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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Fremden, der in den Gefilden der Weißen Winde stattgefunden hatte. Dies war in der Vergangenheit nicht geschehen, nicht ein einziges Mal.
    Die weibliche Fremde hielt sich lange in dem metallenen Zylinder auf. Abseits dieses Bruchstücks hatte sie einen Sonnenschutz aus Folie errichtet, die so golden glänzte wie ein Menttia-Paar, das sich gefunden hatte und einander umgaukelte. Nachts stand oder saß die Fremde still neben ihrem Zelt und schien den Sternenhimmel und die fernen Schleier und Wolken leuchtenden Gases zu bewundern.
    In den Menttia der Sandblüten erwachte der Wunsch, wenigstens mit dieser Fremden zu kommunizieren. Lange tauschten sie Gedanken aus, und schließlich fanden sie einen Weg, sich ähnlich auszudrücken wie jene anderen Fremden im Schnee.
    In der Enge des Shifts übermannte Müdigkeit Perry Rhodan; er spürte trotz des Aktivators Hunger, Durst und Schlafmangel und sehnte sich dringend nach einer ausgiebigen Dusche. Den anderen Raumfahrern erging es unter diesen Umständen nicht anders; aber es gab zu dem, was sie unternahmen, keine Alternative. Obwohl auch die Syntronspeicher der Ortung von den Feuerspindeln »abgeschaltet« worden waren, gelang es Arsis Tachim und Kealil Ron, ohne große Irrflüge die Landekapsel des Kommandanten wiederzufinden. Auf der höchsten und am stärksten bewachsenen Düne war eine Art Zelt aus goldfarbiger Folie aufgerichtet, auf der sich die Sonne des späten Nachmittags mit rötlichem Schein spiegelte.
    Arsis bestimmte die Windrichtung und drehte den Shift. Er sank nach einer Umkreisung ungefähr auf dieselbe Landestelle herunter und setzte im Sand auf. Die aufgewirbelte Wolke trieb zwischen die Dünen. Der Wind hatte die eigenen Spuren fast völlig verweht. Auf einem der Sonne zugewandten Dünenhang weckten glitzernde Punkte und Striche Rhodans Neugier.
    Nacheinander kletterten die Raumfahrer aus der Schleuse und halfen sich gegenseitig aus den Anzügen. Die Hitze, die der Sand ausstrahlte, wurde durch einen warmen Wind kaum gemildert, aber die Brise wehte den Akonen und Terranern eine unangenehme Geruchswolke in die Nasen.
    »Freunde«, sagte Ameda Fayard und machte stöhnend einige Körperübungen, »wir riechen säuerlich. Ich möchte fast sagen: Wir stinken.«
    »Das wäre kein Wunder«, murmelte die Pilotin und stopfte einen Raumanzug nach dem anderen in verschließbare Fächer. »Unter bestimmten Umständen soll heißer Sand ebenso gut reinigen wie heißes Wasser.«
    »Versuch es bitte später«, bat Solina und legte die Mappe mit den feuchten Folien in die windgeschützte Ecke der Schleuse. »Chibis-Nydele hat sicherlich Verständnis für verschwitzte Raumfahrer.«
    Chibis-Nydele trat aus der Schleuse, beschattete die Augen mit der Hand und winkte. Sie drehte sich um und tauchte wieder in das Dunkel des zylindrischen Archenteils. Langsam wateten die Raumfahrer durch den heißen Sand zur halb zugewehten Rampe und näherten sich der zerstörten Schleuse. Denetree gähnte und betrachtete die Umgebung, als sähe sie alles zum ersten Mal.
    »Willkommen«, rief Nydele. Sie kam ins Sonnenlicht und trug ein Tablett mit acht Bechern und zwei großen Krügen. »Mir war, als sollte ich euch erwarten. Wo ist dein Fluggerät, Perry Rhodan?«
    »Irgendwo im All«, antwortete er und spürte wieder die Faszination, die diese Mutantin ausstrahlte. »Eine lange, komplizierte Geschichte.«
    »Kommt hinauf zum Zelt. Das ist eine gute Stelle, um lange Geschichten anzuhören.«
    Sie folgten ihr und setzten sich im Schatten in den Sand. Nydele füllte die Becher und reichte sie herum. Tatsächlich wehte unter der Goldfolie ein kühlender Wind.
    Nydele lächelte Rhodan und Denetree an und sagte: »Frisches, heißes Huccar. Es vertreibt Hunger, Durst und, vorübergehend, Erschöpfung. Ihr seht so aus, als brauchtet ihr Stärkung.«
    »Danke.«
    Sie setzte sich auf einen Hocker, dessen Beine halb im Sand versunken waren, und blickte die Raumfahrer nacheinander mit prüfendem Lächeln an. Sie war barfüss und trug einen halb durchsichtigen Umhang, der an den Knöcheln endete. Rhodan nahm, ohne zu kosten, einen tiefen Schluck und spürte augenblicklich die belebende Wirkung des säuerlich prickelnden Getränks. Er verständigte sich durch einen Blick mit Denetree und machte eine auffordernde Geste. »Erzähl, was wir erlebt haben.« Er tippte auf sein Armbandgerät.
    »Sollte sich etwas in der Energie Versorgung ändern, erfahre ich es. Wir haben also genügend Zeit.«
    Denetree

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