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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Schnelligkeit. Das Intervallfeuer drang durch die Strukturrisse und traf auf den supergehärteten Spezial-Stahl der Hüllenpanzerung.
    Das Schiff erbebte. Ein ungeheuerliches Krachen übertönte den Lärm der Speicherbänke und Impulstriebwerke und ging in die Donnerschläge von Nachfolgeexplosionen über, als die Hüllenpanzerung zertrümmert wurde und die fünfdimensionalen Stoßfronten Maschinen, Aggregate und Speicherbänke in der Tiefe des Schiffes zerstörten. Thore Bardon wurde in seinem Sitz heftig durchgeschüttelt und klammerte sich verzweifelt an die Armlehnen, während an seinem Pult serienweise rote Warndioden aufleuchteten.
    »Impulstriebwerke eins bis sechs ausgefallen«, schrie Palanker. »Primäre und sekundäre Speicherbänke zerstört... Lecks in den Decks Vier, Acht, Zwölf und Dreizehn... Waffensysteme inaktiv... Halbraumfeld kollabiert... «
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Bardon an, und in seinen Augen war die Gewissheit des unausweichlichen Todes zu sehen.
    Es tut mir leid, wollte Bardon sagen. Es tut mir leid, dass ich versagt und euch so schrecklich enttäuscht habe. Aber er brachte kein Wort über die Lippen.
    Rauch quoll aus den Belüftungsschächten, Kurzschlüsse knisterten und knallten in den Kontrollpulten. Es roch nach verschmortem Plastik und Ozon. Das Heulen der Speicherbänke war abgebrochen, das Dröhnen der Impulstriebwerke zu einem stotternden Rumoren herabgesunken, um dann ganz zu verstummen. Antriebslos driftete die KOLOSCH durch den planetennahen Weltraum, ein manövrierunfähiges Wrack, das auf den Todesstoß wartete.
    Bardon sah auf den Hauptbildschirm. Die schwarze, vom Para-tronschirm umhüllte Kugel des Bestienraumschiffs füllte ein Viertel des Monitors aus. Es schien ihn zu verspotten, all seine vergeblichen Bemühungen zu verhöhnen, seine Hybris zu verlachen.
    Wie gelähmt saß er da und wartete auf das Ende.
    Und als der nächste Intervallschuss die KOLOSCH traf, den Schweren Kreuzer wie eine Blechdose zusammendrückte und in einer grellen, feurigen sonnenheißen Explosion vergehen ließ, galt Thore Bardons letzter Gedanke seiner Frau und seinen Kindern.
    Im Tod wurde er wieder mit ihnen vereint.
     

15
    In der Tiefe der unterirdischen Suen-Basis, in einem Raum, der an die Halle mit der Zeitmaschine grenzte, saß Levian Paronn über eine Kommunikationskonsole gebeugt und las die Abschrift der Audio-aufzeichnung, die vor ein paar Minuten von der startenden KOL-OSCH eingetroffen war.
    Der Bordcomputer des Schweren Kreuzers hatte mit seinen leistungsfähigen Filtersystemen die verzerrte Aufnahme der Worte entstören können, die die Bestie in dem roten Kampfanzug ihnen zugerufen hatte, bevor sie in die Felsenhöhle geflohen war.
    Und was sie gesagt hatte, war erstaunlich.
    Ich gehöre nicht zu den Bestien! Ich komme aus der Zukunft. In der Bergstation befindet sich ein Zeittransmitter...
    Eine Bestie aus der Zukunft, die sich von ihren Artgenossen distanzierte!
    Erschüttert las Paronn die Abschrift wieder und wieder, von den Fragen und Folgerungen überwältigt, die diese Handvoll Worte aufwarfen.
    Und es waren nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern hinter ihnen standen Taten. Bei ihrer Flucht aus der Suen-Basis hatte die Bestie zwar Zerstörungen angerichtet, aber nicht einen einzigen Lemurer verletzt oder getötet, wie Delaine Hogh berichtet hatte. Mehr noch, laut den Aussagen der Flüchtlinge hatte sie in der Stadt auf Seiten der Lemurer eingegriffen und in erbitterten Kämpfe mehrere Bestien ausgeschaltet, die gelandet waren, um ein Massaker anzurichten.
    Etwas Vergleichbares hatte es in der langen Geschichte des Krieges nicht gegeben.
    Paronn überlegte fieberhaft. Bedeutete die Ankunft dieser Bestie aus der Zukunft vielleicht, dass seine geplante Expedition in die Vergangenheit von Erfolg gekrönt sein würde? Dass die Lemurer mit seiner technischen Hilfe in der Anfangsphase des Krieges die Bestien schlugen, und zwar so vernichtend, dass dem Feind keine andere Möglichkeit blieb, als Frieden mit den Lemurern zu schließen? War diese Bestie womöglich aus eben diesem Grund in diese Zeit gekommen? Um ihm von der friedlichen Zukunft zu berichten und ihn in seiner Entschlossenheit zu bestärken?
    Er murmelte einen leisen Fluch.
    Wenn die Bestie in friedlicher Absicht gekommen war, hatte er einen schweren Fehler begangen, als er den Angriff auf sie befohlen und sie in die Höhle getrieben hatte. Er bedauerte, dass er erst so spät die Audioabschrift erhalten

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