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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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gerieten seine Gedanken und Gefühle wieder in Bewegung.
    »Du hast es gewusst!«, entfuhr es ihm. »Du hast gewusst, was uns im Büro des Dirigenten erwartete!«
    »Ganz sicher war ich nicht«, erwiderte Paronn und überließ es dem Navigationszephalon, den Wagen durch den dichten Verkehr zu steuern.
    »Was hat dich geschützt? Wieso konnten die Kugeln dir nichts anhaben?«
    Paronn musterte seinen Chronisten kurz. Deshan saß auf dem Beifahrersitz, den Gehstock auf den Knien. »Glaubst du nicht, dass ich unverwundbar bin?«
    »Ich habe gesehen, wie die Kugeln vor dir auf den Boden gefallen sind. Etwas hat sie aufgehalten.«
    »Das hier.« Paronn hob Jacke und Hemd. Ein flaches Gerät zeigte sich darunter; Kabel verbanden es mit Schaltern am Gürtel. »Zum Glück ist es schnell gegangen. Die in der kleinen Batterie gespeicherte Energie reicht nur für kurze Zeit.«
    »Was ist das?«
    »Der Prototyp eines Schirmfeldgenerators. Vielleicht gelingt es uns, größere zu bauen und die Schiffe damit zu schützen.«
    »Du hast alles geplant, nicht wahr?«
    »Nicht bis in die letzten Einzelheiten.«
    »Aber im Großen und Ganzen«, sagte Deshan. »Du hast es geplant, um die Erste unschädlich zu machen, um sie daran zu hindern, gegen die Sternensucher vorzugehen und das Projekt Exodus zu gefährden.«
    »Ich bin sicher, dass sie hinter den Attentaten steckt.«
    »Und wenn nicht?«
    Paronn seufzte leise, und als er antwortete, hörte Deshan eine sonderbare Müdigkeit in seiner Stimme. »Die Polarisierung in der lemurischen Gesellschaft ist dir sicher nicht entgangen. Die Erste hat alles getan, um Stimmung gegen uns zu machen - angeblich sind wir mit der Vergeudung von Ressourcen daran schuld, dass die Klimaforschung nicht vorankommt und noch immer keine Möglichkeiten gefunden wurden, das Weltklima zu kontrollieren und die drohende Eiszeit zu verhindern. Vielleicht wäre es ihr irgendwann gelungen, die Zustimmung der anderen Solidartamanen zu bekommen und das Projekt Exodus zu verbieten. Das konnte ich nicht riskieren.«
    »Und deshalb hast du alles arrangiert. Um sie zu entmachten.«
    »In gewisser Weise blieb mir ebenso wenig eine Wahl wir ihr«, sagte Paronn. »Früher oder später musste es zu dieser Konfrontation kommen. Ich habe mich darauf vorbereitet. Jetzt kann die Erste dem Projekt Exodus keine Steine mehr in den Weg legen, und nur darauf kommt es an.«

Roder Roderich
    Von einem Augenblick zum anderen herrschte wüstes Durcheinander. Die Prospektoren und Akonen sprangen auseinander und versuchten, in Deckung zu gehen. Coho, Grresko und Lethir feuerten mit ihren Waffen, und Icho Tolot...
    Der schwarze Koloss im roten Kampfanzug wirbelte herum und stürmte den Robotern entgegen, die durch eine Tür in der gegenüberliegenden Wand gekommen waren. Den Hindernissen im Raum wich er nicht aus. Tische, Geräte, Konsolen, Vitrinen und Gerüste - alles wurde unter Säulenbeinen und vier Armen zermalmt, als der Haluter mit verhärteter Zellstruktur den schwebenden Kampfmaschinen entgegenraste. Mehrere Strahlblitze trafen ihn, verbrannten aber nur Teile des Kampfanzugs. Dem Körper darin konnte die destruktive Energie nichts anhaben.
    Dicht vor den Robotern richtete sich Tolot auf, und vier Fäuste trafen zwei Maschinen. Halb zertrümmert prallten sie an die Wand, fielen zu Boden und blieben liegen. Der dritte Roboter wich aus, und ein Strahl aus Sharita Cohos Kombilader zerstob an seinem Schirmfeld, das der kinetischen Energie von Tolots Fäusten aber nicht gewachsen war. Es flackerte unter den Hieben, wurde instabil, und der Zorn des sonst so friedlichen Haluters traf ungeschütztes Metall, verwandelte es in Schrott.
    Ruhe kehrte ins Laboratorium zurück.
    Icho Tolot stapfte durch ein Trümmerfeld. »Bitte entschuldigt, meine Kinder«, grollte er, als er Sharita und die anderen erreichte. »Ich bin wegen Torg Kaltem ein wenig ungehalten gewesen.«
    »Habt ihr gehört, Yülli, Trülli?«, sagte Roderich. »Er war ein wenig ungehalten. Ich frage mich, was ein Haluter anstellt, wenn er sich ärgert. Von Zorn ganz zu schweigen.«
    »Zurück auf die Plattform!« Sharitas Worte galten nicht nur den Prospektoren der PALENQUE, sondern auch den Akonen. Erstaunlicherweise kam Echkal cer Lethir der Anweisung sofort nach. »Du auch, Denetree«, wandte sich Coho an die junge Lemurerin, die sich nur zögernd von Torg Kaltems Skelett abwandte. Solina Tormas half ihr auf die Plattform.
    »Eins schwöre ich«, brummte Roderich, nahm neben

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