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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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nach allen Regeln der Kunst abgeschirmten Transmitter und den Aggregaten, die ihn und das Lebenserhaltungssystem speisten. In unregelmäßigen, aber großen Abständen tauchte ein getarntes TLD-Schiff nahe genug auf, um Nachschubgüter oder die Ablösung zu schicken. Da die Akonen zu Recht als die galaktischen Koryphäen auf dem Gebiet der Transmittertechnik galten und über entsprechend extrem hochgezüchtete Ortungssysteme verfügten, wurden die Sendungen so selten wie nur möglich durchgeführt. Aus demselben Grund war die Besatzung zum Ausharren auf dem engen Raum verdammt. Zwar konnte man sich von hier aus ins akonische Transmitternetz einklinken - was ja den eigentlichen Zweck und die einzige Existenzberechtigung des Stützpunkts darstellte. Wegen der geringen, jedoch keineswegs vernachlässigbaren Gefahr einer Enttarnung blieb dies allerdings ausgesprochenen Notfällen vorbehalten.
    Das war das Fiese, Zermürbende an diesem Posten: Dass die pulsierenden Zentren des akonischen Reichs, der fünfte Planet Drorah -von den Terranern einstens Sphinx getauft - und sein merkurgroßer Mond Xölyar - alias Ramses - nur einen Schritt weit entfernt lagen, man aber genau diesen Schritt unter normalen Umständen nicht tun durfte.
    Die zwei Eremiten, die sich hierher verpflichtet hatten, mussten sich mit dem Warten begnügen. Mit dem Warten der Anlagen und dem Warten... tja, dem Warten.
    Pi und Euler warteten seit fast 600 Tagen. Bis jetzt relativ unbeschadet, wie sie sich gegenseitig jeden Morgen beim kärglichen Frühstück versicherten. Sie hatten sich die Ratschläge ihrer Ausbildner und Agentenführer zu Herzen genommen und sich weder auf die umfangreiche, miniaturisierte Mediathek des Stützpunkts noch auf ihre Freude an der körperlichen Liebe verlassen. Sondern eingespart an Gepäck, was nur ging, um ein gemeinsames Hobby mit an Bord bringen zu können: ein Strategiespiel, das sie selbst während des Studiums entwickelt hatten und hier weiter vervollkommnen wollten. Aufbauend auf den Klassikern Go, Schach und Garrabo kämpften dabei zwei Parteien gegeneinander. Allerdings wurden diese von kybernetisch verstärkten Mikroorganismen gebildet, von Viren, denen eine hierarchische Struktur, ähnlich manchen Insektenvölkern, aufgepfropft worden war. Die Spieler hatten nur indirekte Eingriffsmöglichkeiten, quasi in den Friedenszeiten. Welche nie sehr lange währten... Sämtliche Meinungsverschiedenheiten trugen Euler und Pi auf diese Weise aus. Und wenn nicht gerade der Dienstplan dadurch bestimmt wurde, so winkte dem Sieger ein beliebiger Sexwunsch.
    Euler Fülöp seufzte. Auch was das betraf, war er momentan ziemlich im Rückstand...
    Das Summen wurde immer penetranter. Dennoch beeilte sich Euler nicht sehr. Die Passivortung von OUTLOOK XVIII registrierte jeden nennenswerten Impuls in weitem Umkreis. Erst kürzlich hatte sie am Rand des Systems eine ganze Serie von Abstrahlungen gemessen, insgesamt 48 an der Zahl. Vermutlich mit dem Ziel Drorah, dem Energieaufwand nach zu schließen. Irgendeine Crew auf Landurlaub. Derlei kam häufig vor; traditionellerweise hielten die Akonen den Raumschiffsverkehr innerhalb ihres Heimatsystems gering.
    Der junge Agent trottete in den Empfangsraum. Und war schlagartig hellwach, als er die Signatur erkannte.
    Ein terranischer Hochrang-Kode avisierte eine Sendung und erbat Bestätigung. Außerplanmäßig! Euler brauchte nicht in seiner Dienstdatei nachzusehen, um das zu konstatieren. Er hätte die beiden angekündigten Termine jederzeit auswendig hersagen können: 17. Oktober 1327 -Nachschub - sowie 3. September 1328 - Ablösung; das war genau in einem Jahr, vier Monaten, drei Wochen und vier Tagen.
    Bei dieser Sendung handelte es sich also um die Sensation der Saison! Euler spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Mit fliegenden Fingern überprüfte er penibelst jedes Detail der Kennung. Man wusste schließlich nie. Erst als absolut kein Zweifel bestand, dass es sich um eine echte TLD-Autorisierung handelte, gab er den Transport frei.
    Der Lichtbogen flammte auf. Eine humanoide Gestalt materialisierte, verfestigte sich in Sekundenbruchteilen. Eulers Erregung steigerte sich ins Unermessliche.
    Ein Besucher!
    Der erste leibhaftige Mensch seit über eineinhalb Jahren, den TLD-Agent Fülöp außer seiner Angetrauten Pi zu Gesicht bekam...
    ...war Perry Rhodan.
    »Mein Name ist Achab ta Mentec«, stellte sich der Offizier vor. »Einige von euch kennen mich bereits. Ich gehöre der

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