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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Thomas Cardif zum Leutnant befördert. Thora war zu jenem Zeitpunkt längst überzeugt, daß sie und Perry sich an ihrem Sohn versündigt hatten. Mit einer Gazelle flog sie auf eigene Faust los — und wurde von Springern entführt. Erst auf Siliko V, einer arkonidischen Robotfestung, begegnete sie Cardif. Als der junge Leutnant seine wahre Herkunft erfuhr, schwor er seinem Vater Rache für das vermeintlich an ihm begangene Unrecht. Die Konfrontation zwischen Rhodan und seinem Sohn war unvermeidlich.
    Heute bin ich überzeugt davon, daß Perry völlig überzogen reagierte. Angesichts Cardifs kompromissloser Haltung kommandierte er ihn unter Berufung auf den Diensteid ins Solsystem ab und stellte ihn dort quasi unter Hausarrest.
    Als Thora den Kontakt zu Thomas suchte, muß sie ihre unheilbare Erkrankung schon gespürt haben. Kurze Zeit später gaben ihr die Ärzte um Professor Eric Manoli nur noch ein halbes Jahr zu leben. Daß Thora zu Verhandlungen mit dem Robotregenten über den Ankauf von Kampfraumschiffen nach Arkon fliegen konnte, verlieh ihr noch einmal neuen Lebensmut. Sie starb durch einen Ara, der in ihr eine Verräterin sah und sich während eines Verhörs einer Waffe bemächtigte.
    Eine Zeltlang glaubte ich, Perry Rhodan wurde an seinem Schmerz zerbrechen, ich konnte ihn nicht aus seiner Lethargie herauslosen. Tagelang hielt er Totenwache, während auf dem Mond, in dem Krater, in dem Thora von Zoltral einst hatte notlanden müssen, ihr Mausoleum entstand.
    Was ich nie wieder erleben möchte, waren die abgrundtiefe Verzweiflung und der Schmerz, den mein Freund Perry empfand, als er an Thoras Grab seinem Sohn gegenüberstand. Welche Überwindung muß es den mächtigsten Mann des Imperiums gekostet haben, einen blutjungen Leutnant, immerhin sein eigen Fleisch und Blut, um Verzeihung zu bitten. Diesen flehenden Ausdruck in Perrys Augen habe ich später nie wieder gesehen. In dem Moment muß er trotz Zelldusche um Jahre gealtert sein.
    Cardif übersah den Blick und die ihm entgegengestreckte Hand. Er reagierte nicht einmal, als ich ihm zornbebend fast das Handgelenk brach. Er hatte den gleichen verdammten Dickschädel wie seine Eltern.
    Wenn ich daran denke, daß Thomas Cardif in seinem Wahn das Solare Imperium an den Rand des Untergangs trieb, wird mir heute noch übe.l Er war es, der Perry Rhodan in eine Falle lockte und dessen Rolle weiterspielte, ja er schreckte nicht einmal davor zurück, ES zu erpressen und sich einundzwanzig Zellaktivatoren aushändigen zu lassen. Letztlich wurde ihm der eigene Aktivator von ES auf die Zellschwingungen des richtigen Perry Rhodan eingestellt, zum Verhängnis Cardif starb an explosivem Zellwachstum.
    Und nun frage mich auch nur einer, weshalb ich vor einer festen Bindung zurückschrecke. Perrys Fehler werde ich bestimmt nicht wiederholen.Aber es gibt noch etwas, wovor ich mich füchte, Michael Slogns anzunehmender Tod zeigt es mir deutlich.Das Schicksal läßt die Bäume nicht in den Himmel wachsen.Wie wird das sein, die eigenen Kinder altern und sterben zu sehen, wärend ich selbst mich nicht verändere? Ich kann nicht davon ausgehen, daß ES weitere Zellaktivatoren verteilt oder die Möglichkeit einer Zelldusche schafft. Aber was wäre dann? Eine Invasion von Bulls, die alle Welten der Milchstraße wie eine Heuschreckenplage überziehen? Es reicht schon, wenn hinter vorgehaltener Hand über unseren zehntausendjährigen Arkoniden Atlan gespöttelt wird, daß alle blonden Menschen seine Gene in sich tragen. So oft und so nachhaltig hat er bestimmt nicht in die Geschichte eingegriffen. Oder verschweigt er uns einiges?
    Schluß jetzt, bevor ich mich in Spott und Sarkasmen ergehe. Ich weiß nicht, was mir bevorsteht, und ich will es gar nicht wissen. Nur eines stimmt momentan, Ich kenne keine Frau mit der ich mehr als einige Wochen verbringen möchte. Also wird es zumindest auf absehbare Zeit keinen Reginald Bull junior geben.«
     
    Auszug aus der Sammlung »Anekdoten, Aphorismen und Bonmots führender Persönlichkeiten des Solaren Imperiums«.
    Handschriftliche Notizen aus Reginald Bulls persönlichem Fundus.
     

Im Mahlstrom der Sterne
    20. August 3580 — 1. September 3580
     
     
    Angespannt lauschte Reginald Bull in die Dunkelheit. Fehlsprung! hämmerte es unter seiner Schädeldecke. Da holt Mike dich endlich aus dem Saustall raus, und dann spinnt die Transmitterjustierung. So viele Zufälle gibt es gar nicht.
    Er war gemeinsam mit Michael Rhodan alias Roi Danton

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