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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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anders. Vielleicht, wenn die Menschheit sich weiterentwickelt und die von ES gesetzte Zwanzigtausend-Jahre-Frist einen Höhepunkt unserer Evolution bringen wird — ich verliere mich schon wieder in Details, die keinen wirklich interessieren. Nur uns potentiell Unsterbliche, die wir uns die Aufgabe gesetzt haben, die Menschheit ans Ziel zu führen. Ich weiß, daß Dir das kein Trost sein kann, Ladislaus Beckett. Du hast einen Sohn verloren, das älteste Deiner Kinder, er starb unter Umständen, die wir vielleicht nie in Erfahrung bringen werden. Trotzdem bin ich sicher, daß er nicht leiden mußte. Die Sterne waren Michael Slovans Traum, sie haben ihn zu sich geholt. Ich bin überzeugt davon, daß er dort, wo er jetzt ist, glücklich ist.
    Noch etwas, Ladislaus Beckett. Kein Mensch ist wirklich tot, solange wir ihn in unserer Erinnerung immer bei uns tragen. Darum bittet Dich Dein alter Verwandter Reginald Bull.
    Terrania, am 14 Februar 2153 A. D.«
     
     
    Position 118-b. Eine Notizfolie mit dem eingeprägten Holo-Logo der Explorerflotte. Solarmarschall Bull hat in schwungvollen Kreisen einen grob skizzierten Stammbaum erstellt und um Bemerkungen ergänzt. Obwohl die Zeichnung zeitlich vor der Kondolenzkarte einzuordnen ist, wird sie erst an zweiter Stelle geführt.
    Archibald Slovan Bull gehörte zu den ersten ins Prokyon System ausgewanderten terranischen Siedlern, die den Planeten Ondhubar urbanisierten. In gerader Abstammungslinie war A S, wie er von Freunden genannt wurde, der Urururenkel des Thomas W. Bull, eines Onkels väterlicherseits von Reginald Bull.
    Gemeinsam mit seinen Söhnen gründete A. S. ein agrar-robotisches Unternehmen, das innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem beachtenswerten Industriekonzern heranwuchs. Wahrend des Posbikrieges wurde Ondhubar zerstört, von den Archibald-Slovan-Bull-Werken blieben nur Ruinen.
    Ladislaus Beckett Bull, einziger Überlebender des Ondhubar-Familienzweigs, investierte alle Kraft in den Wiederaufbau des Planeten und der Firma. Mit irischer Verbissenheit und Sturheit, so wurde ihm nachgesagt, schaffte er das unmöglich Scheinende.
    Was seine Familie anbelangte, war Ladislaus Beckett nicht mit so glücklieher Hand gesegnet. Die erste Frau verließ ihn in den Aufbaujahren nach dem Posbikrieg, sie hatten wohl zu jung geheiratet. Seine zweite Frau suchte nach fünfjähriger Ehe und zwei Söhnen die Trennung und verschwand mit fünfeinhalbe Millionen Solar spurlos. Über ihren Verbleib konnten nicht einmal Mutmaßungen angestellt werden.
    Notiz des Solarmarschalls, schwungvoll eingerahmt:»Ein typischer Bull?«
    Einer der Söhne war Michael Slovan Bull. Für die Firmennachfolge schien er sich nie interessiert zu haben.
     
     
    Position 118-c. Diese erscheint insofern bedeutungsvoll, als der Solarmarschall in Stichpunkten galaktisches Geschehen und familiäre Bindungen in Bezug setzt. Da unter anderem die persönliche Tragödie um Perry Rhodans Sohn angesprochen wird, erscheint dieser Beleg nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch den Hanse-Sprecher.
    Eine Bemerkung Perry Rhodans in diesem Zusammenhang muß hier wiedergegeben werden, weil sie für seine Motivation bezeichnend ist. »Wer vor dem, was er durch eigenes Handeln oder durch Unterlassung bewirkt, davonläuft, sollte die Finger von der Politik lassen oder besser noch sich in einem Schneckenhaus verkriechen.«
    Notiz Reginald Bull:
    »Nachkommen in die Welt zu setzen ist die natürlichste Sache der Welt. Genetisch ist die Arterhaltung in allen Lebewesen verankert. Manchmal glaube ich, es wäre längst an der Zeit, offiziell den Fortbestand meiner Bull-Linie zu sichern. Aber noch brauche ich keinen Erben, heute nicht und vermutlich auch in fünfhundert Jahren nicht.
    In gewisser Weise habe ich meinen Freund Perry bewundert, daß er wirklich den Mut hatte, Thora von Zoltral zu heiraten. Das war selbst für mich eine Überraschung — andererseits: Zusammengerauft hatten die beiden sich schon lange vorher.
    Groß war die Freude, als beider Sohn Thomas geboren wurde .Ich erinnere mich noch gut an das brüllende Kerlchen, das seinem Vater gleich nach der Geburt auf die Hand gesch … Na ja, Gucky hat sich jedenfalls hinterher prächtig amüsiert. Vielleicht war es ein Fehler, Thomas eine falsche Identität zu geben, um ihm unbeeinflusst durch die Position seines Vaters und die für viele Menschen weiterhin exotische Abstammung der Mutter, eine normale Jugend zu ermöglichen. Mit einundzwanzig wurde der Raumkadett

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