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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Festakts zerrissen haben soll. Bei Beginn der Archivierung lebten nur noch zwei Personen, die dies bestätigen könnten, es aber niemals getan haben: Perry Rhodan und Reginald Bull selbst.
    p.p.a. — von Anfang an verkörperte Bull den hemdsärmeligen Kumpeltyp, der spontan und ungezwungen auftrat, mitunter sogar derb, und der auf seine ganz besondere Weise den Gegenpol zur Feinsinnigkeit Rhodans bildete.
     

Im Mahlstrom der Sterne
    17. August 3580
     
     
    Jeden Augenblick konnte dieses Leben zu Ende sein. Es mutete seltsam an, doch Reginald Bull empfand weder Furcht noch Panik, lediglich eine tiefgehende Trauer; er würde der Menschheit nicht mehr helfen können.
    War dies das Ende des Weges? Die Erde — herausgerissen aus ihrer kosmischen Heimat und in eine nahezu völlig unbekannte Region verschlagen, in der ein unglaubliches energetisches Chaos herrschte. Dieser »Mahlstrom« war eine 156.000 Lichtjahre messende Brücke zwischen zwei auseinanderstrebenden Galaxien, die vor etwa zwei Milliarden Jahren kollidiert waren und sich durchdrungen hatten. Staub-, Gas- und Materiemassen aus beiden Sterneninseln bildeten eine schlauchartige Verbindung, die von den Menschen der Erde als »Nabelschnur« bezeichnet wurde.
    Erde und Mond, in einer künstlichen Bahn um die Sonne Medaillon gefangen, näherten sich unaufhaltsam dem Schlund, der engsten Einschnürung der Materiebrücke und dem Zentrum aller Turbulenzen.
    Wie dürre Spinnenfinger wuchsen die Narben beginnender Strukturrisse über das Schirmfeld. Es war geradezu gespenstisch, hilflos mit ansehen zu müssen, wie die entstehenden Lücken sich blutrot verfärbten.
    Ein einziger Lidschlag dehnte sich zur Ewigkeit ...
    Heftiger Explosionsdonner ließ Bully zusammenfahren. Eine zweite Detonation und die nachfolgende Druckwelle fegten Breslauers zusammenbrechendes Schirmfeld endgültig hinweg.
    Energetische Wirbel ringsum; gedankenschnell verwehende Schleier, die ihn zu streifen schienen; alles stand kopf. Breslauer wurde zum Spielball der Gewalten, krachte dröhnend gegen die Schachtwand und sank von neuem rasend schnell in die Tiefe.
    Vergeblich versuchte Reginald Bull, das heillose Chaos seines Gleichgewichtssinnes zu ordnen. Alles drehte sich, rotierte, explodierte. Die Schwerkraft spielte verrückt. Sekundenlang hatte Bully das Gefühl, in die Hohe zu stürzen, danach raste er wieder kopfüber in ein schwarzes Nichts, in dem ein zitternder Scheinwerferfinger den Weg wies.
    »Gleich sind wird in Sicherheit«, verkündete Breslauer.
    »Und die Kampfroboter?«, stieß Bull würgend hervor.
    »Schrott. Freunde haben rechtzeitig eingegriffen — nichtaphihsche Roboter.«
    Benommen taumelten sie aus dem Schacht. Reginald Bull wurde nicht gewahr, wohin sie liefen, er hatte völlig die Orientierung verloren.
    »Wo — befinden wir uns?«, stieß er keuchend hervor.
    »Ganz unten, Sir.«
    Bully lachte schrill. Er hatte Imperium-Alpha verlassen, nicht aber seinen Lebensabend hier verbringen wollen. Breslauer legte zudem ein Tempo vor, daß er nur mühsam Schritt halten konnte.
    »He, du, Blechkiste, nimm endlich Rücksicht auf einen alten Mann!«
    Breslauer dachte gar nicht daran. »Auf wen bitte?«, erkundigte er sich höflich, jedoch ohne sich umzuwenden, geschweige denn innezuhalten.
    »Auf mich.«
    Keuchend blieb Bully stehen und stützte sich mit beiden Händen und der Stirn an der kühlen Wand ab. Ein klein wenig brachte das seine Lebensgeister zurück. Auch die Impulse des Zellaktivators wirkten belebend.
    Immer noch fiel es ihm schwer, sich seinen ungefähren Standort zu vergegenwärtigen. Aber wenn er sich nicht täuschte, lagen vor ihm eine Reihe großer Hallen und daran anschließend die Klär- und Reinigungsanlage.
    Vergeblich lauschte er in die menschenleere Weite, sein eigener hastiger Atem übertönte die Stille. Imperium-Alpha verfügte über eine autarke Sauerstoffversorgung. Nicht einmal der Verlust der Erdatmosphäre hatte negative Folgen gezeigt. Ähnlich verhielt es sich mit der Wasserversorgung.
    Warum er ausgerechnet jetzt diese Gedanken walzte? Mit der nötigen Ausrüstung hätte er vielleicht eine Möglichkeit gefunden, die Sicherheitssperren zu umgehen und der Klimaanlage ein schnell wirkendes Narkotikum beizumischen, doch auf eine solche Aktion war er nicht vorbereitet gewesen.
    Breslauer beschleunigte plötzlich und verschwand in einem Seitenkorridor. Heiseres Schimpfen erklang, und als der Roboter Augenblicke später wieder zum Vorschein kam,

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