls in den Mahlstrom verschlagen worden waren. Sie hatten von Energie-Algen berichtet, die Schiffe der Geisterflotte befallen hatten, von parainstabilen, kommunal orientierten Thermoüberladungsteilern, wenn er sich recht entsann. Eine fürchterliche Wortschöpfung, doch bezog er sie ohne zu zögern auf die näherkommenden quallenartigen Gebilde.
    Sie waren tödlich. Sie fraßen sich durch lemurischen Stahl hindurch und teilten sich in rascher Folge.
    »Raumschiffe«, erklang eine überraschende Meldung. »Große, plumpe Kästen. Sie verlassen soeben die Atmosphäre des zweiten Planeten.«
    »Wir empfangen einfache Symbolgruppen auf Hyperfrequenz.«
    »Übersetzung?«
    »Noch nicht möglich.«
    Die überlichtschnelle Ortung blendete den ersten Aufriß in den Hauptbildschirm ein. Demnach maßen die anfliegenden Raumschiffe rund zweihundert Meter in der Länge bei einem Querschnitt von zehn mal zehn Metern. Sonderlich imposant wirkten sie nicht. Auch ihre Zahl hielt sich in Grenzen. Nur achtzehn Schiffe strebten der kleinen lemurischen Flotte entgegen. Niemand empfand sie als Bedrohung, ebenso wenig wie die im Kurs der Kampfschiffe hegenden Energie-Algen.
    Reginald Bull biß sich die Unterlippe blutig. Seine Rechte hing über dem Alarmknopf, doch er schaffte es nicht, die Hand zu senken, der eigene Arm gehorchte ihm nicht mehr.
    Immerhin glaubte er, die Bauweise der fremden Raumschiffe zu erkennen: Artmaccs!
    Unnötig zu erwähnen, daß nicht nur Mervan und Abartes, sondern auch Alaska Saedelaere den raupenförmigen Artmaccs begegnet waren. Der Kontakt war nicht gerade friedlich verlaufen, zumal die Raupen einige der verschollenen Kugelraumer für sich in Besitz genommen hatten. Ihre eigene Ausrüstung war schadhaft gewesen, überaltert und nahe zu lebensgefährlich. Aber das mußte nicht immer so gewesen sein.
    Unverändert schwebte Bullys Hand über der Konsole. Ein innerer Zwang hinderte ihn daran, Befehle zu geben. Nur seine Zornesadern schwollen.
    »Die Übersetzung liegt vor«, meldete der

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