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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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seinen Blues-Freunden Platz und warf einen neidischen Blick auf Grreskos Kombilader. »Nach unserer Rückkehr zur PALENQUE werde ich nie wieder ohne eine Waffe herumlaufen, selbst wenn es nur so ein kleines Ding ist.«
    Der Gurrad knurrte.
    »Und noch etwas«, fügte er hinzu, als sich die Plattform in Bewegung setzte und durch das von Icho Tolot verheerte Laboratorium flog. »Ich habe beschlossen, in meinem nächsten Leben als Haluter wiedergeboren zu werden. Na, Yülli, was hältst du davon?«
    »Kannst du in diesem Leben bestimmen, was du im nächsten sein wirst?«
    »Ich habe einmal gehört, dass es darauf ankommt, woran man zuletzt denkt. Wenn meine Stunde geschlagen hat, stelle ich mir vier Arme vor, nicht vier Augen. Und schon gar keine Löwenmähne.«
    »Rieche ich da eine Herausforderung?«
    »Ich schätze, meine Waffe wird größer sein als deine«, sagte Rode-rich. »Ja, ich bin ganz sicher.«
    Yülhan wirkte nachdenklich, soweit sich das bei einem Blues feststellen ließ. »Und wenn dein letzter Gedanke einem... Floh gilt?«
    Roderich lächelte. »Dann sollte Grresko besser aufpassen. Ich könnte ihm ziemlich nahe auf den Pelz rücken.«
    Die Plattform ließ das Laboratorium hinter sich zurück und flog durch einen Korridor, in dem es plötzlich dunkel wurde. Es dauerte einige Sekunden, bis das Licht von Taschenlampen über die Wände strich.
    »Bist du noch da?«, fragte Sharita Coho.
    »Das seltsame Feuer, das auch in Metall brennt, breitet sich immer schneller aus«, flüsterte es aus der Dunkelheit. »Es hat an verschiedenen Stellen gleichzeitig begonnen, und immer mehr Verbindungen werden unterbrochen.«
    Die Plattform wurde langsamer, ihr Summen leiser. Wenige Sekunden später beschleunigte sie wieder, aber ihr Surren klang jetzt nicht mehr so gleichmäßig wie vorher, und sie vibrierte ein wenig.
    »Bilde ich es mir nur ein, oder ist es wärmer geworden?«, fragte Roderich.
    »Die Temperatur ist um acht Komma zwei Grad gestiegen und liegt jetzt bei fast dreißig Grad«, sagte Icho Tolot und blickte auf die Anzeigen seines Scanners. »Starke energetische Aktivität in etwa achthundert Meter Entfernung. Der Atombrand kommt tatsächlich schnell näher.«
    »Bring uns zu dem Raumschiff«, drängte Coho den unsichtbaren Helfer.
    »Verliere... Kontrolle... verliere... Kontrolle...«
    Und plötzlich lag der dunkel gewordene Korridor hinter ihnen. Die Plattform flog durch einen gewaltigen Schacht und kippte dabei zur Seite, wodurch Grresko den Halt verlor und zum Rand rutschte.
    Roderich handelte, ohne zu überlegen. Er warf sich nach vorn und ergriff die rechte Hand des Gurrads genau in dem Augenblick, als Grresko fiel.
    Fast einen Kilometer unter der Plattform fraß sich das rote Glühen des Atombrands an den metallenen Wänden hoch, und Grresko hing über dem tödlichen Abgrund, nur von Roderichs Hand gehalten.
    »Solche Scherze mag ich ganz und gar nicht«, schnaufte Roderich. »Yülli, Trülli?«
    »Wir haben deine Beine und lassen nicht los.«
    »Das will ich euch auch geraten haben.« Roderich zog mit seiner ganzen Kraft, während die rote Glut zur Plattform emporzuspringen schien. Er hatte das Gefühl, dass das Feuer seinen Arm erfasste und sich darin ausbreitete, als er den Gurrad langsam nach oben zog, zurück auf die Plattform.
    Andere Hände packten mit zu, und schließlich lagen Grresko und Roderich schnaufend nebeneinander.
    »Für einen Floh bist du erstaunlich kräftig«, sagte der Gurrad schließlich.
    »Dann stell dir mich in einer Reinkarnation als Haluter vor.«
    »Verliere... Kontrolle...«, ertönte die Stimme beziehungsweise die Stimmen des Helfers. Es war kein Flüstern mehr, sondern eine unangenehme Mischung aus quietschenden und kratzenden Lauten.
    Die Plattform vibrierte stärker und kippte zur anderen Seite.
    »Nicht jetzt!«, rief Sharita Coho und trachtete danach, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. »Bring uns zur anderen Seite des Schachts! Wenn die Plattform hier abstürzt, ist uns allen der Tod sicher.«
    »Es bestehen nur noch wenige Verbindungen«, quietschte es, während die Plattform auf die dunkle Öffnung eines Schachtes zuhielt und das Glühen des atomaren Feuers nach oben lief. »Ich kann euch... nicht... weiter... helfen...«
    Die Plattform surrte in den Gang, kippte einmal mehr und prallte auf den Boden. Die Männer und Frauen auf ihr verloren den Halt und fielen.
    Roderich kam neben den beiden Blues-Brüdern auf die Beine. Neben ihm stand Grresko, grinste

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