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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Coho schaltete ihr Funkgerät ein. »Besatzungen Kriecher I
    bis IV, bitte melden.«
    Sie wartete, doch es kam keine Antwort.
    Die akonische Historikerin trat zur Kommandantin der PALENQUE. »Ein Absorptionsfeld«, sagte sie und deutete auf die Anzeigen ihres Geräts. »Die Funksignale kommen nur einige Meter weit.«
    »Prächtig«, kommentierte Coho. »Also müssen wir Beinarbeit leisten. Gehen wir?«
    »Wohin?«, fragte Lethir.
    Coho deutete nach vorn. »Es kommt nur eine Pachtung infrage, soweit ich das feststellen kann. Oder willst du zurück auf die Oberfläche des Planetoiden?«
    Der Korridor führte in einem weiten Bogen nach rechts, sodass sie sein Ende nicht sehen konnten. Einige Teile von ihm lagen halb im Dunkeln, weil dort überhaupt kein Licht mehr von den Leuchtstreifen kam. Denetree bemerkte Flecken an den Wänden, vielleicht Hinweise auf Korrosion. Sie verstärkten den allgemeinen Eindruck, dass diese Anlage sehr, sehr alt war.
    Das Gesicht der Historikerin Solina zeigte fasziniertes Interesse, als sie sich umsah und mit ihren Geräten immer wieder Messungen vornahm. »Diese Station könnte noch älter sein als die auf Mentack Nutai«, sagte sie.
    »Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass es sich zweifellos um eine frühakonische Anlage handelt«, betonte Echkal cer Lethir. »Sie gehört also meinem Volk.«
    Sharita Coho seufzte. »Niemand will dir etwas wegnehmen. Wir sind hier, um festzustellen, was mit Catchpole und den anderen passiert ist. Und auch mit Icho Tobt.«
    »Angesichts des Absorptionsfelds grenzt es an ein Wunder, dass wir Transmitterechos empfangen haben«, sagte Solina.
    Sie kamen an mehreren Türen vorbei, die sich aber nicht öffnen ließen. Sie blieben selbst dann geschlossen, als Lethir die Kontrollen neben ihnen betätigte.
    »Ich frage mich, welchen Test wir bestanden haben«, sagte Denet-ree nachdenklich.
    Coho blieb stehen und sah sie an. »Eine gute Frage.« Sie überlegte kurz und hob die Stimme. »Welche Überprüfung hat stattgefunden?« »Ich habe festgestellt, dass ihr zum Volk der Erbauer gehört«, antwortete eine körperlose Stimme.
    Echkal cer Lethir klappte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber Coho warf ihm einen warnenden Blick zu.
    »Das... stimmt«, erwiderte Sharita. »Befinden sich in dieser Station noch andere Personen, die aus dem Volk der Erbauer stammen?«
    »Zwei weitere Gruppen wurden überprüft. Eine besteht aus fremden Lebensformen, die für die Elimination vorgesehen sind. Die zweite Gruppe lehnte es ab, die Fremden in ihrer Mitte zu eliminieren.«
    Coho und die anderen wechselten fragende, verwunderte Blicke. Denetree lauschte der Stimme, die künstlich klang, weder nach einem Mann noch nach einer Frau. Und doch gab es seltsame Individualität in ihr, etwas Lebendiges.
    »Yülhan und Trülhan«, sagte Sharita leise. »Und Grresko.« Sie holte tief Luft. »Wir haben kompletten Befugnisstatus, nicht wahr?«
    »Korrekt.«
    »Die erste Gruppe wird nicht eliminiert. Ich wiederhole: die erste Gruppe nicht eliminieren. Und bring uns zur zweiten.«
    Stille dehnte sich im Korridor aus.
    »Das ist... ungewöhnlich«, erwiderte die Stimme schließlich.
    »Warum?«
    »Die Sicherheit hat Priorität. Nur die Erbauer dürfen Zugang erhalten. Alle fremden Lebensformen müssen eliminiert werden, denn sie könnten Helfer des Feinds sein.«
    »Des Feinds?«
    Stille.
    »Du hast verifiziert, dass wir aus dem Volk der Erbauer stammen«, sagte Sharita vorsichtig.
    »Korrekt.«
    »Sind Erbauer berechtigt, dir Anweisungen zu erteilen?«
    »Ja.«
    »Dann erteile ich dir hiermit Anweisungen. Die erste Gruppe wird nicht eliminiert, und bring uns zur zweiten. Triff in beiden Fällen keine offensiven Maßnahmen irgendeiner Art.«
    Wieder folgte Stille, die mehrere lange Sekunden dauerte. »Ich... bestätige.«
    Irgendwo weiter vorn im Korridor, jenseits der Wölbung, die die Sichtweite auf etwa zwanzig Meter beschränkte, summte und brummte es, und ein rhythmisches Klacken gesellte sich hinzu. De-netree beobachtete, wie etwas Monströses heranstakte: ein metallenes Wesen mit zahlreichen Armen und Beinen, die mehrere Knäuel bildeten. Lichter glühten am zentralen Oval, wie rote und violette Augen. Einige Meter vor Sharita verharrte der mehr als zwei Meter große Roboter, und Denetree stellte fest, dass Arme, Beine und auch der Zentralkörper aus Segmenten bestanden, die verlängert, verkürzt und verschoben werden konnten.
    »Folgt mir«, schnarrte das metallene

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