PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere
Niemand weiß, wie es wirklich in dir aussieht. Selbst wenn du von vielen Menschen umgeben bist, fühlst du dich allein. Niemand bringt einem Mann, der sein Gesicht hinter einer starren Plastikschale verbirgt, Sympathie entgegen. Du wirst geduldet, weil du nützlich bist — aber darüber hinaus weichen dir die Menschen aus.
Es wird Zeit, dass deine unfreiwillige Rolle endet. Du setzt deine Hoffnungen in die erste Begegnung mit einem Cappin, redest dir ein, dass dann endlich das Fragment aus deinem Gesicht verschwindet. Dabei weißt du genau, dass es keinen logischen Grund dafür gibt. Du belügst dich selbst. Und diese Lügen werden nie aufhören.
Auch wenn unsere aus der Verzweiflung heraus geborene Mission ihr Ziel nicht erreicht hat, wissen wir nun mehr über unsere Vergangenheit. Cappins haben die Präbios geschaffen, um den Cro-Magnon-Menschen aufzurütteln und seine Entwicklung zu beschleunigen. Das muss ein derart gewaltiger Versuch gewesen sein, dass wir noch heute nur staunen können. Allerdings hatten die Cappins eine Unfruchtbarkeit ihrer Geschöpfe eingeplant. Sie hatten die Zivilisation vorantreiben, aber nicht ersticken wollen. Eine Fehlschaltung in der Zuchtstation hätte die Erste Menschheit fast wieder ausgerottet.
Der Angriff der Haluter, der das Sternenreich der Ersten Menschheit Jahrtausende später an den Rand des Abgrunds brachte, führte zu einem weitgehenden Neubeginn. Der Cro-Magnon, der vor über dreißig Jahrtausenden plötzlich auftauchte, ist nichts anderes als der überlebende Lemurer. Die Menschen begannen erneut, eine Zivilisation aufzubauen. Die wenigen Zentauren, Zyklopen und Neandertaler, die diese Entwicklung als Staffage begleiteten, waren möglicherweise lemurischen Zoos entsprungen.
Eines Tages werden vielleicht auch die Menschen von heute von vorne beginnen müssen. Bisher haben wir alle Katastrophen gemeistert, doch eine neue zeichnet sich ab: Die im Sonnensatelliten gefangenen Cappins haben die Todesschaltung wieder aktiviert. Sie glauben, dass sie nichts zu verlieren haben. Ihr Ultimatum läuft morgen ab. Es geht um nichts anderes als um ihre Freiheit gegen das Schicksal der Menschheit.
Ich fürchte, die Cappins werden erneut versuchen, uns zu manipulieren. Gibt es sie noch, die ungeheuerliche Gefahr, die dem Universum droht? Hat es sie je gegeben? Oder suchten die Takerer nur nach einer Entschuldigung für ihre verbrecherischen Experimente?
Irgendwann an der Schwelle vom Jugendlichen zum Erwachsenen habe ich begonnen, die wahre Größe des Universums zu verstehen. Richtig begreifen werde ich sie wohl nie, denn das hieße, den Grund unseres Daseins zu erkennen. Aber seither frage ich mich, warum ein Leben das andere zerstört. Welche Kraft treibt uns dazu?
Es gibt Fragen, auf die wir wohl nie eine Antwort erhalten werden.
... und es gibt immer auch eine Hoffnung. — Das rede ich mir ein. Andernfalls würde ich das Ding in meinem Gesicht nicht ertragen. Weder mit noch ohne Maske.«
Es folgen die Daten des zweiten Zeitreise-Unternehmens in komprimiertem Überblick. Obwohl Alaska Saedelaere abermals zur Besatzung des Nullzeitdeformators gehört, liegen keine Realsequenzen vor. Die Nachbearbeitung der Emotionen erwies sich als problembehaftet, weshalb davon Abstand genommen wurde.
Der Arkonide Atlan kann bei neuerlichen Verhandlungen mit den im Sonnensatelliten eingeschlossenen Cappins eine erste Vertrauensbasis herstellen. Daraufhin beginnen die Fremden, die gefährlichen Systeme des Satelliten zu zerstören. Unvorhergesehen spricht jedoch eine Schaltung an, die alle Cappins durch Zwangspedotransferierung tötet.
Die Teleporter des Mutantenkorps können lediglich drei von ihnen in Sicherheit bringen. Die Geretteten übergeben daraufhin die Konstruktionspläne für ein Zusatzgerät, das die Störungen der Zeitspur kompensieren kann. Damit ist das Vordringen tiefer in die Vergangenheit nicht mehr blockiert. Bevor diese Cappins durch die Zeitschleuse das Sonnensystem verlassen können, werden auch sie Opfer der Zwangspedotransferierung.
10. April 3434 n. Chr.
Der Nullzeitdeformator dringt endlich weit genug in die Vergangenheit vor. Das Auftauchen der Zeitmaschine wird von Ovaron registriert, dem Chef der cappinschen Geheimpolizei. Ovaron kann Perry Rhodan und seine Begleiter gefangen nehmen.
Ovarons Vertrauter ist Takvorian, ein hochintelligenter Zentaur, den er davor bewahrte, als Erzeugnis eines fehlgeschlagenen Gen-Experiments getötet
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