Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
Vom Netzwerk:
Kernschussreichweite der ZURU-GAT«, befahl er dem Navigator, der seine Anweisung knapp bestätigte. »Helot«, wandte er sich dann an die Waffenmeisterin, »vernichte das Wrack mit einer Gegenpolsalve.« Er schwieg einen Moment. »Mögen die alten Götter ihren Seelen gnädig sein«, fügte er dann leise hinzu.
    Seine Worte wurden vom Dröhnen der Impulstriebwerke verschluckt. Die IBODAN und ihre beiden Schwesternschiffe beschleunigten und steuerten das Wrack an. Die Distanz schrumpfte zusehends, und Bardons unterschwellige Nervosität ließ langsam nach.
    »Aktivortung noch immer negativ«, übertönte Palankers Stimme den Triebwerkslärm.
    »Weiter keine Antwort von der ZURUGAT«, sagte die Kommunikationsspezialistin.
    Einige Momente später berichtete Ronnok, der Navigator: »Wir befinden uns in Kernschussreichweite, Kommandant.«
    Abrupt brach das laute Wummern der Ringwulsttriebwerke ab. Im freien Fall trieb die IBODAN auf das wracke Flaggschiff der Siebenten Flotte zu.
    »Gegenpolkanonen geladen und feuerbereit.« Helot, die Waffenmeisterin, hob den Kopf und sah Bardon erwartungsvoll an.
    Der Kommandant zögerte eine Sekunde. Unter normalen Umständen hätten sie die ZURUGAT mit ihren Traktorstrahlen erfasst und zur Reparatur ins nächste Raumdock geschleppt. Kriegsschiffe waren knapp in dieser Zeit. Aber ihre Mission duldete keinen weiteren Aufschub. Sie mussten das 87. Tamanium ansteuern, wo die Zeitmaschine auf sie wartete, wo sie all die Schrecken und das Leid des fast hundertjährigen Krieges ungeschehen machen konnten.
    »Feuer frei«, sagte er.
    Einen Moment später flammte im Weltraum der Explosionsball einer 100-Megatonnen-Fusionsbombe auf und verschlang das Wrack. Das sonnenheiße Feuer ließ das stolze Flaggschiff der Siebenten Flotte verglühen, während vereinzelte Trümmerstücke aus der Todeszone geschleudert wurden und wie Meteore durch den interplanetaren Weltraum flogen.
    Bardon seufzte und aktivierte die Verbindung zum Maschinenraum. Guras' Gesicht tauchte im Monitorfenster auf, sorgenvoll zerfurcht, die Augen verdüstert.
    »Die Modulatorbänke machen Schwierigkeiten, Kommandant«, sagte sie sichtlich bedrückt. »Wir haben mit Spannungsschwankungen in den Hyperdimreglern zu kämpfen. Wahrscheinlich werden wir sie austauschen müssen.«
    Bardon unterdrückte ein Stöhnen. Eine weitere Zeitverzögerung. Deprimiert fragte er sich, ob sie das 87. Tamanium jemals erreichen würden.
    »Wie lange brauchst du für den Austausch?«, fragte er.
    »Nicht mehr als dreißig Minuten«, antwortete die Cheftechnikerin. »Aber solange sitzen wir in diesem System fest. Ich... «
    Das Schrillen des Detektoralarms ließ sie verstummen. Bardon fuhr ruckartig in seinem Sitz herum und starrte Palanker an. Das Gesicht des Ersten Offiziers war aschfahl geworden.
    »Ortung«, krächzte er. »Vier Objekte in Neun-Rot-F, Entfernung zwölf Lichtsekunden, Geschwindigkeit ein Zwanzigstel Licht, mit hohen Wertenbeschleunigend, auf Kollisionskurs... Identifizierung läuft... «
    Bardon hielt den Atem an.
    »Objekte identifiziert«, stieß Palanker nach einem Moment mit tonloser Stimme hervor. »Ein Superschlachtschiff der Bestien, ein
    Schlachtschiff und zwei Kreuzer. Sie haben ihre Schutzschirme und Waffensysteme aktiviert. Massive Hyperdimwerte... Intervallkanonen werden hochgefahren.«
    Bardon ruckte wieder herum und sah auf den Hauptbildschirm, wo vier Ortungsreflexe aus dem mittleren Asteroidenring des Systems aufgetaucht waren und mit zunehmender Geschwindigkeit den lemurischen Verband ansteuerten. Das Entsetzen lahmte ihn. Diesmal gab es keinen Ausweg mehr, kein Entkommen.
    »Gefechtsreichweite in zwei Minuten vierzig Sekunden«, sagte Palanker.
    Es war doch eine Falle, dachte Bardon. Die ZURUGAT war ein Lockvogel, mehr nicht. Die Bestien haben mit deaktivierten Maschinen im Ortungsschatten des Asteroidenrings gelauert und auf den günstigsten Moment zum Zuschlagen gewartet... der jetzt gekommen ist.
    »Schutzschirm aktivieren«, befahl er automatisch, obwohl er wusste, dass es sinnlos war.
    »Halbraumfeld aktiviert«, bestätigte Palanker ebenso automatisch. »Leistung bei hundert Prozent.«
    Aber das Halbraumfeld würde schon bei der ersten Intervallsalve zusammenbrechen, wie die Erfahrung gelehrt hatte. Die fünfdimensionalen Stoßfronten würden die IBODAN zertrümmern, und alle an Bord würden sterben.
    »Alle Waffensysteme feuerbereit«, hörte er die Waffenmeisterin Helot wie aus weiter Ferne sagen.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher