PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten
Shift starten kann, schicken wir einige von uns zur PALENQUE!«, brüllte Rhodan durch den Lärm der Getriebe. »Mehr als vier Leute passen nicht hinein.«
»Und wir?«, rief Hyman Mahal.
»Wir lassen einige von uns bei den Lemurern und fliegen dem Kriecher hinterher.«
»Meinetwegen«, gab Kealil zurück. »Alles ist besser als dieses ver-dammte Gedränge hier drinnen.«
Einige Minuten später verlangsamte er das Tempo und hielt in einer Wolke aus Schnee und Eiskristallen neben dem halb zugeschneiten Kriecher an. Die Insassen schienen zu schlafen und hatten offensichtlich nicht gemerkt, dass die Energie freigegeben worden war. Kealil betätigte den Warnsummer und öffnete die Schleuse; einige Atemzüge später war er allein im Cockpit. Rhodan hämmerte mit beiden Fäusten gegen die undurchsichtigen Scheiben der winzigen Kabine und weckte die drei Prospektoren.
»Ich würde Denetree gern bei den Gesprächen mit den Lemurern dabeihaben«, sagte er, während sie warteten, dass die Kriecher-Crew die winzige Schleuse öffnete. »Isaias oder Hyman? Wer will unbedingt zur PALENQUE?«
»Den Medikus haben wir bisher nicht gerade dringend gebraucht«, meinte Shimon. »Willst du nach oben, Hyman?«
Mahal sah zu, wie die Kriecher-Crew nacheinander aus der Kabine kroch und setzte ein zweifelndes Gesicht auf. »Meinetwegen. Wenn sie mich mitnehmen?«
»Eng wird es werden, Doc«, sagte der bärtige Prospektor und schüttelte Rhodans Hand. »Was ist eigentlich los? Woher kommt ihr so plötzlich?«
Rhodan und Solina berichteten in wenigen Sätzen, was vorgefallen war. Einige erleichterte Rufe und Bemerkungen kamen aus der Druckkammer, dann ein Gelächter. Die Impulstriebwerke des fliegenden Kompaktlaboratoriums summten; Heißluftdüsen bliesen die Sichtflächen frei. Die Akonen berieten miteinander, und kurze Zeit später zwängte sich Hyman Mahal als Letzter in die Kabine des Kriechers VIII.
Rhodan, Solina und Shimon zogen sich zum Shift zurück. Der Kriecher startete, schwebte einige Sekunden lang in geringer Höhe und trat dann ungehindert einen Steigflug an, dessen Bahn schräg unterhalb der leuchtenden Riesenwolke in den Hochnebel zeigte. Kurz darauf war die Spezialkonstruktion verschwunden.
»Ein oder zwei Probleme weniger«, sagte Perry Rhodan. »Wahrscheinlich haben sie es ohne Funkunterstützung schwer, das Schiff zu finden - aber sie sind Profis.«
»Sie schaffen es auch im Sichtflug«, sagte Shimon.
Die Zuversicht der Zurückbleibenden wuchs. Offensichtlich hatten sich die Lichtfische entschlossen, dem Shift und dem Kriecher den Start und die Rückkehr zu ermöglichen. Der nächste Test der Kommunikationsanlage und der Multiftmktionsarmbänder ergab, wie vermutet, Fehlanzeige. Rhodan setzte sich auf die Kante der Schleuse und sah in die Gesichter seiner Schicksalsgenossen. »Wohin? Zur Geliebten des Kommandanten? Zum großen Archenfragment? Zu den Insassen der Planetenfähren? Oder zurück zu eurem und unserem Schiff? Ich ahne, dass unsere skeptischen Freunde« - er zeigte auf den unverändert kreisenden Schwarm - »zu allerletzt den Schiffen die Bewegungsfreiheit zurückgeben werden.«
»Fliegen wir zu Chibis-Nydele«, schlug Denetree vor. »Es ist doch die geringste Entfernung, nicht wahr?«
»Du hast Recht«, antwortete Kealil. »Vielleicht besinnen sie sich eines Schlechteren. Dann wären wir immerhin aus Schnee und Kälte heraus.«
»Worauf warten wir noch?« Ameda winkte zu den Leuchtspindeln hinauf und kroch gebückt in die Schleuse. Trotzdem rammte sie mit der Stirn die Oberkante des inneren Rahmens und stieß einen kaum unterdrückten Fluch aus. Minuten später steuerte Kealil Ron den Shift in südliche Richtung. Als sie einige Kilometer Höhe erreicht hatten, versuchte er sich zu orientieren. Bald schien es, als wären sie auf dem richtigen Kurs zu den Dünen und dem Überlebenszylinder der LEMCHA OVIR.
Die Menttia der Sandblüten hatten es aufgegeben, einen einzelnen Fremden misstrauisch und prüfend zu beobachten; die weibliche Fremde war so harmlos wie die Wassersucher zwischen den Dünen.
- Sie ist allein. -
- Und sie bewegt sich, als wäre sie hinfällig. -
- Sie hat mit jenen Fremden, gegen die wir gekämpft haben, nichts zu tun. -
Die feurigen Spindeln, über den Dünen und dem Sand meist unsichtbar, hatten ihre Beobachtungen mit den anderen Schwärmen ausgetauscht. Ohne zu erschrecken, aber mit Neugier und wohlwollender Erwartung erfuhren sie von dem Kommunikationsversuch der
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